DRAGONFORCE zerlegen das Z7
Nach über 2 Jahren ist die schnellste Band der Welt, auch DRAGONFORCE genannt, zurück in der Schweiz und im Z7, im Gepäck ihr aktuelles Album Extreme Power Metal und die beiden Bands ATHANASIA und FROZEN CROWN.
Text und Bilder: Claudia Chiodi
ATHANASIA
Mit der Band aus Los Angeles eröffnet gleich die härteste Truppe der Reisegruppe den Abend. Wobei das mit der Herkunft nur zum Teil stimmt. Aus organisatorischen und finanziellen Gründen hat sich Bandgründer und Fronter Caleb Bingham anstelle des originalen Line-Ups für die live Shows in Europa lokale Unterstützung besorgt. So wird das Trio von Chris Davidsson (MAJESTICA) am Bass und Dan Brooklyn (SELFMACHINE) am Schlagwerk vervollständigt. Der Crossover Sound schliesst Elemente aus Black Metal, Thrash und klassischem Heavy Metal ein, abwechslungsreich und doch homogen, sehr beeindruckend wie Caleb zwischen klarem und harschem Gesang scheinbar mühelos hin und her wechselt. Zusammen mit der Rhythmussektion heizt er das Publikum gekonnt auf und ATHANASIA hinterlässt einen postitiven und bleibenden Eindruck.
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FROZEN CROWN
Als nächstes ist die Female Fronted Band aus Italien an der Reihe. Die junge Truppe kombiniert Power Metal mit Melodic Death Metal und auch Einflüsse aus dem Folk Bereich fehlen nicht. Mit der etwas herberen Stimmfarbe von Fronterin Giada Etro und den Growls von Federico Mondelli heben sie sich von den oft etwas lieblicheren Klängen ihrer Landsleute im gleichen Genre und erschaffen eine interessante Spannung durch die stimmlichen Gegensätze. Auch wenn im März 2019 bereits ihr zweites Album erschien, setzen sie in der Liedauswahl doch hauptsächlich auf ihre Debut Scheibe, welches unter anderem mit I Am The Tyrant und Fail No More auch einige bockstarke Tracks mit Ohrwurm-Potential bietet. Ein Highlight an der Gitarre ist auch immer wieder die talentierte Thalia Bellazecca, mit sichtlich viel Spass und Energie sorgt sie zusammen mit Wirbelwind Filippo Zavattari am Bass für die weitere Saitenpower.
Online:
https://www.facebook.com/frozencrownofficial/
DRAGONFORCE
Ein ausführliches Intro mit Lichtshow steigert die Spannung und Vorfreude im Publikum während auf der dunklen Bühne noch die letzten schwarzen Tücher von den Bühnenaufbauten entfernt werden. Mit Highway to Oblivion hat man den idealen Song im in das Set zu starten, man fühlt regelrecht wie die (Show-)Motoren aufstarten. Und bei der ersten Konfettiexplosion ist die Party endgültig lanciert und mit dem folgenden Fury of the Storm wird sie noch weiter angeheizt.
Das aktuelle Album der Band Exterme Power Metal steht ganz im Zeichen der Videospielkultur und so sieht auch die Bühne aus. Auf beiden Seiten stehen an der Bühnenkante überlebensgrosse Videospielautomaten, auf dessen Bildschirmen und ebenfalls auf der LED Wand im Hintergrund immer wieder Spielsequenzen und auch mal ein alter SEGA Werbefilm zu sehen sind. Immer wieder steigen die Bandmitglieder auf die Arcade Maschinen und setzten damit Soli ganz besonders in Szene. Während Drummer Gee in seinem Dragoncage Drumkit sitzt, teilt er sich die hintere Bühnenhälfte mit einem riesigen Drachenoberkörper. Aber auch in Sachen Special Effects ist man alles andere als zurückhaltend, Luftschlangen und Konfetti, Co2 Fontänen und eine entsprechende Kanone für Marc, Bodennebel und etwas Feuerwerk darf auch nicht fehlen. Warum kleckern, wenn klotzen doch so viel mehr Spass macht! Was bei anderen Bands viel zu übertrieben wirken würde, muss hier einfach, Zurückhaltung passt so ganz und gar nicht zu DRAGONFORCE.
Für eine Hommage an das erfolgreichste Schweizer Video Spiel Landwirtschaft-Simulator stürzt sich Sam in ein passenderes Outfit und schnappt sich sein Banjo, als Gäste gesellen sich Thalia und Federico von Frozen Crown dazu und die Farmparty mit Tanz kann steigen. Nach dem obligaten Cry Thunder wird es etwas „besinnlicher“ mit Remembrance Day; während den gefallenen Soldaten gedenkt wird, sind auf der Videowand Mohnblumen zu sehen. Zum Verschnaufen kommen aber die Anwesenden auch hier nicht wirklich. Und wenn diese Briten eine Ballade covern, wird es eher eine Nightcore Version gepaart mit Übermut und My Heart Will Go On sorgt für dann auch für lautstarkes und theatralisches Mitsingen. Mit Through the Fire and Flames verabschieden sich DRAGONFORCE mit einem Ausflug der Saitenfraktion auf die Bartheke.













































































