DROPKICK MURPHYS – Folk’n’Roll

DROPKICK MURPHYS – Folk’n’Roll

Das Konzert war völlig ausverkauft. Die Masse am Ende völlig in Ekstase. Die Bern Expo wird ins Dunkel gehüllt und auf die Bühne tritt der erste Musiker. Doch, wie war das Konzert für die Fans? Hier ein kleiner Bericht.

Bericht Fabian Hofmann, Bilder Alexandra Rothlin

Ein einsamer Gitarrist eröffnete den Abend, an dem später noch FRANK TURNER AND THE SLEEPING SOULS neben den DROPKICK MURPHYS ihr bestes geben würden. Die sehr schöne und rauchige Stimme des Unbekannten einzelnen Gitarristen stimmte die Publikumsbesucher auf die beiden nachfolgenden Bands ein. Da er in keiner Hinsicht auffällig war, ist mir leider der Name des Musikers entfallen. Vielleicht kann da jemand anders weiterhelfen?

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FRANK TURNER AND THE SLEEPING SOULS

sind oftmals einen Konzertbesuch für sich Alleine wert. Die Band rund um FRANK TURNER gab wieder einmal alles, um anwesende Fans zufriedenzustellen. Die Gruppe hat ein fülliges Repertoire an Ohrwurmliedern, das führte dazu dass viele Zuschauer nichts anderes tun konnten als mitzusingen und gleichzeitig im Takt der Musik hin und her zu schaukeln. Jedoch machten sie auch gehörig Stimmung für die nachfolgenden Musikveteranen. Mit Liedern, wie „I want to dance“ oder „Long live the queen“ wirkte die Masse wie elektrisiert. Klassiker wie „The Road“ oder „If ever I stray“ waren richtige Publikumslieblinge. Typisch für sie ist der Spagat zwischen der dunklen und der hellen Seite der Musik, einige Lieder sind sehr deprimierend. Man denke dabei an den lyrischen Text von „Long live the queen“. Ihnen gelingt es dabei, trotz allem eine positive Grundeinstellung über die Bühne zu vermitteln.

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DROPKICK MURPHYS

Nun war die Zeit angebrochen für die Helden des Abends. DROPKICK MURPHYS existieren seit 1996. Seit jeher haben sie viel für Ihren Ruf getan, um den Fans eine fantastische Show zu bieten. Trotz alledem muss von einem objektiven Standpunkt Abstand von den MURPHYS genommen werden. Seit Jahren verfügen die Veteranen über dasselbe Programm an Liedern. Natürlich sind alte Lieder gern gesehen bei Fans und einige Lieder sind ein Muss. Trotzdem könnten die MURPHYS noch mehr Diversität bieten. Da sie extrem viele, erfolgreiche Lieder haben, wäre es auch kein Unding, mal den einen oder anderen, abgenutzten Gassenhauer auszutauschen, um Ihn durch etwas Neues zu ersetzen.

Auch die Interaktion mit dem Gesamtpublikum war nicht vorhanden. Ein Lied jagte das Andere und es blieb fast keine Zeit für einzelne Gedanken oder einmal eine gerichtete Rede an das Publikum. Die Interaktion mit den vordersten Reihen blieb durch Händeschütteln und Berührungen intakt. Der Rest war jedoch sehr unbeteiligt am Konzert. Jedoch muss man sich eingestehen; dass dies auch gar kein einfacher Job ist. Man ist oftmals unter Stress, muss jeden Tag aufs Neue abliefern und darf sich möglichst keine Fehler erlauben. Da ist es natürlich schwierig, immer wieder 100 Prozent zu geben. Schwierig bis geradezu unmöglich, deshalb muss ich auch hier ein bisschen Kulanz üben.

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Was ich jedoch mit Sicherheit bestätigen kann, ist, dass ein inniger Fan an einem Dropkick Murphys Konzert nicht enttäuscht sein wird. Denn er kennt alle Songs und ist wahrscheinlich froh darüber die absoluten Publikumslieblinge zu hören. Gleichzeitig nimmt er die Reise nach Bern vor allem für die Musik auf sich. Wer aber ein Neuling, auf diesem Gebiete der Musik ist würde ich für ein berauschendes Erlebnis eher eine andere Band empfehlen.

Persönlich gefallen mir Programmänderungen, da Sie eine neue Lust an der bereits vorhandenen Musik mit sich bringen. Bei den Murphys wirkte es eher so, als ob sie ein bisschen in alten Bahnen festgefahren seien. Nichtsdestotrotz war es ein spannendes und musikalisch vielfältiges Konzert.