AMON AMARTH und ARCH ENEMY in der Samsung Hall

AMON AMARTH und ARCH ENEMY in der Samsung Hall

Wikinger und Erzfeinde aus Schweden trafen sich zum gemeinsamen Schlachtgetümmel in der Züricher Samsung Hall. Wenn es um Bands wie ARCH ENEMY und AMON AMARTH geht – bin ich immer etwas gespalten. Einerseits trifft die musikalische Komponente genau meinen Geschmack aber mit dem gutturalen Gesang konnte ich mich einfach nicht so anfreunden.

Text Alice Malherbe und Yanik Bays, Bilder Yanik Bays

Yanik: Hypocrisy – Ja, der erste Support von heute, darauf freute ich mich sehr, da ich sie leider am Meh Suff Festival dieses Jahres verpasst hatte. Mein letztes Zusammentreffen mit den Schwedischen Deather war damals im letzten Oktober 2018 mit KATAKLYSM im Z7. Darum komme ich hier mit einer hohen Erwartung. Pünklich zum Beginn traf ich schliesslich ein (leider so auf die Minute, dass ich nicht mehr in den Fotograben durfte). Was ich leider gerade merken musste war, dass der Bass grausam eingestellt war. Echt schade. Das vermiest leider die Qualität. Da muss ich echt sagen, dass es im Z7 besser war. Aber dennoch genoss ich das Dabeisein bei HYPOCRISY. Das Setlist war so ziemlich bekannt, halt in abgespeckter Form, da sie auch kürzer auf der Bühne standen. Klassiker wie „Fractured Millennium“, „Fire in the Sky“ oder „Roswell 47“ dürfen ja nie fehlen. Gespielt haben sie es wirklich gut – leider sehr schwach gemixt. Das einzig Negative bei Ihnen.

Alice: Als eine Freundin nicht ans Konzert in die SAMSUNG HALL konnte, übernahm ich dennoch spontan ihr Ticket. Da die Umbauphase zwischen den Auftritten die einzige Möglichkeit ist in der Samsung Hall überhaupt einen guten Platz zu bekommen – nutzte ich diese bei meiner Ankunft und sicherte mir mit Getränke in der Hand einen solchen vor der Bühne.

Alice: Das eine oder andere bekannte Gesicht fand sich in der Nähe und so war das Warten auf ARCH ENEMY eine kurzweilige Angelegenheit.
Die Frontfrau Alissa White-Gluz und Ihre Bandmitglieder gaben von Beginn an Vollgas und begeisterten das anwesende Publikum.
Auch wenn ich noch immer kein Fan des gutturalen Gesanges war – genoss ich das Konzert und liess mich vom begeisterten Publikum mitreissen. Dennoch gab es auch die eine oder andere kritische Stimme, welche Alissa’s Vorgängerin und aktuelle Managerin, Angela Gossow als Performerin bevorzugten.
Während des letzten Drittels des Konzertes fiel eine Ecke des AMON AMARTH Vorhanges vor der Bühne runter, welcher dann etwas später wohl noch ganz aus der Halterung gelöst wurde und fast eines der Bandmitglieder zudeckte.
Die Band liess sich dadurch nicht beirren und so ging das Konzert ohne weitere Pannen über die Bühne.

Yanik: Bei ARCH ENEMY war ich lange – wie viele andere – nicht wirklich so zufrieden mit der Frontsängerin Alissa White-Gluz. Für mich brachte sie früher das Liveperformance in der Stimme gar nicht. Erst am Greenfield 2018 musste ich sagen, dass sie den Power gefunden hatte, was sich hier definitv bestätigte! Hammerleistung und das von Allen!
Mein Lieblingssong „My Apocalypse“ – zum ersten Mal konnte ich ihn ohne Meckern geniessen.

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Alice: Um während AMON AMARTH meinen guten Platz zu behalten – blieb ich auch während dieser Umbaupause vorne. Der Vorhang wurde wieder aufgehängt und so hörten wir die Musik von AMON AMARTH bevor wir die Band sehen konnten.
Der Melodische Death Metal Sound riss einem gleich vom ersten Song an mit. Da die Stimme von Sänger Johan Hegg bereits von Natur aus sehr tief ist – war sein Growl Gesang irgendwie auch angenehmer als bei anderen.
Wie schon am Greenfield Festival waren auch hier wieder die Wikinger Statisten im Einsatz.
Das Schlagzeug wurde in die Höhe gefahren und von zwei Wikinger Figur Säulen flankiert.
Der goldige Konfettiregen durfte natürlich auch nicht fehlen und die Bühnenpräsenz von Frontmann Johan Hegg war auch hier wieder stark zu spüren.
Egal ob weit vorne oder ganz hinten – überall wurde getanzt, die Haare flogen im Takt, das Publikum war begeistert und der Saal kochte.

Yanik: AMON AMARTH – Endlich, mein zweites Mal mit den schwedischen Wikingern! Yeah! Wie gewohnt ballernde Dröhnung Viking Metal. Als ich noch im Graben war, kam der Sänger Johan Hegg nach vorn, um was zu sagen. Was dann kam, verblüffte mich wahnsinnig! „Grüezi Züri“ hörte man von ihm. Wow! Als ob er wirklich Schweizerdeutsch könnte. „Habt ihr Bock auf eine fette Wikingerparty?“ folgte hierauf. Ich war hin und weg, einfach Baff! Ja, nur an der Bühnendeko haben sie hier gespart. Bei AMON AMARTH kennen wir Pyro, Feuer! Hier leider nichts. Darum wirkte de Show etwas flach. Aber musikalisch solide wie immer – Top!

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Alice: So ging ein weiterer gelungener Konzertabend in der SAMSUNG HALL zu Ende und auch wenn ich noch immer kein Fan von gutturalem Gesang bin – so habe ich die beiden Konzerte dennoch genossen und freute mich einmal mehr über weibliche Metal Power auf der Bühne.