SUMMERBREEZE – Rocknews – Impressionen

SUMMERBREEZE – Rocknews – Impressionen

Die Berichte von den vielen Bands sind online – das Publikum soll nun auch noch etwas zum Zug kommen…

Bilder und Text Danny Frischknecht

Warum SUMMERBREEZE?

Jedes Festival hat seine Eigenheiten, seine Fans und seine Verachter. Beim Wacken etwa wird die familiäre Stimmung, die tolle Infrastruktur oder das Lineup geschätzt. Oder das Lineup wird bemängelt, oder die Grösse, oder die Preise…

Das SBOA ist ungefähr halb so gross wie W:O:A , ca. 45’000 Menschen tummeln sich hier täglich. Würde man die in der Schweiz typische, kumulierte Zählweise benutzen, wären das nach dieser (Un-)Logik 180’000 Besucherinnen und Besucher, die Schlafmützen, die erst am Sonntag abreisen, könnte man da ja auch noch dazuzählen, oder?
Beim W:O:A käme man dann übrigens auf ca. 320’000 – nur, was bringt’s?

photocredit danny frischknecht

Das SBOA ist mein persönlich liebstes Metalfestival – weil es eben noch ein Metalfestival ist. Der Hauptharst der Bands gehören in diesen Genrepool, Punk- oder Rockbands machen den kleineren Teil aus. Klar, der bekennende Death- und Blackmetalfan möchte mehr solche Bands, der Rockfan mehr aus seiner Ecke, der Symphonic-Metalfan… ihr wisst schon. Dann gibt es die Diskussion, wie „Metal“ Metalcore ist, wieviel Party sein soll.
Meine Meinung dazu; jedes Festival soll und will das Publikum unterhalten. Das SBOA ist ein grosses Festival mit einem eher bunten Lineup; ARCH ENEMY ebenso wie ELECTRIC CALLBOY, Piratenmetal a là ALESTORM, aber auch Brutal/Death mit GUTRECTOMY oder indischen Bollywood-Metal mit BLOODYWOOD. und genau das liebe ich am SBOA. Es ist bunt und bietet den unterschiedlichsten Menschen ihre Musik – was im Umkehrschluss bedeutet, dass auch die anwesenden Menschen bunt sind. Und da finde ich ganz klar – ob Metal- oder irgendwas Festival – die Menschen sollen Spass haben.

[ngg src=“galleries“ ids=“1602″ display=“pro_sidescroll“]

Das Wetter dieses Jahr war durchzogen, schwankte zwischen heiss und nasskalt. Entweder knallte die Sonne von strahlendblauen Himmel, das Gelände war knochentrocken und bei jedem Circlepit bildeten sich über dem Publikum „Staubtornados“. Oder es goss wie aus Kübeln, kühlte innert Kürze herunter und jagte einen Teil der Besucher unter jede Art von Unterstand. So war insbesondere am Samstag das Gelände einiermassen schlammig, nicht tief, dafür ordentlich rutschig.
Und sonst? Das Merchangebot war reichlich – ich weiss zwar nicht, warum das an einem Festival wichtig ist – so ein Wochenende auf dem Battle Ground ist ja schliesslich keine Shoppingtour…
Schon etwas wichtiger – das „Food & Beverage“ – und davon gab es reichlich. Von Flammkuchen über klassische Würste zu Pizza und asiatisch – für jeden Geschmack etwas. Und was mir als Schweizer auffiel; im Gegensatz zu unseren heimischen Festivals waren die Preis zwar niedriger, für deutsche Verhältnisse fand ich es schon nicht mehr soooo günstig. Nichts destotrotz – es musste niemand verhungern.
Eine Sache, die in der Schweiz mittlerweile schon fast Tradition ist, und die man auch den BREEZE nicht fand – den intergierten Supermarkt irgendeines Grossisten. Die Idee fände ich nämlich gar nicht so blöd – auch wenn sie die Anbieter im Gelände und in der Umgebung wohl nur bedingt glücklich machen würde.

VIP und Co.

Als Pressevertreter kriegst du für die meisten Festivals etwa folgende Ausrüstung; VIP-Ticket, VIP Parking- und Campingzugang sowie Medienbadge, teilweise mit Fotopass. Letztere werden am SUMMERBREEZE relativ grosszügig vergeben – glücklicherweise die Headliner-Fotopässe etwas weniger grosszügig.
Das bedeutet auch, dass die Medienvertreter im VIP-Bereich untergebracht sind. Was man in den meisten VIP-Bereichen kaum sieht, sind – klar, VIPs. In der Überzahl sind das „normale“ Besucher, welche für ihre Tickets mehr bezahlen. Dafür gibt es dann ab und an noch kleine Goodies und eben den Bereich, in welchem es etwas weniger Leute hat, meist sauberere Toiletten, Liegestühle – und ein Pressezelt. Das ist bei SBOA seit meinem ersten Besuch 2012 deutlich grösser geworden und hat mehr Arbeitsplätze und Stromanschlüsse. Zudem gibt es mittlerweile gratis Kaffee und Wasser – wobei ersteres sich für Freunde guten Kaffees nicht wirklich eignet. Leider hat sich seit der letzten Durchführung das Food-Angebot im VIP-Bereich auf einen Stand mit argentinischem Essen reduziert und ist alles in allem etwas liebloser gestaltet als auch schon.Da geben gewisse Festivals in der Schweiz etwas mehr Gas, wie etwa das GREENFIELD in Interlaken. Es gibt aber auch andere, die geben etwas weniger Gas – wie etwa das ROCK THE RING. Naja, man nimmt, was man kriegt.

Dafür kostete der Pressezugang zum ersten Mal 50 € – also nichts mehr mit „alles umsonst“. Das kennt man an gewissen heimischen Festivals ebenfalls (RIVERSIDE). Was ich sympatisch fände – wenn das Geld einem guten Zweck zukommen würde – wie etwa der Gästelisten-Fünfliber im Z7.

[ngg src=“galleries“ ids=“1603″ display=“pro_sidescroll“]

Das alles sind Dinge, die man anders oder besser oder schlechter lösen könnte. Was aber unbezahlbar ist – und das mag ich am SUMMERBREEZE besonders – die Stimmung, die Menschen. Obwohl das Festival relativ gross ist, wirkt es überschaubar, ohne Stress. Ich habe dort noch nie Ärger erlebt, die Leute sind zuvorkommend, selbst wenn sie mehr oder weniger besoffen sind.
Dabei stechen für mich seit Jahr und Tag die Ordner hervor – die GRABENSCHLAMPEN. Das ist eine eher familiär organisierte Security, deren Heimat das ROCKHARZ und natürlich das SBOA ist. Die Jungs machen einen tollen Job – freundlich aber bestimmt zu den Fotografen und ungemein leistungsfähig. Kleiner Hinweis fällig; allein beim Auftritt von ELECTRIC CALLBOY fischten die Jungs 1768 Crowdsurfer ab – eine reife Leistung! Ein SUMMERBREEZE ohne die GRABENSCHLAMPEN wäre kein echtes SUMMERBREEZE!

Erste Bandwelle 2023

Bereits während des Festivals wurden die ersten Bands für 2023 angekündigt – es werden laufend noch viele andere dazukommen. Mehr Infos hier: https://www.summer-breeze.de/de/bands/