SEPULTURA zerlegen Kofmehl

SEPULTURA zerlegen Kofmehl
Derrick Green

Die Brasilianer von SEPULTURA beehrten uns mit Konsorten auf der „Machine Messiah“ Tour am 24.3 im Kofmehl

Text und Bilder; Lars Müller
Beitragsbild; Danny Frischknecht


Oh Kofmehl. Oh liebes Kofmehl. Welch geiles Programm stelltest du wieder bereit an diesem Samstag. Das Programm kann sich allerdings blicken lassen. SEPULTURA ging mit neustem Album „Machine Messiah“ auf Tour. An diesem Samstag fand die Tour ein jähes Ende.
Allerdings fiel bei mir der Headliner in den letzten Jahren immer mehr in missgunst. Warum werden sich einige denken? Ich will hier jetzt nicht vergleiche anstellen zu früheren Zeiten mit den Cavalera Brüdern.
Allerdings muss ich erwähnen, dass die neueren Werke mir nicht besonders gut gefallen, da diese immer mehr ins Progressive abdriften.
Da kommt natürlich die Frage, warum ich mir dieses Konzert freiwillig antue. Die Frage ist ganz berechtigt.
Nach den letzten lustlosen Auftritte von SEPULTURA hatte ich zunächst null interesse an das Konzert zu gehen.
Als ich aber das Vorprogramm zu Gesicht bekam, war mir klar, dass ich hingehen muss.
Mit FIT FOR AN AUTOPSY, GOATWHORE und OBSCURA hatte das Vorprogramm in sich. Da errinert mich SEPULTURA an ELUVEITIE. Sie nehmen die besseren Vorbands mit als sie selber sind.
Na gut vielleicht werde ich ja positiv überrascht. Ob das so war, könnt ihr im folgenden Review entnehmen.


FIT FOR AN AUTOPSY:


Die Amerikanische Deathcore Truppe erröffneten den Konzertreigen im Kofmehl.
Gut besucht war es schon zu beginn. Allerdings hielten sich sehr viele an einen gewissen Sicherheitsabstand.
Die Jungs könnten ja beissen.
Mit Wucht, Power, Bösartigkeit erzitterten die Grundmauern des Rostwürfels zum ersten mal.
Sänger Joe Badolato, erst seit 2015 dabei, nahm das Zepter in die Hand.
Nichts für schwache Nackenmuskulatur.
Mit einem solchen Auftritt ist wohl klar, warum man FIT FOR AN AUTOPSY aus der Deathcore Szene nicht mehr wegdenken kann.
Leider sprang der Funken nicht ganz aufs Publikum über.
Eher gähnende Stimmung herrschte. Nur in den fordersten drei Rheien sah man Bewegung.
Da im Hintergrund schon alles bereit stand für SEPULTURA standen den Herren nur ein kleiner Bühnenabschnitt zur Verfügung.
Da noch drei weitere Bands auf der Bühne antreten mussten, war der Auftritt sehr kurz.
Da auch mit dem Ab und Umbau sehr effizient gearbeitet wurde, konnte man beim letzten Song bemerken.
Während dem Song wurde allmählich das Drumset abgebaut. Der Drummer Josean Orta, hatte plötzlich immer ein kleineres Drumset zur Verfügung. Sowas habe ich echt noch nie erlebt. Allerdings nahmen diese alle mit sehr viel Humor.


GOATWHORE:


Jetzt waren die zweiten Amis des Abends auf der Bühne. Die Blackened Death Metal Band aus New Orleans, haben bei mir einen besonderen Stellenwert. Vor sieben Jahren fing meine Konzertsucht an und GOATWHORE war mein erstes Konzerterlebniss. Endlich nach sieben Jahren kam es zur zweiten Begegnung.
Obwohl ihre Musikrichtung mehrheitlich im Death Metal Bereich beheimatet ist, könnte man vom Erscheinungsbild auch eher auf Black Metal schliessen.
Jetzt war das Kofmehl auch nach vorne ein wenig besser gefüllt.
Da die Bühne verhältnissmässig immernoch sehr klein ist, dachte sich Sänger Louis Benjamin Falgoust, dass man auf einer Kiste in aufrechter Position sehr gut zum sitzen ist.
Im Vergleich zu vorher wurde es ein wenig düsterer. Ganz geil. Nicht mal die Hälfte durch und doch fast ein Schleudertrauma durchvdas exzessive headbangen.
Auch hier konnte man merken, dass es der Tourabschluss ist. Zum Schluss, standen noch Bandmitglieder von FIT FOR AN AUTOPSY auf der Bühne und feierten gehörig mit.


OBSCURA:


Mit den Deutschen Technical Death Metaller, standen die einzigen Europäer auf der Bühne.
Der letzte Act vor dem Headliner.
Obwohl die Band seit 2002 bestand hat, ist nur der Sänger und Gitarrist Steffen Kummerer von der Gründung her dabei.
Mit Gitarrist Rafael Trujillo ist wohl das jüngste Bandmitglied seit 2015 dabei.
Basser Linus Klausenitzer war ab 2010 für ein Jahr der Tournee Basser bevor er 2011 fix zur Truppe gehörte.
Zu guter letzt hätten wir da noch den Drummer Sebastian Lanser der seit 2014 die Drumsticks schwingt.
Für mich persönlich war die Truppe das absolute Highlight an diesem Abend.
Das sahen wohl andere auch. Denn das Kofmehl war jetzt auch gegen vorne sehr gut gefüllt.
Ein technisch starker Auftritt mit sehr vielen geilen Gitarrensolis. Da OBSCURA auch die einzige Band des Abends war wo der Leadsänger zugleich noch die Saiten der Gitarren zupft, war das ganze sehr statisch. Ganz sachte auf der verkleinerten Bühneä, wagte eben dieser, ab und zu auf die andere Seite zu kommen. Somit konnten ohn alle bestaunen. Vorrallem seine Fingerfertigkeiten an der Saitenkönigin.
Auch hier neigte sich das ganze sehr schnell dem Ende zu. Zum Schluss standen wieder unermüdliche Bandmitglieder von FIT FOR AN AUTOPSY auf der Bühne um zu feiern. Die kriegen wohl nie genug. Diesmal nahmen sie Hexenbesen auf die Bühne und machten bei den Gitarrensolis mit. Echt amüsant und sehr symphatisch solche Auftritte.


SEPULTURA:


Jetzt war ich gespannt. Ein Fotografenkollege Namens Gorka, der auf der ganzen Tournee dabei war, warnte mich schonmal vor. Er meinte, dass es ordentlich reinhaut. Auch das seit längerer Zeit wieder Shows ausverkauft waren. Seit 1984 hat die Brasilianische Band bestand und der jetzige Sänger Derrick Leon Green ist seit genau 20 Jahren dabei.
Mit einem gewaltigen Intro durfte der Spass losgehen. Mit tosendem Jubel wurden die Herren begrüsst. Immernoch stand ich mit sehr viel Skepsis gegenüber.
Allerdings schon mit dem Track „I am the Enemy“ fing mich das ganze zu überzeugen. Ist das möglich das SEPULTURA tatsächlich Live noch gut sein kann?
Da dies so weiterging kann ich echt nicht schlechtes schreiben. Obwohl ich mich darauf einstellte. Sehr viel elan wie Spielfreude war zu sehen. Sowas sah ich die letzten male nicht.
Mit dem dritten Song „Kairos“, ging Derrick an die trommeln um alle zu zeigen, dass er den Buschgroove draufhat. Das kam mir allerdings bekannt vor.
Die Party ist im vollen gange. Es gab auch einige Crowdsurfer zu vermelden. Ich war wirklich baff. SEPUKTURA überzeugte auf ganzer Linie. Schon lange nicht mehr so überrascht gewesen.
Leider musste ich wegen den Zugverbindungen den Ort des geschehens früher verlassen.
Hut ab vor SEPULTURA. Ihr habt mir wieder den Glauben an euch gegeben. Weiter so!!!!


Fazit:


Danke Kofmehl!!!! Ihr habt geschafft was ich nicht für möglich hielt. Sepultura war Spitze. Nicht mal das Z7 kriegte diese hin. Obwohl ichvanmerken muss, dass das Z7 keine Schuld trifft. Das war einfach ein schlechter Auftritt der Protagonisten. Wieder ein Dank ans Kofmehl für die hervorragende Arbeit. Soundqualität und Crew Arbeit war top.
Obwohl alle Bands sehr geil waren, muss ich sagen, dass mich FIT FOR AN AUTOPSY am meisten mitgerissen hat. Schade war die Spielzeit so kurz.
Obwohl von der Musik her zu urteilen, eher die heftigere Variante gewählt wurde, war sehr viel Humor dabei. So macht das Spass. Ich komme immer wieder gerne ins gemütliche Kofmehl.

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