SBOA 2022 – Freitag part one and two

SBOA 2022 – Freitag part one and two

Also, heute war mal der Tag der umgekehrten Vorzeichen. Warum? Weiterlesen!

Bilder und Text Danny Frischknecht

Ich war ja jetzt schon das eine oder andere Mal hier am Summerbreeze und an verschiedenen anderen Festivals. Da gibt es für Bands üblicherweise so einige Hate Slots. Also beispielsweise am Freitagmittag, Punkt 12:00 Uhr – weil der typische Metalhead dann noch mit Nachwirkungen vom Vorabend im Zelt schnarcht oder in der Wagenburg seinen Bierpegel wieder anhebt. Die MH-Spezies ist um diese Zeit üblicherweise nur im Infield, wenn sie da seit dem Vorabend hängengeblieben ist und vor der Absperrung den Rausch ausschläft.
Nicht so diesen Freitag; umgekehrtes Vorzeichen 1: BLOODYWOOD kenne ich seit einigen Monaten, deren Album habe ich auch schon ordentlich abgefeiert. Ehrensache also, dass ich vor 12:00 Uhr beim Fotopit stehe, um meine Arbeit zu machen. Die Überraschung ist gross – bereits haben sich einige Tausend Fans dort versammelt.
Dann betreten die Inder die Bühne, legen mit dem ersten Track los – und oh Wunder – SUMMERBREEZE ist erwacht! Innert weniger Minuten ist das Infield voll, richtig voll, wirklich voll von vorn bis hinten – und die Massen strömen weiter auf den Battleground, als ob hier der Headliner spielen würde. Anscheinend haben die Metahlheads an diesem Morgen senile Bettflucht oder doch schon von der Band aus New Delhi gehört. Es lohnt sich, weil die Jungs ihr Bestes geben und die Bühne weit mehr als ordentlich rocken. Indien macht Bayern platt, sozusagen.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben – ich war schon so früh am Festival, dass ich warten musste, bis ich rein durfte – ist mir auch noch nie passiert. Heute habe ich entschieden, vor BLOODYWOOD mal etwas schwarzen Metal reinzuziehen, obwohl das nicht so mein Genre ist – DEBAUCHERY hatten die Ehre. Und sie hatten durchaus die Energie, um das Publikum vor der T-Stage zu wecken, bis einigen von ihnen das Blut vom Gesicht tropfte…
Dann also von Mainstage und BLOODYWOOD schnell hoch zur Wera Tool Stage, weil dort die Schwabenthrasher MISSION IN BLACK spielen, mit denen ich mich später noch zum Schwatz treffen werde. Sollte man die kennen? Irgendwie schon – erstens machen die richtig gute Mucke und zweitens hat die Frontfrau eine LAMB OF GOD – Cover auf über 10 Millionen Likes gepusht. Man erinnert sich – Steffi Stuber, welche mit „Ghost Walking“ bei THE VOICE OF GERMANY die Juroren zum Erschrecken und dann zum Grübeln brachte. Das Interview bekommt ihr dann etwas später zu sehen und zu hören.

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Ansonsten geb ich zu – Tag zwei hat mich ein Stück weit zur Untätigkeit animiert – das Wetter hat sich gedreht, Regen und Schlamm sind angekommen und wenn der Regen direkt vom Himmel deine Kamera nicht wässert, dann ist es der Regenvorhang, der sich vom Dach der Mainstage todesmutig auf den Fotopit stürzt.
Abends folgt dann umgekehrtes Vorzeichen 2: JINJER versus WITHIN TEMPTATION. Das umtriebige Energiebündel aus der Ukraine spielt etwas früher als die holländischen Symphonic Metaller. Und JINJER spielen vor vollem Haus – vor der T-Stage formieren sich so viele Leute, dass sie deutlich weiter nach hinten stehen, als es auf dieser Bühne geplant ist. Schätzungsweise mehr als die Hälfte des Festivalkontingentes von irgendwie um 40’000 Menschen jubelt der quirligen, kleinen Frau mit der grossen Stimme zu.
Als ich mich dann zur Mainstage begebe, um meinen persönlichen Freitagabend-Abschluss zu fotografieren, bin ich überrascht – der Battleground von der Mainstage ist nur relativ gut gefüllt, alles andere als voll, jede Menge Platz. Und solange ich auf Platz bin. ändert sich das auch nicht wirklich, selbst als JINJER ihren Slot beendet haben, tröpfelt die Menge eher zögerlich, hält sich der Andrang in Grenzen. Persönlich mögen mich Sharon den Adel und ihre Jungs nicht wirklich zu begeistern – die Band ist mir zu symphonisch, zu wenig energiegeladen, zu wenig begeisternd. Der Unterschied an Bühnenpräsenz , Energie und Körperspannung zwischen Sharon heute und Alissa am Donnerstagabend ist geradezu frappant – da liegen Welten dazwischen.
Leider habe ich AMORPHIS dann meine Aufwartung nicht mehr gemacht – meine Ausrüstung war mir einfach zu wichtig. Alternativprogramm also; ab zum Parking, eingepackt, ins Hotel und zumindest nocBilder auf den Rechner geladen und Kebekussis Pussynation parallel dazu konsumiert. Hab da wieder Dinge über Frauen erfahren von denen ich so gar nicht weiss, ob ich sie alle wissen wollte. Na dann gute Nacht und auf ein hoffentlich trockenes Morgen!

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