SATCHVAI Band – macht uns Fotografen ruhig das Leben schwer…

SATCHVAI Band – macht uns Fotografen ruhig das Leben schwer…

Wir lassen uns dadurch nämlich nicht beeindrucken und machen das Beste aus jeder Situation.

Bilder und Text Danny Frischknecht

Es ist ja so, dass man im Laufe von 15 Jahren Konzertfotografie schon ziemlich jede Fotovorgabe gesehen hat, die man sich vorstellen kann. Einzig den dreissigsekündigen Fotoslot bei MADONNA kann ich nicht bestätigen – ich halte ihn auch eher für einen Stadtindianerlegende.
Bei der SATCHVAI BAND, also Joe Satriani und Steve Vai im Volkshaus Zürich, war es nicht so schlimm. Ein wenig ärgerlich ist es schon, wenn du nicht in den vorhandenen Fotograben darfst und stattdessen von vorne rechts zwischen Publikum und Lautsprecher durchschiessen musst. Positiv dabei – wir waren bloss zu dritt, rücksichtsvoll und gegenseitig unterstützend. Und das Bildmaterial ist soo schlecht gar nicht geworden.

Kult im Volkshaus

ALLBLUES ist dafür bekannt, dass sie die beiden Ausnahmegitarristen regelmässig nach Zürich bringen, dabei auch in verschiedenen Konstellationen. Dieses Mal waren es die beiden Gitarristen mit einer gemeinsamen Band – oder auch als gemeinsame Band quasi. Joe Satriani, Guitar – Steve Vai, Guitar – Pete Thorn, Guitar – Marco Mendoza, Bass – Kenny Aronoff, Drums – so die Zusammensetzung der Truppe, die es in der fast fünfzigjährigen Karriere der beiden Kultgitarristen zum ersten Mal gibt. Was man ohne Zweifel sagen kann – da sind nicht nur die beiden Leadgitarristen hochkarätig, auch die Band zeichnet sich durch ein hohes technisches Niveau aus, durch viel Druck und als eine starke Basis für die beiden Ausnahmekünstler. Man darf also hoffen, dass diese Konstellation auch nach der „Surfing with the Hydra Tour“ weiter bestehen und die Schweiz wieder einmal beehren wird. Die Jung sind eine schöne Ausnahme von der Regel, dass grosse Solisten öfter von „mittelmässigen“ Zudienbands begleitet werden.

Dass Satriani und Vai in einer eigenen Liga spielen, als Blues-Rock-Gitarristen absolute Weltklasse sind und jeder für sich eine Geschichte als Musikgiganten hinter sich haben, ist nichts Neues.

JOE SATRIANI

So war etwa Satriani Gitarrenlehrer und unterrichtete etwa Kirk Hammett von METALLICA, Alex Skolnick von TESTAMENT oder eben Steva Vai. Zudem ist er Teil des G3-Konzeptes. Dort spielen er und Vai jeweils mit einem dritten, stets wechselnden dritten Gitarristen zusammen – da waren schon einmal Namen wie Kenny Wayne Shepherd oder Eric Johnson dabei, aber auch Kultgitarristen wie Brian May von QUEEN, Michael Schenker oder Uli Jon Roth, Yngwie Malmsteen ebenso wie John Petrucci oder Phil Collen von DEF LEPPARD, Steve Lukather von TOTO oder Billy Gibbons von ZZ TOP. Die Liste lässt sich erweitern, und neben den genannten Gitarristen kamen auch weitere Musiker dazu wie Don Airey von DEEP PURPLE oder Mike Portnoy von DREAM THEATER.
Nebenbei hat Satriani seit 1986 beinahe zwanzig Studioalben veröffentlicht, darunter Instrumentalhits wie „Summersong“ oder „Always With You, Always With Me“.

STEVE VAI

Nicht weniger bekannt ist Steve Vai, seines Zeichens Gitarrist bei FRANK ZAPPA, der ihn als „Stunt Gitarrist“ bezeichnete. Er spielte als Gitarrist etwa bei WHITESNAKE, ALCATRAZZ und DAVID LEE ROTH. Mindestens so wichtig war Vai als Produzent von grossen Namen wie MARY J. BLIGE, ALICE COOPER, MOTÖRHEAD oder den Komik-Metallern von Spinal Tap.
Zudem wurde Vai nicht weniger als fünfzehn Mal für den Grammy nominiert, der er dann dreimal auch erhielt.

Und im Volkshaus?

Wie gesagt, leider gibt es von diesem Gig praktisch nur Bilder, welche die beiden Gitarristen von ihrer linken Seite zeigen.
Den Raum haben sie trotzdem rundum gefüllt, das ausverkaufte Volkshaus huldigte den Ausnahmekönnern mit guter Stimmung und Begeisterung. Dazu hatten sie auch allen Grund, wurde auf der Bühne doch Musikgeschichte präsentiert. Satriani und Vai demonstrierten einmal mehr, dass sie auf den sechs Saiten zaubern können und zu den weltbesten Gitarristen gehören. Warum sie auf der Liste der 100 besten Gitarristen aller Zeiten nicht auftauchen, bleibt mir ein Rätsel. Dass sie dort einen Platz verdient hätten, bleibt für mich Fact.

Fazit

ALLBLUES hat einmal mehr hochklassige Gitarrenarbeit auf die Bühne des Volkshauses gebracht. Ich bedanke mich für die Akkreditierung und die Unterstützung vor Ort.

Und by the way, in einer Woche, am 22. Juli, wird im Kaufleuten zu Zürich ein weiterer, grosser Gitarrist aufspielen, der ebenfalls schon mit Satriani gespielt hat: KENNY WAYNE SHEPHERD. Begleitet wird er von keinem Geringeren als Bobby Rush, dem König des funky Blues und dreimaligen Grammy-Gewinners. Lasst euch dieses Konzert nicht entgehen. Ich werde auf jeden Fall vor Ort sein, mögen die Fotovorgaben noch so crazy sein…