RIP – René „Kaufi“ Kaufmann ist heimgegangen…

RIP – René „Kaufi“ Kaufmann ist heimgegangen…

Warum soll immer nur berichtet werden, wenn ein grosser Musiker von uns gegangen ist? Grosse Musiker sind nichts, ohne grosse Fans…

Danny Frischknecht

Gleich vorneweg; ich habe viele Bilder von „Kaufi“ im Kopf, aber tatsächlich keines aus dem Graben. Wir haben wohl gemeinsam immer in dieselbe Richtung geschaut. Darum erlaube ich mir, ein Bild seiner Frau Nicky zu verwenden, weil es einfach so gut zu ihm passt.

Die Community der Konzertfotografen ist nicht so gross, man kennt sich, weiss um die Vorlieben, die Schrulligkeiten der Knipser, die links und rechts von uns im Graben stehen. Und doch gibt es solche, die herausstechen, etwas Besonderes sind – und dir in Erinnerung bleiben, wenn sie nicht mehr unter uns sind. René „Kaufi“ Kaufmann war im Graben bekannt wie „ein bunter Hund“. Ein Fan, ein textsicherer Mitsänger, eine Frohnatur und auch ein streitlustiger, humorvoller „brother in music“.

Lieber Kaufi, wie könnte man dich vergessen, deinen markanten, silbergrauen Bart, deine verspiegelte Sonnenbrille, dein frohes Lachen und deine vielen Erzählungen aus der Musikwelt. Mir ist ein Erlebnis ganz besonders geblieben, das viel davon zeigt, welche Art von Fan du warst.
Am Greenfield-Festival hatte ich Gelegenheit, SABATON Frontmann Joakim Brodén zu interviewen. Wir hatten darüber gesprochen und du hast mich gebeten, ihn freundlich zu grüssen. Das habe ich natürlich getan und wurde sogleich überrascht. Wie aus der Pistole geschossen kam es vom berühmten Sänger. „Oh, from Kaufi? Thanks a lot – isn’t he here?“. Man hat dich gekannt, weit über den Fotograben hinaus, hat dich geschätzt.

Und jetzt, nach einem langen Auf und Ab, hat dich der Krebs besiegt, hat dich aus dem Leben gerissen und lässt uns sprach- und hilflos zurück. Lieber Kaufi, wenn es einen Metalhimmel gibt, wirst du jetzt dort sein, kurz auf uns herabblicken und dich dann wichtigeren Dingen zuwenden, vielleicht mit Lemmy ein Bier trinken oder mit Ronni James Dio über die alten Zeiten sprechen oder dich mit Steve Lee über die Schweiz unterhalten. Eines weiss ich gewiss; du wirst mit offenen Armen empfangen werden.
Ruhe in Frieden und rock on!