Quickies auf dem Plattenteller Woche 17/24

Quickies auf dem Plattenteller Woche 17/24

Was ich angedroht habe, wird Realität – der Wochenrhythmus ist passé…

Danny Frischknecht

War ja klar, wie soll das im Feierabendbetrieb auch gehen. Dafür gibt es hier wieder einmal was für die Fans von Kult und Prog

BLUE ÖYSTER CULT – „Ghost Stories“

Wer kennt nicht den Song „Godzilla“ vom 77er Album „Spectres“ oder „Reaper“ ab „Agents Of Fortune“ von 1976? Zugegeben, lange nicht alle. Erstens ist es schon eine ganze Weile her und zweitens sind BLUE ÖYSTER CULT als Band nicht so richtig über die Siebziger und Achtziger hinausgekommen. Elf ihrer bisherigen 16 Alben haben sie in den Siebziger- und Achtzigerjahren veröffentlicht, zwei in den Neunzigern, in den Zweitausendern gab es genau ein Album und von 2001 bis 2020 war Funkstille. Mit „Ghost Stories“ erscheint nun Album Nr. 16. BÖC galten als Rockband der Intellektuellen, weil sie in ihren Songs und Alben Texte von Schriftstellern wie Samuel „Sandy“ Pearlman oder Patti Smith benutzten, die zu jener Zeit zu den wichtigeren Stimmen des intellektuellen, nicht etablierten Amerika gehören.
Musikalischen konnten BÖC dem Westcoast-Rock zugeordnet, als weitere Ingredienz kamen progressive Elemente hinzu, welche wiederum zum Level ihrer Texte passten. Sie heute als Psychedelic Rock zu bezeichnen wird weder ihnen noch den wirlichen Psychedelic Bands gerecht.
Eine kleine Sidestory; BLUE ÖYSTER CULT gelten als Erfinder des Heavy Metal Umlauts wie wir ihn etwa bei MOTÖHEAD oder MÖTLEY CRÜE kennen.

Was darf man also vom Album einer Band erwarten, die in den letzten fünfzig Jahren zwar 16 Alben geschrieben hat, in den letzten fünfundzwanzig Jahren aber nur noch deren 3? Es ist eine Scheibe mit Rock, der noch sehr ähnlich klingt wie damals – allerdings, ohne eine Aneinanderreihung alter Tracks zu sein. Auch klingen die Songs nicht aufgewärmt, sind durchaus authentisch und fallen doch etwas aus der Zeit, wirken heute beinahe „harmlos“. Das Album ist eher etwas zum Hinsetzen und in Ruhe hören, sich darauf einzulassen, als abzurocken. Gehört sie in die Sammlung der Freunde der Bands aus den Siebzigern und Achtzigern? Muss man nicht zwingend machen, kann man aber durchaus.

Classic Rock | Progressive Rock aus den USA zuhause bei Frontiers Records

Releasedate 12.04.24

Tracklist und Artwork

01 Late Night Street Fight
02 Cherry
03 So Supernatural
04 We Gotta Get Out Of This Place
05 Soul Jive
06 Gun
07 Shot In The Dark
08 The Only Thing
09 Kick Out The Jams
10 Money Machine
11 Don’t Come Running To Me
12 If I Fell

Online

http://www.blueoystercult.com/
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MINISTRY – „HOPIUMFORTHEMASSES“

Ebenfalls 16 Alben haben die Jungs von MINISTRY bisher veröffentlicht und dafür 43 Jahre gebraucht. 1981 wurde die Band als Projekt von Al JOURGENSEN gegründet. Es mag an diesem Projektcharakter gelegen haben, jedenfalls hatte die Band nicht weniger als 36 Lineup-Wechsel, teilweise allerdings durch den tragischen Tod einiger musiker.
Im Gegensatz zu BÖC kommen MINISTRY so ziemlich aus der entgegengesetzten Ecke des Spektrums. Ursprünglich als Dance/Elcetro-Band gestartet, verschob sich die musikalische Ausrichtung immer stärker in Richtung Industrial Metal. Dort gehören sie zu den ganz grossen Namen, ähnlich wie RAMMSTEIN provoziert die Band in ihren Texten sowohl mit sexuellen Motiven als auch mit politischem Engament, das sich bei Jourgensen direkt gegen die Republikaner oder Rechtsextremismus wendet. Bis heute hat die Band in regelmässige Folge eine Reihe bedeutender Alben hervorgebracht – das neueste Machwerk schlliesst sich nahtlos daran an.

Nach wie vor spielt die Band hochenergetischen Industrial, die teils heftigen Texte werden mit Hilfe kräftiger Schmiedehämmer aus dem Eisen geschlagen, der Jourgensens musikalische Geschichte widerspiegelt. „HOPIUMFORTHEMASSES“ ist nicht nur „ein weiteres“ MINISTRY-Album, sondern eines, das man zu den gelungenen „Spätwerken“ der Band zählen kann. Das nicht, weil man mit dem baldigen Ableben der Band rechnen müsste, sondern, weil es ein reifes Werk ist, das erst durch die permanente, musikalische Entwicklung dieser Truppe möglich war.
MINISTRY bringen mit „HopiumForTheMasses“ ein Knalleralbum auf den Markt und positionieren sich damit einmal mehr auf dem Olymp des industriellen Metal.

Industrial Metal aus den USA zuhause bei NUCLEAR BLAST RECORDS

Releasedate 01.03.24

Tracklist und Artwork

  1. B.D.E.
  2. Goddamn White Trash***
  3. Just Stop Oil
  4. Aryan Embarrassment**
  5. TV Song 1/6 Edition
  6. New Religion
  7. It’s Not Pretty
  8. Cult of Suffering*
  9. Ricky’s Hand

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