Primordial @ Paganfest
Das bin ich noch schuldig; kurz vor Headliner Eluveitie geben sich die Iren vom Primordial mit ihrem Celtic Metal die Ehre…
Und das geht richtig fett ab. Martialisch nicht nur das Aussehen sondern auch Gesang und gestik von Sänger Alan „Naihmass Nemtheanga“ Averill. Primordials Show ist düster. Schwankt zwischen ruhigen, unheimlichen Sequenzen, welche an Nebel in der Nacht über einem Moorsee erinnern, und heftigen Metalattacken, die den Zuhörer abrupt und gnadenlos aus jeder Lethargie katapultieren. Primordial ist Nichts für schwache Nerven. Musiklaisch sind sie interessant und erstaunlich abwechslungsreich. Ihre Musik tönt, als käme sie aus einem Metallwerk, wo riesige Hämmer auf glühendes Metall einschlagen, flüssiges Metall aus immensen Kübeln in Gussformen fliesst. Die Hitze, die Gewalt ist spürbar und reisst mit. Und wer nicht mitmacht, wird von Averill unmissverständlich dazu aufgefordert. Es ist kein lockeres „Hände-über-dem-Kopf-zusammenschlagen“ sondern das Einfordern von Zuwendung, von Mitgehen…
Und doch bleibt das Publikum eher verhalten – nicht, weil die Musik schlecht oder zu wenig actionreich wäre – vielmehr, weil das ganze Ambiente, die Stimmung bedrohlich wirken und man lieber ruhig und unauffällig stehen bleibt – sich totstellen quasi. Könnte ja sein, dass der böse Ire und seine Kumpels menschen fressen…
Wer Alan „Naihmass Nemtheanga“ Averill allerdings ungeschminkt und backstage sieht, kann sich das dann nicht mehr wirklich vorstellen, besonders dann, wenn er von einer Studentin interviewt wird. Väterlicher könnte eine Szene kaum sein. Und wie sagt Chrigel Glanzmann im Interview. „Primordial wären auch spannend, vielleicht spielen sie an einem der nächsten Eluveitie and friends – Festivals.“ Man darf gespannt sein.
