OZZY OSBOURNE – mehr als ein „Ordinary Man“

OZZY OSBOURNE – mehr als ein „Ordinary Man“

Totgesagte leben länger – ein Sprichwort, das besonders bei OZZY OSBOURNE in letzter Zeit passt wie die Faust aufs Auge. jetzt schlägt der „Prince Of Darkness“ zurück.
Am 21. Februar erscheint sein zwölftes ALbum „Ordinary Man“.

Danny Frischknecht
5 out of 5 bonehands

Kultrock aus den USA, zuhause bei Epic Records und Sony Music


english version below!

Kann man eine schlechte Review zu einem Album von OZZY OSBOURNE schreiben, ohne gleich in der Hölle zu landen und im ewigen Rock- und Metal-Höllenfeuer zu schmoren? Ist eine gute Review in jedem Fall eine Anbiederung an eine absolute Musiklegende?
Sinnvoll dürfte sein, solche Gedanken auf die Seite zu legen und sich auf die Musik zu konzentrieren. Das macht es nämlich einfach, sich für den korrekten Weg zu entscheiden – sei der nun positiv oder negativ.

Dass OZZY OSBOURNE einer der einflussreichsten Musiker des Rock- und Metalgenres ist, darüber bestehen keine Zweifel. Das gilt sowohl für den Sänger von BLACK SABBATH als auch für den Solisten. Ich war gerade einmal elf Jahre alt, als ich 1972 zum ersten Mal „Paranoid“ hörte und spürte, dass da etwas Grosses, Historisches geschehen ist. Der Virus war eingepflanzt, meine Liebe zu Rock und Metal hält bis heute an. In den letzten fünf Jahrzehnten gab es auch Phasen, an welchen das Bild des Prince Of Drakness Risse bekam, der Lack teilweise massiv abblätterte. Seine Reality- Soap-Eskapade beispielsweise betrübt mich bis heute, lässt mich verständnislos zurück. Auch die zahllosen Drogen- und Alkoholexzesse hätten nicht sein müssen, führten dazu, dass dieser grossartige Musiker und Sänger einiges an Würde verloren hat, an Ernsthaftigkeit einbüsste.
Und doch; OZZY lebt und tourt um die Welt, so weit es seine Gesundheit zulässt. Unsterblich ist der charismatische Sänger längst, Teil der Musikgeschichte sowieso. Nach wie vor steht er wie ein Fels in der Brandung des Musikbusiness – auch mit 72 Jahren und geschlagen mit seiner Parkinsonerkrankung, welche er anfangs diese Jahres kommunizierte.
Seit 1980 ist der Godfather of Metal solo unterwegs, in dieser Zeit hat er nicht weniger als 12 Alben veröffentlicht – das aktuelle „Ordinary Man“ und die Coversammlung „Under Cover“ von 2005 mitgerechnet. Er hat mit zahlreichen grossen Musikern zusammengebarbeit, beispielsweise den Keyboardern Don Airey oder Rick Wakeman, dem Bassisten Robert Trujillo (Metallica), Carmine Appice oder Tommy Aldridge an den Drums. Auch die Gitarristen können sich sehen lassen, sei es nun Gus G. Steve Vai oder Zakk Wylde.

Was bringt dieser „alte weisse Mann“ aber musikalisch noch zustande? Kann er neue Impulse setzen, weitere Highlights zu seinem bisherigen Schaffen hinzufügen? Dieses Schaffen hat zahlreichegenialen Tracks zustande gebracht wie „Dreamer“, „See You On The Other Side“ oder „Mama I’m Coming Home“ – um nur einige der neueren zu nennen.
Sein neues Album „Ordinary Man“ hat er bereits mit drei Singleauskopplungen, dem Titeltrack, der grandiosen Ballade „Under The Graveyard“ und dem rockigen „Straight To Hell“. Es sind nicht nur die Titel der Tracks, welche darauf hinweisen, dass OZZY ein Stück weit Rückschau hält, sein Leben Revue passieren lässt. In „Ordinary Man“ wird er übrigens unterstützt durch niemand Geringeres als ELTON JOHN und SLASH – OZZY hat gerufen, die ganz Grossen sind gekommen!
Die ersten Textzeilen des Songs finde ich sehr eindrücklich:
„I was unprepared for fame – Then everybody knew my name – No more lonely nights, it’s all for you – I have traveled many miles – I’ve seen tears and I’ve seen smiles – Just remember that it’s all for you…“
„Ich war nicht auf den Ruhm vorbereitet – plötzlich kannte mich jedermann – keine einsamen Nächte mehr, das ist alles für dich. Ich bin viele Meilen gereist, habe Tränen und Lachen gesehen – denke daran, das ist alles für dich:“
In „Under The Graveyard“ arbeitet OZZY die Zeit zwischen dem Rauswurf bei BLACK SABBATH und dem Start seiner Solokarriere auf – eine Zeit, in welcher der Musiker zwischen Leben und Tod schwebte:
Today I woke up and I hate myself – Death doesn’t answer when I cry for help – No high could save me from the depths of hell – I’ll drown my mind until I’m someone else.“
„Heute bin ich aufgewacht und ich hasse mich – Der Tod antwortet nicht, wenn ich um Hilfe rufe – Kein Hoch konnte mich aus den Tiefen der Hölle retten – Ich ertränke meinen Verstand, bis ich jemand anderes bin.

Dass OZZY nach wie vor Rock kann, zeigt er mit „It’s A Raid“, das er gemeinsam mit Post Malone, dem amerikanischen R&B-Musiker und Produzenten – ein weiterer Beweis, wie offen OZZY funktioniert. Der Track hat Power und klingt modern, mischt Elemente von Rock und Punk und Grunge und… klingt frisch und lebendig, also das Gegenteil von dem, was man von einem 72-Jährigen erwarten kann.
Bei „Take What You Want“ geht er noch einen Schritt weiter, holt Produzent und Rapper Travis Scott an Bord und schreibt einen groovigen R&B mal Rock – Song, der sich gewaschen hat. OZZY überrascht weiterhin, lässt sich nciht in ein Schema pressen.
Ein weiteres Ausrufezeichen setzt er mit „All My Life“, einer druckvollen Powerballade. „Eat Me“ erinnert an die Zeit, als BLACK SABBATH Doom machten – was mit dem heutigen Breakdown-Mist absolut nichts zu tun hat. Duftmarke um Duftmarke – der gute Mann legt so viel Power und Kreativität in das Album, dass manche junge Band vor Neid erblassen wird.

Fazit

„Ordinary Man“ ist für mich das bisher beste OZZY OSBOURNE Album. Die Scheibe strotzt vor Kreativität, weist die ewigen Zweifler in die Schranken, zeigt den Jungen, wie es gemacht wird. OZZY hat sich längst aus dem „Ex-BLACK SABBATH-Sänger“-Dunst verzogen, mit „Ordinary Man“ beweist er einmal mehr, dass er keine Beschreibung nötig hat, welche ihn zu seiner ehemaligen Band in Bezug setzt. Der Prince Of Darkness, der Godfather of Metal zeigt eindrücklich, dass er nicht nur zu den grössten Musikern der letzten fünf Dekaden zählt, sondern dass er dort einen absoluten Podestplatz innehat. „Ordinary Man“ ist ganz grosses Kino und gehört in jede Musiksammlung!

english version

Can you write a bad review of an album by OZZY OSBOURNE without going straight to hell and stewing in eternal rock and metal hellfire? Is a good review in any case an ingratiation to an absolute music legend?
It might be sensible to put such thoughts aside and concentrate on the music. That makes it easy to decide for the right way – be it positive or negative.

And yet; OZZY lives and tours around the world as far as his health allows. The charismatic singer is immortal, part of music history anyway. He still stands like a rock in the surf of the music business – even at the age of 72 and beaten by his Parkinson’s disease, which he communicated earlier this year.
The Godfather of Metal has been on the road solo since 1980, during this time he has released no less than 12 albums – including the current „Ordinary Man“ and the cover collection „Under Cover“ from 2005. He has collaborated with many great musicians, for example keyboarders Don Airey or Rick Wakeman, bassist Robert Trujillo (Metallica), Carmine Appice or Tommy Aldridge on drums. The guitarists are also very impressive, be it Gus G. Steve Vai or Zakk Wylde.

But what does this „old white man“ still achieve musically? Can he set new impulses, add further highlights to his previous work? This work has resulted in numerous brilliant tracks like „Dreamer“, „See You On The Other Side“ or „Mama I’m Coming Home“ – just to name a few of the newer ones.

His new album „Ordinary Man“ already has three single releases, the title track, the great ballad „Under The Graveyard“ and the rocking „Straight To Hell“. It’s not only the titles of the tracks that indicate that OZZY is looking back a little bit, is looking back on his life. In „Ordinary Man“ he is supported by none other than ELTON JOHN and SLASH – OZZY has called, the greats have come!

„I was unprepared for fame – Then everybody knew my name – No more lonely nights, it’s all for you – I have traveled many miles – I’ve seen tears and I’ve seen smiles – Just remember that it’s all for you…“

„Under The Graveyard“ is OZZY working up the time between being kicked out of BLACK SABBATH and the start of his solo career – a time when the musician hovered between life and death:

Today I woke up and I hate myself – Death doesn’t answer when I cry for help – No high could save me from the depths of hell – I’ll drown my mind until I’m someone else.“

That OZZY can still rock, he shows with „It’s A Raid“, which he does together with Post Malone, the American R&B musician and producer – another proof of how openly OZZY works. The track has power and sounds modern, mixes elements of rock and punk and grunge and … sounds fresh and lively, the opposite of what you would expect from a 72 year old man.
In „Take What You Want“ he goes one step further, brings producer and rapper Travis Scott on board and writes a groovy R&B times rock song that has been washed. OZZY continues to surprise, he doesn’t let himself be pressed into a pattern.
He sets another exclamation mark with „All My Life“, a powerful power ballad. „Eat Me“ reminds of the time when BLACK SABBATH did Doom – which has absolutely nothing to do with today’s breakdown- crap. Smell brand after smell brand – the good man puts so much power and creativity into the album that some young bands will go green with envy.

Conclusion

„Ordinary Man“ is for me the best OZZY OSBOURNE album so far. The album is bursting with creativity, puts the eternal doubters in their place, shows the boys how it is done. OZZY has long since left the „ex-BLACK SABBATH singer“ haze, with „Ordinary Man“ he proves once again that he doesn’t need a description that relates him to his former band. The Prince Of Darkness, the Godfather of Metal shows impressively that he is not only one of the greatest musicians of the last five decades, but that he holds an absolute podium position there. „Ordinary Man“ is great cinema and belongs in every music collection!

Cover und Artwork
  1. Straight To Hell
  2. All My Life
  3. Goodbye
  4. Ordinary Man
  5. Under The Graveyard
  6. Eat Me
  7. Today Is The End
  8. Scary Little Green Man
  9. Holy For Tonight
  10. It’s A Raid
  11. Take What You Want

Vorbestellen kann man das Album hier:
https://ozzy.lnk.to/OrdinaryMan

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