Kurz und Heftig – LUMBERHEAD mit „Erase“

Kurz und Heftig – LUMBERHEAD mit „Erase“

Nope, es ist nicht mein Style, trotzdem verliere ich ein paar Worte über diese EP

Danny Frischknecht

Wie üblich – wir vergeben bei EPs keine Punkte. Erstens tauchen die Tracks meist später in einem Volllänger auf oder eine EP zeigt zu wenig von der musikalischen Breite und Varietät einer Band. Kommt wie erwähnt dazu, dass ich kein Fan der Musik bin, welche LUMBERHEAD spielt, dadurch wird mein Feedback nicht objektiver.

Manch einer mag sich fragen, warum ein bekennender Anhänger von Melodic Death Metal Mühe mit der Hardcore/Metal-Mischung hat, welche LUMBERHEAD vorlegen. Das Ganze ist halt nicht vergleichbar, LUMBERHEAD sind mir persönlich zu nahe an DOOM – eine Musikrichtung, welche ich schlicht verachte, welche mir Übelkeit verursacht, mich depressiv macht. Wer mich also wirklich qüalen will – einsperren in einen Keller und unendlich laut Doom auf mich hernieder prasseln lassen.

Sorry liebe Fans der dunklen, schleppenden, depressiven no future Klänge, das ist einfach nicht Meins.
LUMBERHEAD haben aber definitiv mehr drauf. Klar ist auch ihr Sound über weite Strecken schleppend, die Riffs sind tief – ein Stück weit erinnert mich ihre Tonalität aber an die Urväter des Doom, welche ich im Übrigens natürlich verehre – BLACK SABBATH. Es ist definitiv nicht der Gesang, der mich daran erinnert, sondern die Rhythmen und die Riffs. Leider werde ich das Gefühl und die Bilder eines kleinen Clubs voller Rauch, roten Lichtes und unendlich langsam wehender Mähnen nicht los. Damit kann ich sagen, von den vier Tracks gibt es keinen, der mich trotz seiner Herkunft faszinieren würde. LUMBERHEAD sind eine Underground-Band, deren Fanbase sich aus dieser Szene rekrutiert. Es mag Zufall oder Absicht sein – die Band hat sich entschieden, niemals berühmt zu werden – wahrscheinlich.

Ob es mir gefällt oder nicht, das Video ist auf jeden Fall sehenswert.

Technisch ist die Musik gut gemacht und ich kann mir gut vorstellen, dass die eingefleischten Fans auf ihre Rechnung kommen. Wer dieses Genre zu seinem Repertoire zählt, sollte sich das Album auf jeden Fall anhören. Vielleicht kann er/sie mir dann beizubringen versuchen, was die Faszination ausmacht. Jedenfalls; auch oder insbesondere Undergroundbands haben es verdient, dass man sie unterstützt. Sie sind ein lebendiges Entwicklungsbecken ohne Orientierung am Mainstream oder am „guten“ Geschmack. Also, Legionäre der Unterwelt – kaufen!