Das dunkle Pferd ist zurück – NICKELBACK mit „Feed The Machine“ am 16.06.2017
Jawohl, die Kanadier von NICKELBACK haben mindestens weitestgehend zu ihren rockigen Wurzeln zurückgefunden…
danny@metalnews |
Rock aus Kanada, zuhause bei BMG Records
Schon klar, dass ich mir jetzt wieder ein paar Nichtfreunde mache – schliesslich kenne ich das Genöhle über die kanadischen Rocker um Frontmann Chad Kroeger. Ich war ja auch enttäuscht, dass die Luft aus den Reifen war, nachdem die Truppe mit „Dark Horse“ ein grandioses Rockalbum abgeliefert hatte. Anschliessend wurde es poppig-seicht, die Band schien sich auf radiotaugliche Hymnen zu konzentrieren.
Mit „No Fixed Address“ kündigte sich dann ein zumindest sanfter Wechsel hin zu rockigeren Tönen an. Und diesen Weg gehen NICKELBACK mit „Feed The Machine“ weiter – eben beinahe bis zurück zu „Dark Horse“-Zeiten.
Das Album
Zugegeben, es gibt auf dem Album auch eine Hymne – die mir übrigens ziemlich zu süss ist – „Song On Fire“ ist eine Lovestory, die es meiner Meinung nach nicht zwingend gebraucht hätte.
Aber sonst geben die Jungs ziemlich Gas, ziemlich sehr eigentlich. Fette Gitarren – richtig fette Gitarren – hämmernde, treibende Drums, ein stabiles Bassfundament und eine Kroeger-Stimme, die wir in dieser Intensität und Aggressivität lange nicht mehr gehört haben. Es mag den ewigen NICKELBACK-Lästerern gefallen oder nicht – „Feed The Machine“ ist ein ausgewachsen geiles Rockalbum geworden – Punkt.
Anspieltipps
Ich konzentriere mich mal auf die Bretter – lasst uns eine Musikkiste bauen. Einen guten Anfang macht da schon einmal „For The River“. Nur gerade dreieinhalb Minuten lang haben die Jungs in diesen Tracks so viele Gitarrenriffs verpackt, Kroegers starken Gesang darüber gelegt und ein schlicht und einfach hammergeiles Gitarrensolo eingeschlagen, dass es eine wahre Freude ist. Rock As Rock Can! Ryan Peake ist definitiv einer der grossen Saitenzauberer.
„The Betrayal (Act III)“ schleicht sich als Ballade an, wechselt dann schlagartig in ein Soundgewitter, das mancher Coreband zur Ehre gereichen würde und ist sich nicht zu schade, einige Midtempopassagen einfliessen zu lassen. Wiederum – Peake liefert ein klasse Solo.
„Coin For The Ferryman“ ist vom Tempo her „relativ“ gemächlich, insgesamt aber ebenfalls ein ziemliches Brett, das von kernigen Riffs dominiert wird. Peake und Kroeger können Distortion“ auch gemeinsam.
Das Oberbrett – wenn auch nicht vom Tempo, sondern von der Gesamtintensität her – ist der Titeltrack „Feed The Machine“. Ein kraftvoller, kompakter, angriffiger Rocktrack – geht ab und macht Spass, grossen Spass.
Fazit
NICKELBACK haben eine fette Rockscheibe gemacht, die mir grossen Spass beschert hat. Klar, dass mit „Song Of Fire“ eine typische NICKELBACK-Hymne drauf musste. Aber neben den erwähnten Tracks sind die meisten Songs fette Rocknummern mit geilen Gitarren und einem wie gewohnt stimmgewaltigen Chad Kroeger.
Ich mag das Teil ganz doll!
NICKELBACK sind:
Chad Kroeger | Vocals, Guitars
Mike Kroeger | Bass, Backing Vocals
Ryan Peake / Guitars, Backing Vocals
Daniel Adair | Drums, Backing Vocals
Tracklist
1. Feed the Machine
2. Coin For The Ferryman
3. Song on Fire
4. Must Be Nice
5. After The Rain
6. For The River
7. Home
8. The Betrayal (act III)
9. Silent Majority
10. Every Time We’re Together
11. The Betrayal (act I)

