BAD BONN KILBI

BAD BONN KILBI

Den einen oder anderen ist sie vielleicht bekannt – die BAD BONN KILBI. Rocknews war dieses Jahr zum ersten Mal an diesem Indie-Festival dabei.

Text Yana Yapici | Bilder Luca Huwyler


Ein kleines, recht überschaubares Festival im schönen Freiburg. Gemütlich in Laufdistanz vom ländlichen Düdingen gehalten. Doch lasst euch von diesem unscheinbaren Eindruck nicht täuschen – dieses Festival hat es in sich.

Die Bad Bonn Kilbi fokussiert sich auf eine experimentelle Mischung aus Indie und Alternative Rock mit einigen psychedelisch angehauchten Bands. Im Allgemeinen lässt sich das Musikprogramm der BAD BONN KILBI schlecht mit Genres beschreiben. Jede Band hat ihre ganz eigene Art von Musik, die sie mit ans Festival bringt.


Gleich ein gutes Bespiel dafür ist das französisch-kongolesische Duo TSHEGUE. Mit aufgeweckter, exotischer Perkussion (auch bekannt als Afro-Punk) begeisterten sie mit zum Tanzen animierenden Rhythmen und sorgten sofort für gute Stimmung.

Im Kontrast dazu standen zum Beispiel HARVEY RUSHMORE & THE OCTOPUS, eine „Psychedelic-Surf-Rock“ Band aus Basel. Ihr Auftritt auf der Club Stage zog das gesamte Lokal in seinen Bann und bot einen akustischen Trip direkt an die Küsten Kaliforniens.

Auch die Rock-Fans unter den Besuchern wurden nicht enttäuscht. REVEREND BEATMAN AND THE NEW WAVE etwa, eine Schweizer Blues-Rock Band, die gleich von Anfang an mit einer starken Performance überzeugte. Gespielt wurden dabei viele verschiedene Instrumente, wie zum Beispiel ein Akkordeon oder eine singende Säge. Ihre Songs reichten von dreckigem Blues-Rock bis hin zu einem melancholischen Tango. Alles in Allem war das eine aufregende Erfahrung, die bis zum Schluss hin mit experimentellen Songs unterhaltsam blieb.

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Diese kurze Auflistung kratzt allerdings nur an der Oberfläche des am Festival gebotenen Line-Ups. Von Blues-Rock über Jazz bis hin zu EDM war alles vorhanden, macht somit das Festival zu einem Event für Fans der verschiedensten Genres. Kein Wunder, ist das BAD BONN KILBI seit Jahren Kult.

Geniessen konnte man die Auftritte verteilt über mehrere Stages, zwei davon draussen und teilweise überdacht. Die dritte Stage auf dem Gelände ist die Oben bereits erwähnte Club Stage. Wie der Name Club Stage vermuten lässt, handelt es sich dabei um ein auf dem Festivalgelände stehendes Clubhaus mit Bar, Tanzfläche und allem, was dazu gehört.

Von diesem Gebäude erhält das Festival auch seinen Namen – Bad Bonn. Im Bad Bonn werden das ganze Jahr über auch Konzerte und Partyabende organisiert, unabhängig vom Festival.


Das Gelände an sich ist recht klein. Somit bleibt es sehr übersichtlich und bietet doch noch Platz für Einzelheiten. Dieses Jahr waren das eine riesige Statue, ein Feuerstand und viele Bänke und Tische die über das gesamte Areal verteilt standen. Neben den Stages finden auch Bars, Merch- und Essensstände platz.
Die Auswahl an Essen war mehr als zufriedenstellend und bot viele exotische Gerichte. Vegetarische oder vegane Optionen waren genügend vorhanden.

Im Allgemeinen war die Stimmung immer einladend und gemütlich. Der ganze Boden auf dem Festivalgelände bestand aus entweder Holzgehwegen, Asphalt oder Holzschnitzel wie sie auch auf Spielplätzen zu finden sind. Somit konnte man sich auch bequem auf den Boden setzten und die Musik, sein Essen oder die Gesellschaft anderer Menschen geniessen, ohne anschliessend voller Schlamm zu sein.

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Zum Camping. Besucher der BAD BONN KILBI können wie an jedem Festival auch direkt vor Ort campieren. Entweder im Auto oder mit Zelt. Speziell hier ist nur, dass das Campen Gebühren mit sich bringt. Diese sind jedoch ziemlich bescheiden und gut tragbar. Das Campingareal ist etwa fünf Gehminuten vom Festivalgelände entfernt. 
Was für die einen oder anderen sicher auch einladend sein kann ist, da dieses Festival nicht sehr abgelegen liegt, dass man auch in einem Hotel oder Air BnB übernachten kann. Shuttlebusse fahren regelmässig von Bern, Freiburg oder von Düdingen her bis vor das Festivalgelände. Diese sind jedoch nicht allzu preiswert.
Für das einmalige An- und Abreisen empfiehlt sich der öffentliche Verkehr.

Was auch für das Festival spricht, ist die Atmosphäre. Das ganze ging sehr sauber, gut geregelt und ruhig über die Bühne. Das Festivalgelände und das Campingareal sind genug weit von einander entfernt, sodass man ruhig schon etwas früher schlafen gehen kann und auch die Nachbarn  waren ruhig und freundlich. Die Toiletten waren sauber und in genügend grosser Zahl vorhanden und man hatte auch eine Möglichkeit, vor Ort zu duschen

Die BAD BONN KILBI ist etwas für alle, die Neues, Aufregendes suchen, einen ruhigen Nachmittag in der Sonne am See oder einen aufregenden Abend mit live Musik verbringen wollen – oder beides.

Es war eine sehr angenehme Erfahrung und ich kann es nur weiter empfohlen. Bis nächstes Jahr!

rocknews switzerland dankt an dieser Stelle den Veranstaltern für die Akkreditierung.