album heisst die Band

album heisst die Band

und das Album der Band heisst „Zephaniah“. Was mir da auf die Ohren kommt, ist einigermassen strange.

Josh Hopkins, seines Zeichens Drummer, bezeichnet ihren Sound als etwas zwischen Sludge und Thrash, die Liveshow animiert von frühen BLACK SABBATH und GRAND FUNK. Gut, wenn die das sagen. Auf meiner Metallfestplatte liegt eine EP mit 4 Tracks, einer davon „Prologue“. Das ist er dann auch wirklich. O-Ton Josh Hopkins: „’Zephaniah‘ is a mini-concept album that goes along with the book of Zephaniah. The first track on the album is a Prologue, as books in the Bible usually have. Then from there it pretty much goes along with the Book; three songs, three chapters.“

Das Buch Zephaniah stammt aus dem alten Testament (Buch der Propheten) und enthält drei Kapitel. Wer es gerne genau wissen will: http://mt1820today.wordpress.com/2011/12/17/zephania-gericht-und-gnade/ Da sich meine Religiosität in engen Grenzen hält, konzentriere ich mich auf die Musik. Und die ist durchaus vielfältig.
Die vier Tracks zeichnen sich durch einen recht dominanten Synthesizeranteil aus. Das ist für Metalbands eher ungewöhnlich, hier aber durchaus reizvoll. Es gibt zwar viel Synthi, der Einsatz ist aber wohldosiert und passt. Für Jungs in meinem Alter blitzt da manchmal etwas ELP auf.
„Ballad Of Zephania“ beginnt verhalten, erst etwas Wind, dann fast jazzige Drums, kurz darauf setzt der Bass auf – no metal at all! Auch die Gitarre und der Gesang sind alles andere als thrashig – das könnten auch TOM WAITS oder NICK CAVE sein – abgesehen von der zu wenig rauchigen Stimme. Nach knapp zwei von sieben Minuten wird es dann metalliger, verzerrte Gitarrenriffs und Breakdowns. Aber so richtig Metal ist das immer noch nicht – eher Hardrock mit Punkattitüde. Dennoch spannend, es erinnert auch an Classic Rock Heroen der Siebziger und Achtziger. Und schliesslich geht es in den letzten eineinhalb Minuten noch ziemlich fix und fröhlich ab.
Full metal wird es dann bei „Shout Of The Warrior“. Nach einem ersten Teil mit geilen Gitarrenläufen steigern sich Tempo und Intensität deutlich, der Track geht ziemlich in die Vollen. Und doch bleibt es differenziert, nicht einfach Vollgas-Metallgehämmer.
Die insgesamt spannendste Nummer ist „When Nations Collide“. Da kommen Gitarren zum Zug wie bei Übervater SANTANA, Congas starten die Percussion, das ganze klingt bluesig und groovt. Nach einer Minute erleben wir dann einen Wechsel zwischen einem klassischen und relativ simplen Gitarrensolo und relativ fetten Riffs auf Bass-Drum-Fundament.

Alles in Allem ist das Album sehr abwechslungsreich, vereint verschiedenste Elemente, ist musikalisch interessant. Was es definitiv nicht oder nur wenig ist – thrash metal. Aber das muss auch nicht sein.

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