STARS IN TOWN 2022 – TOM WALKER und SNOW PATROL

Das sympathische Festival in der Schaffhauser Altstadt zeichnet sich durch ein buntes Programm aus – für mich dürfte es gerne etwas mehr Rock sein…

Bilder und Text Danny Frischknecht

Gerade, wenn ein Festival quasi verdoppelt wird, könnte man doch auch zwei Rock-Highlights… Oder nicht? Leider nicht. Nichtsdestotrotz haben es SNOW PATROL in die Altstadt geschafft – als Support dienten die Lokalmatadoren von THE GARDENER AND THE TREE sowie der schottische Singer-Songwriter TOM WALKER. Und nein, SNOW PATROL ist keine britische Band, wie es auf der Website steht, ihre Mitglieder stammen vielmehr aus Schottland und Nordirland.

TOM WALKER

Er ist eindeutig sympathisch, der Schotte mit der charismatischen Stimme und dem freundlichen Gesicht. Schnell hat er das Publikum auf seiner Seite, verbreitet gute Stimmung und eröffnet damit das Festival für das grosse Publikum. Der Schotte mit seinem eher emotionalen, meist ruhigen Songs passt gut in die sommerliche Stimmung – inklusive der aktuellen Temparaturen. Tom Walker kennt man insbesondere durch seinen grossen Hit:

Mich persönlich hat sein Auftritt nicht von den Socken gehauen – TOM WALKER ist mir einfach etwas zu brav, seine Songs ähneln sich zu sehr, überraschen mich zu wenig. Ich gebe aber zu, ich kenne sein Werk nicht wirklich.
Wichtiger aber ist – er hat das Publikum unterhalten, den Menschen zu einem schönen Abend verholfen. Alles in allem eine schöne Vorbereitung auf das, was noch kommen sollte.

SNOW PATROL

Mit der irisch-schottischen Band stand als krönender Abschluss des Abends eine Kapelle auf der Bühne, welche ihren Erfolgsstatus längst auf sicher haben – obwohl die Band seit einiger Zeit keinen richtigen Hit mehr landen konnte. Mit im Repertoire finden sich aber zumindest drei Tracks, welche durchschlagenden erfolg hatten: „Run“, „Shut Your Eyes“ oder ihr Überhit „Chasing Cars“. Klar, haben sie diese Songs auch gespielt, wenn auch erst im letzten Teil ihres Gigs.

Insgesamt haben SNOW PATROL den Fans das gegeben, was man von ihnen erwarten durfte – ein rundes, kompaktes Konzert, einen guten Kontakt zum Publikum, supergute Stimmung. Gary Lightbody ist nach wie vor ein sehr sympathischer, charismatischer Frontmann, der schnell den Zugang zu den Fans findet. Er ist keine Rampensau, sondern ein eher verträumter Sänger, der manchmal etwas abwesend wirkte. Es fühlte sich so an, als würde er in die Songs abtauchen, sich beinahe in ihnen verlieren. Und gerade das macht ihn authentisch, führt dazu, dass die Band die Zuhörer auf eine Reise in ihre musikalische Welt mitnimmt.
Das Publikum in Schaffhausen ist auf jeden Fall mitgereist und hat der Band einige Zugaben abgerungen, die einen schönen Konzertabend nahezu perfekt machten.
Es ist dieses Gesamtpaket, welches das STARS IN TOWN kennzeichnen; wenn eine Band ihre Arbeit richtig macht, passt einfach alles zusammen, die Musik, das Publikum und die unnachahmliche Atmosphäre auf dem Herrenacker.