WVH, HALESTORM und ALTERBRIDGE im THE HALL

WVH, HALESTORM und ALTERBRIDGE im THE HALL

Wenn der Name VAN HALEN nicht für ein Hammerkonzert garantiert, Lzzy Hale abdreht und ALTER BRIDGE gewohnt souverän aufspielen, dann ist das ein Konzert, das man sich getrost antun kann.

Bilder und Text Danny Frischknecht

Allerdings; ist es auch ein Konzertabend, bei welchem man nicht unbedingt traurig sein muss, wenn man gefehlt hat, oder doch?

Meine persönliche Bilanz ist durchzogen. WOLFGANG VAN HALENs MAMOTH habe ich noch nie live gehört und gesehen – ich war gespannt. Allerdings hatte ich auch nicht die Erwartung, dass da allein wegen seiner Herkunft, seines grossen Namens, etwas Besonderes kommen müsse. Seine Musik habe ich durchaus wahrgenommen, die Gitarrenarbeit des Fronters hat mir auf jeden Fall gemundet.
Der Auftritt in Zürich hat mich jedoch nicht überzeugt, nicht vollends. WVH ist ein guter Gitarrist, ein passabler Sänger – aber bestimmt keine Rampensau. Ich empfand die Show als statisch und hätte sie in einem intimen Club mit kleiner Bühne wohl mehr genossen. Wie sagen wir Schweizer dann gefällig; „Jo, nöd schlecht…“

[ngg src=“galleries“ ids=“1654″ display=“pro_sidescroll“]

Eine massive Steigerung und mein persönliches High Light; Lzzy und ihre Jungs von HALESTORM. Ich habe mich übrigens schon öfter gefragt, was HALESTORM eigentlich bedeutet. Es gibt zwar das Wort Hailstorm, was soviel wie Hagelschlag oder Hagelschauer bedeutet, ob Halestorm ein Sprachspiel der Band ist oder es eine weitere Bedeutung gibt – ich lasse mich gerne aufklären.
Was man aber nicht auf- oder abklären muss – HALESTORMs Frontfrau ist eine Urgewalt! Gleich vom ersten Takt an brettert die Sängerin und Gitarristin los, unterstützt von Basser Josh Smith, Drummer und Bruder Arejay Hale und Lebenspartner und Leadgitarrist Joe Hottinger. Das Quartett räumt ab und hat sichtlich Spass an dem, was sie tun. Drummerboy Arejay drückt ordentlich vom Bühnenhintergrund, während der Bassist der Ruhepol ist. Gitarrist Hottinger mag einerseits seine Gibsons, andererseits die Action auf der Bühne und den Kontakt zum Publikum. Und dann wäre da ja noch die Frontfrau- und die ist einfach nur der Hammer. Sie flirtet mit dem Publikum, malträtiert ihre Stromruder und bespielt die Bühne wie „pinball on speed“. Grossartig und von der Energie her der beste Auftritt des Abends.

[ngg src=“galleries“ ids=“1655″ display=“pro_sidescroll“]

Dann also ALTER BRIDGE. Die Band um Gitarrist Mark Tremonti und Sänger Myles Kennedy stehen für grandiosen Sound und eine Menge Live-Erfahrung. Und das liefern sie auch an diesem Abend ab. Der Sound ist perfekt, die Light Show macht mehr als Spass, der Kontakt zum Publikum funktioniert – auch wenn die treibende Kraft hier nicht Sänger Kennedy sondern Gitarrist Tremonti ist. Kennedy wirkt leicht unterkühlt, zurückhaltend, während Tremonti aufgekratzt wirkt, mit den Leuten lacht, mit Blicken und Gesten kommuniziert.
Musikalisch bringt die Bands, was erwartet und erhofft wird. es ist ein Mix aus älteren Sachen wie „Open Your Eyes“ oder „Burn It Down“, aber auch neue Tracks wie „Pawns & Kings“ oder „Silver Tongue“. Ein Highlight ist sicher die akustische Version von „In Loving Memory“, eindrücklich, wie Kennedy und Tremonti hier einen berührenden Moment schaffen:
ALTER BRIDGE sind eine grosse Band, die weiss, was Sache ist. Auch wenn sie mich nicht vollends zu überzeugen vermochten – was vor allem an Sänger Myles Kennedy liegt – es war ein gutes Konzert, technisch einwandfrei, musikalisch abwechslungsreich und stimmungsvoll.

[ngg src=“galleries“ ids=“1656″ display=“pro_sidescroll“]

Dann gab es aber noch den Aufreger des Abends. Wir Fotografen mussten maskiert in den Fotograben, wtf! Nicht nur, dass das mühsam ist – insbesondere, weil der Sucher manchmal anläuft – sondern auch, weil das Fotografieren der drei Songs im Pit zumindest etwas körperliche Arbeit bedeutet und ein ruhiger Atem beim Erstellen scharfer Bilder hilft. Besonders genervt hat aber; wir Fotografen stehen vielleicht einen Meter näher an der Bühne als die erste Reihe des Publikums und definitiv nicht näher als die Security – welche fröhlich ohne Maske dastanden. Wahrscheinlich hatten sie aber den Auftrag, sich unter keinen Umständen zu den Bands umzudrehen. Sei’s drum, es gibt nichts, was es nicht gibt.
Umso positiver dafür einmal mehr die Betreuung durch die Crew von GOODNEWS – danke dafür.