vanity – occult

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„Pagan Hearts“ ist das beste Stück des Debutalbums von VANITY, einer Post-Punk-Wave-Gothic-Metal-und-noch-mehr-Band aus Süditalien.

Die musikalische Spreizung ist wirklich gross. Einerseits, was die integrierten Genres anbelangt, andererseits ein Style, der sowohl die Achtziger als auch die Neuzeit bedient. Dieser Stilmix meint aber nicht einfach das zufällige Mischen und dann zusammengewurstelt auf Platte pressen. Nein, es steckt durchaus Sinn hinter der Verbindung verschiedener Elemente. Obwohl das Album dunkelschwarz ist, entzieht es sich simplen Einordnungen.

„Time’s New Romance“ ist aus meiner Sicht die Gothic-Nummer im klassischen Stil. „Limbo“ scheint sich auf die Tracklist verirrt zu haben, ist eher eine Nummer für den Techno-Tanzstall – der Track vermag mich definitiv nicht zu begeistern.

„Occult You“ und „Under Black Ice“ taugen direkt für Musikvideos oder als Soundtrack für einen dänischen oder schwedischen Krimi.

Neben „Under Black Ice“ gefällt auch das Video zu „Pagan Heart“.

Wäre nicht die Stimme, könnte man Ruins beinahe schon für einen Doom-Track halten, obwohl er dafür eigentlich zu schnell ist.

Der Song „Sleeping Tears“ eröffnet diese schwarze Scheibe, wieder eine typische Gothic-Nummer wie sie etwa auch von THE BEAUTY OF GEMINA stammen könnte.

„Ghosts“ bringt dann mehr Punkattitüde, insbesondere durch den Rhythmus.

Sehr ähnlich, allerdings noch etwas schneller, präsentiert sich „Sun“ – zumindest bis zu den ersten Breaks. Die Nummer lebt von den Tempowechseln und der dadurch entstehenden Spannung.

„The Wanderer“ schliesst ein Album, welches wirklich verschiedene Genres verschmelzt, verschiedenen Stilrichtungen eine Bühne bietet.

Das Album ist in sich stimmig und klingt für eine Band mit italienischen und schweizerischen Wurzeln viel zu englisch. Für meinen Geschmack ist es von zu vielen Dance- und Elektro-Elementen durchdrungen – ich mag eher klassische Punk- und Gothic-Tracks.

VANITY bringen mit „Occult“ aber eine durchaus hörenswerte und musikalisch sauber verarbeitete Scheibe auf den Markt, die anzuhören sich in jedem Fall lohnt.

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