TRAUMA – Awakening
Thrash Metal? Nie gehört!
Stephan Lipp
Thrash Metal aus den US of A, zuhause bei Massacre Records
In einem anderen Artikel erwähnte ich, dass ich mich mit Thrash Metal seit jeher nicht wirklich anfreunden kann. Da man im Alter aber weiser wird (oder einfach mehr Zeit hat, sich mit allem und jedem auseinander zu setzen – wohl doch eher das), wagt man sich das eine oder andere Mal in fremde Gefilde vor. Sprich – und man möge mir das verzeihen – ich habe keine Ahnung von Thrash Metal. Mit diesem Vorbehalt ist nachfolgender Review also mit Vorsicht zu geniessen. TRAUMA scheinen mir jetzt nicht die thrashigste aller Thrash Metal Bands zu sein, denn was ich da höre, gefällt. Vielleicht habe ich mir bislang einfach die falschen Bands angehört. Oder ich bin einfach nur weich geworden. Respektive hart. Ach, ihr wisst schon.
Ganze 40 Jahre haben TRAUMA schon auf den musikalischen Schultern, veröffentlichten in den 80ern zwei Demos und einen Longplayer. Und ein gewisser Cliff Burton schwang kurze Zeit den Bass für die in der Bay Area Kaliforniens ansässigen Truppe. Dann war es still. Lange still. Bis sich die Mannen 2014 mit Longplayer Nummer 2 wieder zurück in die Plattenläden gebracht haben, nachdem sie neue Energie und Enthusiasmus durch die Wiederveröffentlichung ihres Debut Albums erfahren haben. „Awakening“ ist Album Nummer 4 seit der Reunion/Wiedereinstieg der Band.
Den Einstieg mach „Walk Away“, und da geht es schon ordentlich ab. Die Band spielt solide, powervoll und man merkt es den Mannen an, dass sie „es wollen“. Vielleicht mitunter auch etwas zu viel, denn über die ganze Albumlänge rocken die Songs zwar alle ordentlich nach vorne, es fehlt aber etwas an Finesse und Feinheiten. Keiner der Stücke bricht so richtig aus dem eingeschlagenen Schema (mit zu wenigen Ausnahmen) aus, und so verliert das Album mit zunehmender Spieldauer an Fahrt, ohne aber „schlecht“ zu werden.
Fazit
Nach zurate ziehen verschiedener „Fachleute“ meiner musikaffinen Umgebung bin ich auch nicht schlauer. Während die einen proklamieren, dass es sich bei TRAUMA um astreinen, unverfälschten Thrash handelt, sehen andere NWOBHM Anleihen, marginale Death Metal Tendenzen oder langsam gespielten Speed Metal als korrektes Genre. Wie auch immer. Wenn’s gefällt, ist es egal, was für ein Stil es ist. Wenn nicht, eigentlich auch. Einen ewigen Platz auf dem Plattenteller werden TRAUMA bei mir nicht erhalten. Dennoch ein spannender Exkurs in unbekannte Gefilde und ja, ehrlich, so schlecht war das gar nicht. Ich habe mich über die 44 Minuten Spiellänge redlich unterhalten gefühlt und habe in der Zwischenzeit sogar ein paar mal mehr in „Awakening“ reingehört. Aber pssst. Nicht weitersagen!
Tracklist & Cover
1. Walk Away
2. Ted Talks
3. Death Of The Angel
4. Meat
5. The River Red
6. Burn
7. Falling Down
8. Voodoo
9. End Of Everything
10. Blind
11. Death Machine
english version
In another article I mentioned that I can not really get along with thrash metal since time immemorial. But since one becomes wiser with age (or simply has more time to deal with everything and everyone – probably rather that), one ventures into foreign realms one or the other time. Say – and please forgive me for this – I have no idea about Thrash Metal. With this reservation the following review is to be enjoyed with caution. TRAUMA don’t seem to be the most thrashy of all thrash metal bands to me now, because what I hear there pleases. Maybe I’ve just been listening to the wrong bands so far. Or maybe I just got soft. Respectively hard. Oh, you know.
A full 40 years TRAUMA already have on their musical shoulders, released two demos and a longplayer in the 80s. And a certain Cliff Burton swung the bass for the Bay Area California-based troupe for a short time. Then it was quiet. Quiet for a long time. Until the men brought themselves back to the record stores in 2014 with longplayer number 2, having experienced new energy and enthusiasm from the re-release of their debut album. „Awakening“ is album number 4 since the band’s reunion/re-entry.
The entry makes „Walk Away“, and there it already goes off properly. The band plays solid, powerful and you can tell that they „want it“. Perhaps sometimes a little too much, because over the entire album length, the songs rock all properly forward, but it lacks a little finesse and subtlety. None of the pieces breaks out so properly from the beaten scheme (with too few exceptions), and so the album loses momentum with increasing playing time, but without becoming „bad“
conclusion
After consulting various „experts“ of my music-affine environment, I am not smarter. While some proclaim that TRAUMA is straight, unadulterated thrash, others see NWOBHM borrowings, marginal death metal tendencies or slow-played speed metal as the correct genre. Whatever. If you like it, it doesn’t matter what style it is. If not, actually also. TRAUMA will not get an eternal place on the turntable with me. Nevertheless, an exciting excursion into unknown realms and yes, honestly, it wasn’t that bad. I felt honestly entertained over the 44 minutes of playing time and in the meantime I even listened to „Awakening“ a few times more. But pssst. Don’t tell anyone!