Torche streamen ihr neues Album „Harmonicraft“

Torche streamen ihr neues Album „Harmonicraft“

In knapp einer Woche ist es soweit. Am 24. April erscheint das neue Album der Miami Rock-Metaller von Torche. Hier gibt es schon einmal einen Stream des Albums mit Kommentaren des Bassisten zu jedem Song.  Torche stammen aus Miami, Florida und werden dem Stoner oder Sludge Metal zugerechnet. Diese Mischung  aus Rock und Metal basiert auf Einflüssen von 70erjahre-Bands wie Led Zeppelin, Deep Purple oder Black Sabbath. Bekannteste Exponenten sind sicher Kyuss (haben sich 1995 aufgelöst, touren mittlerweile aber wieder als John Garcia plays Kyuss -2010- und dann als Kyuss Lives! -2011-, wobei eine vollständige Reunion aussteht.) und Torche gehören ebenfalls als gesetzt zur Szene. Das neue Album bietet sehr unterschiedliche Nummern, welche eine klare Zuordnung schwierig machen. Einige Stücke würde ich eher in die Rockschublade legen, so „Letting Go“ oder „Kicking“. „Walk it off“ ist eher eine Punknummer, von Torche Bassist Jonathan Nunez als „Denim Warrior“- HardRockSong bezeichnet. „Reverse Inverted“ passt als Metalpiece, etwas doommässig mit dem schleppenden Groove und den konstanten Riffs. Dasselbe gilt für „In Pieces“, Metal pur angereichert mit Gesang, der auch aus der Psychedelic-Ecke kommen könnte. Mir gefallen die eingestreuten Heulsoli, von denen man nie genau weiss, ob das nun Soli oder Riffs sein sollen. „Snakes Are Charmed“ ist laut Nunez der Song, auf dem quer drüber Miami steht, ihr tropischer Song. Ich finde die Nummer fröhlich, wirklich mit strandfeeling. Ginge schon fast als Soundtrack für Baywatch oder Miami Vice durch. Okay, für die Jungen; das waren mal angesagte, coole Serien – ist aber zugegebenermassen schon eine Weile her. Und ich weiss nur noch, dass der Titeltrack von Miami Vice von Jan Hammer stammt.
Zurück zu Torche; richtig geilen Stoner Metal gibt es dann mit „Sky Trials“ abwechslungsreich, interessante Rhythmuswechsel chorale Gesangsparts und Bass/Drums, welche dem Ganzen einen stabilen Boden geben. Klasse Nummer. „Roaming“ da gibt es nicht mehr zu sagen als Nunez beiträgt „For me this song is just solid, intense Torche.“ „Skin Moth“ ist nicht so mein Ding. Unspektakulär, keine Auffälligkeiten. Solides Handwerk, mehr aber nicht. Bei „Kiss Me Dudely“ freut sich Nunez darauf, den Song live zu spielen, da sie das noch nicht getan haben. Ich denke, der Song ist wirklich was zum Hüpfen oder Bangen oder Beides. Scheint mir auch eine lustige Livenummer zu sein.
Und dann wird es wieder richtig doomig.“Solitary Traveler“ schleppt sich dahin, der Gesang wird psychedelisch, Gitarrenriffs dominieren, Bass und Schlagzeug verstärken das gefühl, sich in einer breiigen Masse zu bewegen. Das sagt nichts gegen den Song aus sondern ist ein Versuch, die Stimmung zu beschreiben. Allerdings, spektakulär ist das Piece nicht. Spannender wird da schon dem Titelsong. Harmonicraft ist eine richtig coole Nummer. Heftig treibender Rhythmus mit einem Gitarrenriff, das sich unverändert durchzieht und zwischen den beiden Gitarren hin und her zu wandern scheint. Das ganze Stück wirkt wie ein Fliessband, welches schnell und präzise Werkstücke ausspuckt. Bass und Schlagzeug leisten ihren Dienst beim Fundament…bis der Song nach 3:15 Minuten abrupt abbricht, ohne einen einzigen Ton von Sänger Steven Brooks. „Looking On“ ist definitiv die Nummer, welche den Stoner-Sludge-Groove am stärksten repräsentiert. Schmerzhaft langsam, Bass und Schlagzeug wie ein Schmiedehammer, heulende Gitarren und eine Stimme, die langatmiger nicht sein könnte. Sämtliche Elemente, welche dieses Genre kennzeichnen.

Insgesamt ist Harmonicraft ein ansprechendes Album. Abwechslungsreich, sehr solide gespielt und mit viel Kreativität versetzt, ohne den notwendigen Druck zu vernachlässigen. Empfehlung; buy! Zu haben ist die Scheibe ab nächster Woche, bei iTunes kann sie bereits vorbestellt werden.

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