TENDONITIS – „Stormreaper“ am 16.01.16
Zur Abwechslung mal wieder etwas Hartmetall aus der Schweiz, das beweist, dass sogar Zürcher Eisen im Blut haben.© [email protected] Metal aus Zürich, selfreleased
TENDONITIS heisst die Truppe, die es seit 2003 gibt, die einige Lineup-Changes hinter sich hat und ohne Unterstützung eines Lables bereits verschiedene Singles, Teaser und Demös herausgebracht haben. Chapeau!
Jetzt setzen sie also zum grossen Sprung an und veröffentlichen Mitte Monat ihr Debutalbum, ihre erste „ganze“ Scheibe.

HINWEIS: CD-Release-Party der Band ist am 16.01.16 im Planet5 in Zürich.
TENDONITIS werden supportet von SWALLOWED BY THE EARTH und  MORRIGU.
Genremässig gibt es verschiedene Einflüsse, grundsätzlich ist das Album zwar melodisch, aber auch hart und böse. Klarer Gesang und teils moderate Tempi bieten etwas Abstand zur Thrashecke und zum Todesmetall. „Stormreaper“ – so heisst das Machwerk – ist durchaus gut verdaulich.
Musikalisch passt die Scheibe, Songwriting und Arrangements kommen gut. Die eine oder andere Schwäche findet sich schon, etwa die Gitarrenarbeit bei „Ballad Of The Need“ reisst mich nicht vom Hocker. Der Soloteil klingt mir zu handgestrickt.

Anspieltipps
Der Einsteiger „Ship Of Fools“ mag mich mit seiner Riffarbeit begeistern – zu Beginn des Songs war ich etwas angeheimelt und kurz an meine Todesmetallfavoriten AMON AMARTH erinnert. Das ist auch der thrashigste Song.
„Stormreaper“, der Titeltrack, geht ebenfalls gut ab, feines Riffing und Rhythmusarbeit, der Gesang von Mikrofonmeister Ben Dietrich klingt ein wenig wie eine gute Version von Chad Krueger, etwas Russ und Rauch und viel Charisma in der Stimme.
Und dann – warum zwei deutschsprachige Tracks zum Schluss? Hat sich mir nicht erschlossen – die Band hatte damit wohl schon eine Idee. Ich finde es schade – besonders „Der Wald“ hat mir sehr gut gefallen – ein cooles Stück Musik, Instrumente und Gesang auf den Punkt, energetisch und ausgefeilt. Nur der Text – deutsche Sprache macht mich immer hellhörig. Da gibt es dermassen gute Bands der NDH, dass man sich an ihnen messen muss. Und das gelingt nicht, die Geschichte hat Hänger und Stolperer, wirkt teilweise auch etwas kitschig.
Besser ist „Leidenschaft“, wirkt überzeugender, ehrlicher. Die einzige Schwachstelle in dem Track ist der mehrstimmige Gesang.
Fazit
TENDONITIS liefern ein Debut ab an dem sie quasi 12 Jahre gearbeitet haben. Musikalisch ist die Scheibe ausgereift, von einigen Schwächen abgesehen eine runde Sache.
Steigerungspotenzial sehe ich bei deutschsprachigen Texten, die Soloarbeit der Gitarre könnte ebenfalls kreativer sein, mehr eigenen Stil vertragen. Die Soli sind weitgehend gut, heben sich aber nicht so sehr ab. Alleinstellungsmerkmal nennt man das im Marketing – so wie SANTANA oder SATRIANI oder GARY MOORE oder so…
Prädikat; wieder einmal Schweizer Wertarbeit, darf noch etwas intensiver gefeilt und geschliffen werden, macht aber Ohrenfreude!
LineUp
Bernhard Dietrich | Vocals
Johannes von Rotz | Drums
Iivo Täkhänen | Bass
Dominik Schlageter | Lead Guitar
Andreas Volkart | Rhythm Guitar
Online
https://www.tendonitis.ch
https://www.facebook.com/TendonitisSchweiz/
Tracklist
- Ship of Fools
- Stormreaper
- Clandestine
- Ballad of the Need
- Human Recreation
- Mindless Voids
- Satan‘s Seven Sinners
- Der Wald
- Leidenschaft
