Summerbreeze 2017 – Leo räumt ab – Donnerstag I
Leoni war definitiv fleissiger als der Cheffe. Während der nämlich Kontakte pflegte, sich verköstigte, ab und zu ein Bierchen zwitscherte und weitere unnütze Dinge anstellte, enterte Leo Graben um Graben. Hier der erste Teil ihres Berichtes vom Donnerstag
FIRKIN, Main Stage
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©leoni dowidat | Eröffnet wird die Summer/Breeze Stage am Donnerstagmorgen mit einem lauten Knall: FIRKIN, „The Crazy Irish Band“, wie die sechs Musiker aus Ungarn sich selbst charakterisieren, bringt mit Flöten, Geige, einer Prise heimischer Folkloristik und einem Hauch Fiddler’schen Speedfolks gleich erst einmal richtig gute Laune auf die Bühne. Party, Party, Party – das scheint das Motto der bunten Truppe um den Flötisten PJ und Frontmann Andy zu lauten. Jedenfalls präsentieren sich die Punk-Folker als wilde Live-Erfahrung, die an Kuriosität seitens der Tanzeinlagen und der augenzwinkernden Bühnenpräsenz der Beteiligten kaum noch zu überbieten ist. Ohne dabei den Bogen zur Lächerlichkeit zu überspannen, bricht FIRKIN mit sämtlichen Klischees des Irish Folk und sorgt schon am frühen Morgen auf der neuen Main Stage des Summer Breeze – ein optischer Kunstgriff, bei dem sich die Bühne einmal um 180 Grad drehen lässt und je nach Seite Summer oder Breeze Stage heißt – für erste Eskalationen. Es wird getanzt, gejubelt und eifrig bei dem Gespringe und Geklatsche auf der Bühne mitgemacht. Um den Slot mit den Worten der Band selbst kurz zusammenzufassen: „FIRKIN must be experienced! FIRKIN is firkin‘ good!“
THE NEW ROSES, Main Stage
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Eine coole Brise Rock’n Roll weht anschließend auf dem SUMMER BREEZE: Nach dem kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfall von XANDRIA, den die Veranstalter in der vergangenen Woche bekannt gaben, sorgt das österreichische Label Napalm Records flugs für einen würdigen Ersatz aus den eigenen Reihen.
THE NEW ROSES ersetzt die Symphonic Metaller und bringt gleich Geschenke mit: Denn aus dem neuen Album „One More For The Road“, das am 25. August das Licht der Welt erblickt, geben die Wiesbadener mit dem Titeltrack gleich eine Kostprobe aus dem Neuling. Klassischer Hard Rock à la GOTTHARD, jedoch mit einem ordentlichen Einschuss Soul in der Stimme von Timmy Rough (stimmlich ist der Name bei THE NEW ROSES ohnehin Programm) – mit Feiernummern wie ‚Thirsty‘ oder dem ‚Whiskey Nightmare‘ bringt das charismatische, sichtlich gut aufgelegte Quartett den amerikanischen Spirit des Life On The Road auf die Bühne und jede Menge Publikum aufs Battlefield, wie sich das Infield des SUMMER BREEZE in diesem Jahr nennt. Ich jedenfalls freue mich riesig über den Erfolg der Jungs aus meiner schönen Heimat – den spontanen Sprung von der Camel Stage aus dem vergangenen Jahr hoch auf die große Bühne haben sie sich gewaltig verdient.
ERDLING, Camel Stage
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Vor der Camel Stage wird es am frühen Donnerstag erst einmal düster bis tiefschwarz: Die Fans der NDH-Band ERDLING sind größtenteils in der Schwarzen Szene unterwegs. Und heute sind sie viele. Trotz des relativ frühen Slots der Gruppe ist der Bereich vor der kleinen Bühne ein echtes Meer an Menschen, von denen sich einige weibliche Fans sogar dem optischen Erscheinungsbild von Neill Devin und Co angepasst haben. Schwarze Zeichen im Gesicht betreten die Erdlinge die Bühne und geben dem Summer Breeze mit Titeln wie ‚Mein Element‘, der ERDLING-Hymne aus dem aktuellen Album „Supernova“, bei der sie alle mitsingen („Und so zieh‘ ich dahin, denn ich weiß, dass ich ein Erdling bin!“) einen ordentlich frischen Anstrich.
Fehlen dürfen natürlich auch obligatorische „Und alle Arme nach oben!“-Titel wie ‚Frei wie der Wind‘ bei dem halbstündigen Auftritt der NDH-Musiker nicht, ebenso liebgewonnene Lieder aus dem Debüt-Album von ERDLING wie ‚Blitz und Donner‘. Ein rundes Debüt der Jungs und wieder einmal ein deutliches Zeichen dafür, dass sich das SUMMER BREEZE, ursprünglich ein eingefleischtes Metal-Festival, mittlerweile problemlos auch zwischen den Grenzen von Metal, Rock und anderen Genres bewegen kann.