SR | PHIL CAMPBELL AND HIS BASTARD SONS – Debut via MOTÖRHEAD MUSIC, am 09.12.16 im Z7
Es ist beinahe klar, dass es nach Lemmys Tod mit MOTÖRHEAD als Band nicht mehr weiter gehen wird – alles andere wäre eine Überraschung.
danny@metalnews | Und trotzdem müssen die ehemaligen Bandmitglieder leben, sich ihre Brötchen verdienen. Gitarrist Phil Campbell hat sich für eine neue Band entschieden.
Der Titel der Band – und des gleichnamigen Debutalbums – ist nicht gerade schmeichelhaft – zumindest, wenn man es wörtlich nimmt.
Das Lineup liest sich einfach, vier der fünf Musiker heissen Campbell. Es sind Phil, seine drei Söhne Tod, Dane und Tyla. Verstärkt werden sie durch den charismatischen Sänger Neil Starr.

Auf den ersten Blick klingt der Sound nach Rock’n’Roll – also MOTÖRHEAD. Das ist weiter nicht verwunderlich – so schnell kann niemand aus seiner Haut. Auch Sänger Starr klingt ähnlich wie Lemmy. Ähnlich und definitiv nicht gleich. Die Fans werden mich einmal mehr hassen, aber Lemmy war ein charismatischer Typ und guter Songwriter – aber weder als Bassist noch als Sänger war er Weltspitze. Seine Reibeisenstimme war nichtsdestotrotz eigenständig und nicht zu toppen. Starr hingegen hat mehr Potenzial und trifft die Töne zuverlässiger. Allerdings hat er weniger „Dreck“ in der Stimme.
Zum Midtempo-Kracher „Spider“ gibt es hier schon einmal ein Video:
Dass die Gitarrenarbeit auf demselben Niveau wie bei MOTÖRHEAD klingt – nicht wirklich verwunderlich, oder?
Insgesamt kracht die EP ganz gewaltig. Das ist handfester Rock mit Wumms in der Magengrube. Das Quintett gibt richtig Gas, „Big Mouth“ ist ein absoluter Hammer. Volle Kanne vorwärts, hart und schnell – so wollen wir modernen Hardrock. In derselben Liga spielt „No Turning Back“, da wird kein Federlesens gemacht.
Mir gefällt auch die Ballade am Ende der Scheibe. „Live In Space“ deckt die akustische Seite ab, lässt die ganz fetten Gitarren für einmal aussen vor.
Fazit
Insgesamt haben die Familie Campbell mit ihrem Freund eine EP auf den Markt geworfen, die nach mehr ruft, nach weiteren Songs und damit einem ausgewachsenen Volllänger.
