SEVENTH STORM – „Maledictus“

SEVENTH STORM – „Maledictus“

Vieles richtig gemacht, und doch bleibt wenig hängen…

Stephan Lipp
7 out of 10 burning headphones

Etwas dies und etwas das Power Metal, zuhause bei Atomic Fire Records

Release 12.08.2022

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Wenn man fast 30 Jahre den selben Arbeitgeber hat, wird es schon mal Zeit, sich neu zu orientieren. Das dachte sich wohl auch Mike Gaspar, seines Zeichens ehemaliger Taktgeber der portugiesischen Gothic Metal Band MOONSPELL. Und so packte Mike seine Siebensachen in seinen Seesack und machte sich auf, die Welt zu erkunden und SEVENT STORM zu gründen. Alle Songs schrieb und arrangierte der Drummer selbst, mit seiner ehemaligen Stammband hat das aber nur wenig zu tun. Mit „Pirate’s Curse“ sticht der Fünfer in die raue See, angetrieben von Sänger Rez, der den Wind in die Segel bläst.

Die Marschrichtung zeigt sich bereits: Verschieden eingefärbter Power Metal, oft progressiv angehaucht, mal melancholisch düster, mal schwarz und treibend. Mit „Saudade“ folgt die zweite Single, welches in die gleiche Kerbe haut wie der Opener und auf das ein kurzes Instrumental flogt. Selbiges mündet in „Gods Of Babylon“, das zwischendurch mit etwas Black Metal flirtet. Allgemein kann man SEVENTH STORM nicht vorwerfen, langweilig zu sein. Das zeigt auch die Bandbreite an „Inspirationen“, welche Mike Gaspar mit BATHORY via SAMAEL, TIAMAT, PARADISE LOST, FIELDS OF THE NEPHILIM, CRADLE OF FILTH, DEAD CAN DANCE, VAN HALEN und MÖTLEY CRÜE angibt. Nicht alles davon lässt sich offensichtlich auf „Maledictus“ finden.

Mit „Haunted Sea“ schliesst das Album nach 9 Songs, von denen einzig das Instrumental die 5-Minuten Marke unterschreitet. Als Schmankerl gibt es „Saudade“ noch mit Portugiesischen Vocals sowie als Akustik Version (ebenfalls Englisch und Portugiesisch). Die akustischen Versionen ebenfalls mit den rauen Vocals von Rez. Zumindest ich hätte mir bei diesen varianten etwas zurückhaltenderen Gesang gewünscht.

Fazit

SEVENTH STORM machen vieles richtig. Das Album ist abwechslungsreich, Sänger Rez färbt mit seiner Stimme die Songs prägnant und gibt ihnen so einen roten Faden. Trotz der unterschiedlichen Einflüsse und eingesetzten Stile erscheint das Album weitestgehend Homogen. Vielleicht ist das eine oder andere Stück etwas zu lange geraten. Die Band spielt solide und weiss die Lieder von Mike Gaspar mehr als ordentlich um. Und dennoch: Das Album vermag nicht recht zu greifen und die Halbwertzeit scheint nach dem Durchhören zu Ende. Zugegeben, die 9 Songs bieten keine leichte Kost, und legt man das Album wieder ein, macht es genau so Spass wie beim ersten Mal, um nach dem Ende langsam wieder zu entschwinden. Wer weiss, wie sich SEVENTH STORM entwickeln, wenn – vielleicht – für das nächste Album alle Mitstreiter an den Liedern mitschreiben. Das erste Meer ist genommen und die Crew musste sich erst mal finden. 6 weitere Weltmeere warten auf ihre Erkundung mit einem eingespielten Team.

Tracklist und Albumcover

  1. Pirate’s Curse
  2. Saudade (English Version)
  3. Sarpanit
  4. Gods of Babylon
  5. The Reckoning
  6. Inferno Rising
  7. Seventh
  8. My Redemption
  9. Haunted Sea
  10. Saudate Acoustic (English Version)
  11. Saudate Acoustic (Portuguese Version)
  12. Saudade (Portuguese Version)

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