ROCK THE RING – zweite Runde; Freitag

ROCK THE RING – zweite Runde; Freitag

Der Auftakt des diesjährigen Festivals im Autobahnkreisel war ja schon einmal eine ziemliche Dampframme…

Text und Bilder Danny

…STEEL PANTHER eröffneten am Donnerstag die geilste Party seit Langem, AIRBOURNE setzten dem Ganzen die Krone auf und die HIVES fielen zwar etwas ab, beschlossen den grandiosen Abend aber würdig.

Man mag es kaum glauben, aber eine Steigerung war möglich. Am Freitag stand der absolute Hammerauftritt bevor, aber davon weiter unten.

NIGHT RANGER

Zuerst dies; UGLY KID JOE habe ich verpasst. Damit waren NIGHT RANGER meine Opener. Mit über 17 Millionen verkauften Alben weltweit, Auftritten auf mehr als 4’000 Bühnen und einem Radiopublikum von mehr als 1 Milliarde ist die US-Band NIGHT RANGER ein Beweis dafür, dass kraftvolle Songs und unglaublich talentierte Musiker die perfekte Formel für anhaltenden Erfolg ist. Hardrock-Fans kennen Welthits wie “Sister Christian” oder “Don’t Tell Me You Love Me” . NIGHT RANGER haben aber auch auch auf brandneue Musik wie etwa “Breakout” gespielt. Der Song “Breakout” stammt nämlich aus ihrem neuesten Studioalbum “ATBPO”, welches am 6. August 2021 veröffentlicht wurde. “ATBPO” steht für “And The Band Played On”, eine Ode an das Musizieren während der Corona-Pandemie.

Night Ranger sind Jack Blades – Bass, Gesang, Kelly Keagy – Schlagzeug, Gesang, Brad Gillis – Lead- und Rhythmusgitarren, Eric Levy – Keyboards und Keri Kelli – Lead- und Rhythmusgitarren.
Die Amerikaner haben am diesjährigen ROCK THE RING gezeigt, dass sie nach wie vor eine Hausnummer sind, eine Hardrock-Institution.

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BUSH

Das war zum einen BUSH – eine Grungeband von internationalem Rang, die einst mit NIRVANA verglichen wurde, sich dann musikalisch aber stärker in Richtung Alternative entwickelte. Nichts destotrotz – Gavin Rossdale erinnert mit seinem Gesang und seinem Auftreten sehr stark an Kurt Cobain. BUSH haben musikalisch ein enormes Niveau erreicht – und trotzdem konnten sie mich nicht wirklich faszinieren, der Funke sprang nicht so richtig über. BUSH blieben für mich ein Fan-Ding. Diese haben sie bestimmt überzeugt und fasziniert. So war die Stimmung gut, aber nicht ekstatisch – das sollte erst noch kommen. BUSH haben diesen späten Slot verdient, haben ihre Sache gut gemacht und das Publikum begeistert.

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FOREIGNER

Richtig, die Ekstase nicht vergessen! Die kam nämlich zuerst auf relativ leisen Sohlen. Wenn eine Band dieses Kalibers die Bühne betritt, dann kann für zwei Dinge garantiert werden; es gibt jede Menge Hits und im Publikum sitzen jede Menge Fans. Passt! Hinwil war hier keine Ausnahme. Was sich aber Schritt für Schritt entwickelte, war die absolute Show des Abends, neben AIRBOURNE der beste Auftritt des gesamten Festivals.

FOREIGNER geben alles, spielen ihre Hits, die jede und jeder kennt; „Cold As Ice“, „Urgent“, „Jukebox Hero“ oder „I Want To Know What Love Is“ und noch eine Menge anderer Songs. Hit jagte Hit und verfehlten ihre Wirkung beim Publikum nicht. Getoppt wurde das Ganze dann aber durch zwei Soli – Keyboards und Drums. Was Michael Bluestein und Chris Frazier da boten, war Weltklasse. Das Keyboardsolo begann wie eine Techno-Nummer, sowohl was den Sound als auch das Licht anbelangte. Die Nummer wuchs immer mehr, mehr Druck, mehr Energie – der Hinwiler Autobahnkreisel brodelte, das Publikum war hin und weg.
Kaum jemand konnte sich vorstellen, dass diese Stimmung noch zu toppen sein würde. War sie aber. Denn fast übergangslos setzte Frazier mit seiner Waschküche ein. Und was er da bot, gibt es nur im Rock, im melodischen oder im harten. In vielen Genres sind Soli verpönt, im Rock gehören sie dazu. Gerade für die Drummer – meist im Hintergrund, häufig unterschätzt in ihrer Wirkung für die Band – sind das Gelegenheiten, zu zeigen, dass es Gründe hat, warum ein Schlagzeug aus vielen Bestandteilen besteht. Chris Frazier hat auf jeden Fall aus seinem Drumrig herausgeholt, was herauszuholen war. Er hat begeistert, und wie!
Dieses Solo macht beinahe vergessen, dass es ein positives Ereignis gab, welches die Fans immer erhoffen oder erwarten, und das doch nicht berechenbar ist. Würde FOREIGNER Urgestein Mick Jones auftreten oder nicht? Er ist aufgetreten und hat die Sehnsucht vieler Fans gestillt. Musikalisch war dieser Auftritt unwichtig, Mick Jones ist mehr Vorzeigeobjekt denn wichtiger Musiker. Längst haben die Jungen übernommen, Jones ist der einzig verbleibende Ur-FOREIGNER. Ed Gagliardi und Ian McDonald verstarben früh, die anderen Bandmitglieder der frühen Stunden stiegen zwischen 1980 und 2003 aus. Das bedeutet nicht, dass die aktuelle Band musikalisch nicht genügen würde. Sie genügen oder bieten mehr als das – aber sie verkörpern halt nicht mehr die ursprüngliche Band, die ihre grossen Hits zwischen 1977 und 1988 gehabt hat.

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Wie auch immer – am ROCK THE RING haben mich zwei Bands richtig begeistert; AIRBOURNE und FOREIGNER.