Rock The Lakes 2022 – Tag 1
Während der Chef sich am Summerbreeze austobte, begab ich mich an den Murtensee und nahm das Rock The Lakes unter die Lupe. Nachdem ich bereits den Sommer mit einem brandneuen Festival in der Schweiz begonnen hatte, fand ich es sehr passend den Abschluss der Outdoor Festival Saison auf gleiche Weise zu begehen.
Text und Bilder: Claudia Chiodi
Als ich das erste Mal von dem Festival hörte, war bereits das gesamte Line-up bekannt, mit einigen Bands, welche auf mich immer grosse Anziehungskraft ausüben. Zusammen mit den Verheissungen bezüglich der Location war die ganze Sache überzeugend genug, den geplanten Roadtrip in Nordeuropa um ein paar Tage zu kürzen.
Die Anfahrt gestaltet sich relativ einfach und ohne Probleme, von der Autobahn ist das Gelände rasch erreicht und mit dem Navi auch schnell gefunden. Wer wie wir etwas mehr Gepäck dabei hat, ist gut beraten auch einen Bollerwagen oder ähnliches einzuplanen, sonst läuft man die Strecke vom Parkplatz bis zur Campsite halt einfach mehrfach. Zeit haben wir genug, bis dann auch das Festivalgelände öffnet. Nachdem das Zelt steht, wird zuerst die Kaffeeversorgung ausgekundschaftet. Von frühmorgens bis jeweils das Gegenstück auf dem Hauptgelände ausschenkt, ist der Stand bei den Zelten geöffnet, alles bestens.
Während die Zelte noch eben stehen, ist das Festivalgelände mehrheitlich abschüssig, mit der Bühne am tiefsten Punkt, somit hat man von fast überall einen guten Blick darauf und dazu einen schönen Ausblick auf den dahinter gelegenen See. Viele der Bands an diesem ersten Tag legen zusätzlich zur Musik auch sehr viel Wert auf visuelle Elemente und somit wird auch die Lichtinstallation gleich einem kleinen Qualitätstest unterzogen. Dieser wurde mit fliegenden Fahnen bestanden, wie hoffentlich in den Galerien unten sichtbar wird.
SILENT CIRCUS
Eröffnet wird das Festival von den Aargauer Modern Metaller. Da ich noch immer Bildungslücken in Bezug auf die einheimische Musikszene aufweise, verwundert es nicht so sehr, dass ich diese Band bis zu dem Auftritt nicht auf dem Schirm hatte, zumal das letzte Album 2017 erschien. Eine Unterlassungssünde, welche ich hiermit korrigiere. Ich werde mal die Augen und Ohren offenhalten, neues Material ist hier offenbar in Arbeit.
[ngg src=“galleries“ ids=“1618″ display=“pro_sidescroll“]SILVER DUST
Die Westschweizer sehe ich dieses Jahr nicht zum ersten Mal. Auch wenn der visuelle Teil ihrer Bühnenshow in der dunklen Halle des Z7 einfach etwas besser zur Geltung kam als im Tageslicht, hat der Auftritt trotzdem nicht wesentlich an Anziehungskraft eingebüsst.
[ngg src=“galleries“ ids=“1619″ display=“pro_sidescroll“]WARKINGS
Frisch vom Sommerbreeze angereist kommen die Kriegskönige vergangener Zeiten, um ihre grossen Schlachten noch einmal zu zelebrieren. Mit von der Partie ist auch hier die dunkle Zauberin Morgana le Fay.
[ngg src=“galleries“ ids=“1620″ display=“pro_sidescroll“]FREEDOM CALL
Die Happy Metaller durfte ich in den letzten Jahren einige Male sehen, das letzte Mal als Closing Act zwei Wochen zuvor in Schweden. Egal welche Tageszeit, die Herren liefern immer leichte Unterhaltung und gute Laune. Metal muss ja nicht immer dramatisch und düster sein, im Gegenteil.
[ngg src=“galleries“ ids=“1621″ display=“pro_sidescroll“]Freedom Call Official | Facebook
FEUERSCHWANZ
Der wilde Haufen um den Hauptmann begeistert mich immer wieder, sowohl instrumental und textlich, als auch mit Showelementen. Unverzichtbar hier die Miezen, die immer noch zusätzlich etwas fürs Auge bieten, mit Feuerjonglagen, martialischen Axt Einlagen und Fahnen schwenken. Humorvolle Texte und extrovertierte Bühnen-Charaktere halten weiter die gute Laune hoch, Party feiern gehört einfach zu FEUERSCHWANZ dazu. Begeistert bin ich ebenfalls von der professionellen Bühnenproduktion, welche das Ganze abrundet.
Und wenn einige Anwesende im Vorfeld auch auf einen Gastauftritt von Melissa Bonny spekuliert haben, wurden sie kurz vor Schluss noch belohnt.
[ngg src=“galleries“ ids=“1622″ display=“pro_sidescroll“]EISBRECHER
Dass deutsche Texte eine Band nicht auf eben dieses Sprachgebiet limitieren beweisen auch EISBRECHER, Frankreich steht auf ihrem Tourplan genauso wie die UK und Spanien. Ein Grund dafür sind vermutlich auch die stimmigen Bühnenproduktionen. Die minimalistischen Bühnenelemente im Schiffslook und klaren Linien lassen die Bühne noch grösser wirken und widerspiegeln auch den technischen Grundsound der Band. Passend dazu dominieren die Farben Weiss, Blau und Grün das Lichtkonzept. Dichtes Schneegestöber und dicke Winterjacken sind vielleicht nicht die erste Assoziation zum Sommerfestival, und trotzdem passt es einfach.
[ngg src=“galleries“ ids=“1623″ display=“pro_sidescroll“]EISBRECHER OFFICIAL | Facebook
DUST IN MIND
Den Tagesabschluss machen die Franzosen aus Strasbourg. Mit visuellen Produktionen kennen sie sich ja aus und haben daher auch ihre eigenen Lichtelemente dabei, mit denen sie der Bühne ihren eigenen Stempel aufdrücken.
[ngg src=“galleries“ ids=“1624″ display=“pro_sidescroll“]Mit diesen positiven Eindrücken geht der erste Tag zu Ende und ich verbringe die erste Nacht seit 3 Jahren wieder in einem Zelt. Ursprünglich hatten wir einen Hotelaufenthalt geplant, doch nun bin ich froh einfach nur noch bis zur Campsite zu gehen und den Tag mit den üblichen Hintergrundgeräuschen eines Festivals ausklingen zu lassen.