ROCK IN TOWN St.Gallen – die Grabenhalle rockt!

ROCK IN TOWN St.Gallen – die Grabenhalle rockt!

Bereits zum fünften Mal ging das kleine aber feine Rockfestival in der Grabenhalle über die Bühne.

Bilder und Text Danny Frischknecht

Leider erging es den Machern des Festivals so, wie es aktuell vielen Veranstaltern geht – das gute Lineup und die coole Location animieren nur wenige Leute zum Konzertbesuch – am vergangenen Samstag dürften es nicht viel mehr als einhundert Personen gewesen sein.
Das führt einerseits dazu, dass solche Veranstaltungen nur noch durch Sponsoring machbar bleiben – oder die Veranstalter aus Leidenschaft schon einmal ein Defizit mittragen – andererseits dazu, dass immer mehr Veranstalter diese Risiken nicht mehr eingehen. Dadurch fallen immer mehr Auftrittsmöglichkeiten für Bands weg, gerade für Bands aus den Regionen oder junge Bands, für die Spielpraxis essenziell wäre.

MIRACLE FLAIR

Die St.Galler Truppe um Sängerin Nicole Hartmann, den Gitarristen Daniel Maurizzi, den Bassisten Maurizio Vogt und den neuen Drummer Sandro Brunner eröffnete den Abend. Die Lokalmatadoren boten verschiedene Tracks aus ihrem neuen Album „Synchronism“, aber auch Songs aus ihren beiden Vorgängeralben – Melodic Metal vom Feinsten.

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D’OR

Gerade einmal gut zwei Jahre ist die Band zusammen, 2022 veröffentlichten die Jungs ihr Debutalbum, seither rocken sie, was das Zeug hält. Bereits nach den ersten Takten, den ersten Tracks war für mich klar – hier spielte gerade mein persönlicher Headliner. Da stand eine Band auf der Bühne, die den Hardrock der Achtziger mit modernen Metalelementen gespickt und mit Löffeln gefressen haben. Es ist schwierig, Details über die Band herauszukriegen. Immerhin, das lineup mit Andy Dormann – Guitars, Lead Vocals, René Meyer – Guitars, Backing Vocals, Dave Roos Launchbury – Bass, Backing Vocals und Marcel Spiga – Drums erfahren wir schon etwas mehr über die Truppe. Was man sagen kann, Sänger Andi Dormann hat nicht nur eine Hammerstimme, sondern auch ganz schön flinke Finger. Gemeinsam mit Gitarrist René Meyer gibt das eine explosive Saitenmischung.
Die St.Galler Grabenhalle haben sie auf jeden Fall sauber gerockt, von der Bande dürfte man in Zulunft das eine oder andere Mal noch hören und sie – hoffentlich – auch auf grösseren Bühnen erleben. Hier dürften valable Nachfolger für eine Band wie KROKUS am Horizont auftauchen…
Da werden wir uns von ROCKNEWS wohl mal etwas direkter mit den Jungs auseinandersetzen.

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TRANK

Sie hatten den Headliner-Slot – TRANK, die schweizerisch-französische Rocktruppe, die bereits Bands wie DEEP PURPLE oder PAPA ROACH supporten konnten. Auch diese Band ist noch nicht so lange am Start, 2016 wurde sie gegründet. Musik? SO eine Mischung aus Rock, Metal mit relativ progressivem Einschlag. Mir persönlich war das Ganze etwas zu technisch, zu konstruiert – ich hätte mir mehr Spontaneität gewünscht, mehr Dreck. Über das musikalische Niveau der Band muss man sich trotzdem keine Gedanken machen – die Jungs verstehen ihr Handwerk und vermochten auch das Publikum in St.Gallen zu begeistern.

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VOLTAGE ARC

Die Band mit dem professionellsten Merch-Stand und den meisten weiblichen, jungen Fans. Soweit so gut. Ich habe VOLTAGE ARC vor einiger Zeit schon im HALL OF FAME in Wetzikon gesehen, damals als Support von CRYSTAL BALL. Damals konnten mich die Jungs nur bedingt überzeugen – eine gute SHow gepaart mit zu schlechtem Gesang, so etwa das Fazit. Aus diesem Grund habe ich mir das Konzert in der Grabenhalle entgehen lassen – ältere Herren müssen ja auch beizeiten ins Bettchen huschen.
Fazit eines Freundes; „Du hattest mit deinem Urteil vom letzten Konzert Recht – ich hatte heute denselben Eindruck.“ Schade.

Fazit

Es ärgert mich und ich finde es richtig schwach, wie schlecht in der Schweiz die heimische Szene unterstützt wird. Böse Stimmen sagen ja, dass St.Gallen, die Ostschweiz allgemein, ein hartes Pflaster wäre. Leider erlebe ich dieselbe Tendenz zumindest in der Deutschschweiz flächendeckend. „Support your local“ verhallt nach wie vor weitgehend ungehört, Konzertplanung basierend auf Vorverkäufen ist praktisch unmöglich. Veranstalter gehen in Vorleistung, und wenn das Sponsoring nicht „verhebt“, legen sie meist drauf. Das führt immer mehr dazu, das Locations oder Veranstalter aufgeben und damit die Konzertszene um viele guten, spannenden Spielorte ärmer wird. Das Thema Kulturförderung könnte man zusätzlich beleuchten – was aber mehr als einen eigenen Bericht wert wäre.
Den Machern des ROCK IN TOWN sei aber gedankt, dass sie nicht aufgeben , sich nicht so schnell entmutigen lassen. einen Tipp hingegen habe ich noch, der immerhin ein paar Franken in die Kasse spülen könnte – euer ROCK IN TOWN – Bier dürft ihr ruhig für mehr als Fr. 2.50 verkaufen, es ist auch einen höheren Preis durchaus wert 🙂

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