Quickies auf dem Plattenteller Woche 11/24

Quickies auf dem Plattenteller Woche 11/24

Für einmal gibt es hier mit SPEED LIMIT was für die Oldies und mit LUTHARO was für die härtere Fraktion…

Danny Frischknecht

LUTHARO – „Chasing Euphoria“

Krista Shipperbottom (Vocals), Victor Bucur (Guitar, Backing Vocals) Chris Pacey (Bass), Cory Hofing (Drums) und Jeff Wilson (Guitar live) – endlich mal wieder mein Lieblingsgenre „female fronted“… Im Ernst, LUTHARO ist ein kanadischer Abbruchhammer, scheissegal, ob da eine Frau am Mik steht oder ein Schniedelträger. Wenn die Bande ihre Instrumente anstöpselt und loslegt, bebt die Hütte.
Das war schon bei ihrem Debut “ Unleash The Beast““ aus dem Jahr 2018 so, die Folgealben „Wings of Agony “ von 2020 und „Hiareth“ von 2021 setzten diesen Ansatz fort.

Während das Album „Chasing Euphoria“ mit einem symphonischen Intro Spannung aufbaut und den Zuhörer etwas in die Irre führt, brettert die Band ab Minute 1:15 los, was das Zeug hält. Die Stimmung ist dunkel, die Power scheint schier endlos. Da werden Powermetal, Thrash und Deathmetal fröhlich durcheinander gewirbelt. Die Musik ist technisch perfekt, ohne Schnörkel und trotzdem abwechslungsreich, das Album ist ausgereift und definitiv auf einer anderen Ebene als das Debut. Über allem schwebt einem Stahlengel gleich Krista Shipperbottoms Stimme – intensiv und charismatisch. Ihr Clean- und Screamgesang werden ergänzt durch den herben Growl ihres Wingman Victor Bucur – eine beeindruckendes Duo.

LUTHARO sind gekommen, um zu bleiben. Die Band hat Energie für jede Menge Bühnen, Festivals, Hallen und Clubs. Mal sehen, wann die Truppe bei uns aufschlägt. Bis dann bleibt uns nichts anderes, als das Album zu kaufen – was man unbedingt tun sollte.

Metal Metal aus Kanada zuhause bei ATOMIC FIRE RECORDS

Releasedate 15.03.24

Tracklist

  1. Gates Of Enchantment 
  2. Reaper’s Call 
  3. Ruthless Bloodline
  4. Time To Rise 
  5. Born To Ride 
  6. Bonded To The Blade 
  7. Chasing Euphoria 
  8. Creating A King 
  9. Strong Enough To Fall 
  10. Paradise Or Parasite 
  11. Freedom Of The Night 

Online

www.lutharo.com
www.facebook.com/lutharoofficial
www.instagram.com/lutharo_official
www.youtube.com/lutharoofficial 


SPEED LIMIT “ The Broken Record – Chorus Sound Tapes“

Steven Hogger (Lead Vocals), Chris Angerer (Guitars), Joe Eder (Guitars), Chris Pawlak (Bass) und Andreas Rethmeier (Drums), so liest sich das Lineup der Band – 1990 wohlverstanden. Bis heute hat sich das Lineup das eine oder andere Mal verändert. Eder, Pawlak und Angerer gehören auch heute wieder dazu, seit beinahe zehn Jahren ist Hannes Vordermayer als Drummer an Bord.

SPEED LIMIT sein seit 1984 unterwegs, haben verschiedene Studioalben eingespielt und mit Bands wie Uriah Heep oder Nazareth getourt. 1994 hat sich die österreichische Truppe aufgelöst, 2008 einen Neustart hingelegt. Irgendwann ist dann „The Broken Record – Chorus Sound Tapes“ aufgetaucht, das 1990 entstanden ist. Weil das Album für die damalige Zeit erstaunlich war und es bis heute ist, wurde es remastered und wieder aufgelegt. Was daran erstaunlich ist? Es ist die musikalische Variabilität. Die verschiedenen Genrebezüge wirken, als ob die Band geahnt hätte, was in den Neunzigern mit Rock und Metal geschehen sollte. So wirkt das Album wie eine Zeitkapsel. Es bietet verschiedenste Stilmittel und Genrebezüge. Sie wirken manchmal wie Versatzstücke, auch etwas aus der Zeit gefallen, was die technische Umsetzung anbelangt. Insgesamt ist es aber eine intensive, sehr spannende Scheibe, die zwischen Hardrock (Back in Black) und Metal (After Midnight) mäandert, sich weder vor richtig fetten Beats und Riffs fürchtet noch davor, eine Powerballade einzubauen (Black Desous). Und noch mutiger, frecher, die Truppe covert einen der grössten Rock’n’Roll-Hits; „Don’t HaHa“ von Casey Jones & The Governors (1964), einer deutschen Band. Diese hatte den Song allerdings auch schon gecovert. Das Original stammt von Huey Smith & The Clowns (1958) und hiess damals „Don’t You Just Know It“.
Aber damit nicht genug; auch „Beat It“ von Michael Jackson wurde verwurstet.

Man kann das Album als eine Art Mixed Tape verstehen und sich über die verbesserungswürdige technische Umsetzung mokieren. Man kann aber auch hingehen und sagen, dass die Österreicher damals schon Ideen hatten, welche erst in den Zweitausenderjahren wieder auftauchten und den erneuten Siegeszug von Rock und Metal bedeuteten. Ich finde, das Album darf man sich wirklich antun – es macht Spass und hält frisch und gesund!

Hardrock/Metal aus Österreich zuhause bei NRT Records

Releasedate 15.03.2024

Tracklist

  1. Back In Black
  2. Rock ‚N‘ Roll Insanity
  3. Telling A Tale
  4. Black Dessous (1990 Version)
  5. After Midnight
  6. Fly With The Eagle (1990 Version)
  7. Higher and Higher (1990 Version)
  8. It Ain’t Easy
  9. Nights Alone (1990 Version)
  10. Head Over Heels (1990 Version)
  11. Don’t HaHa
  12. Beat It

Online

Facebook | Website | Youtube