Quickies auf dem Plattenteller – Woche 06/24
Kurz und Knackig: PERSEFONE, HONEYMOON SUITE, GRAND
Stephan Lipp
PERSEFONE – „Lingua Ignota: Part I“
Nenne mir eine Band aus Andorra: PERSEFONE dürfte ab sofort die wie aus der Pistole geschossene Antwort lauten. Mit der EP melden sich die Melodic Deathmetal Progger nach zwei Jahren wieder zurück. Eigentlich nicht meine Wohlfühlmusik, mit dem Vorgänger „Metanoia“ haben sich PERSEFONE aber einen Platz in meinem Plattenregal ergattert. Das Sextett um den neuen Sänger Daniel Rodríguez Flys mag die harten und melodischen Klänge gekonnt in Szene zu setzen. Von der ersten bis zur letzten Note ziehen PERSEFONE die Höhrer in ihren Bann, nicht zuletzt auch unterstrichen von dem minimalistischen aber dennoch vereinnahmenden Albumcover. Wenn man etwas an „Lingia Ignota: Part I“ aussetzen kann, dann nur, dass es mit 4 Songs zuzüglich Intro viel zu kurz geraten ist. Aber der Part I lässt ja definitiv auf mindestens einen Part II hoffen. Jedenfalls gehen PERSEFONE jetzt erst mal auf Europatour. Hören. Gucken!
Progressive Melodic Deathmetal aus Andorra,
zuhause bei Napalm Records
Release 02. Februar 2024
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HONEYMOON SUITE – „Alive“
Die aus Kanada stammenden HONEYMOON SUITE feierten in den 80ern Erfolge, und obschon sie auch heute noch einen grossen Verehrerkreis haben, hat es mit dem ganz grossen Durchbruch nie so richtig geklappt. 16 Jahre nach dem letzten Album sind sie nun mit „Alive“ am Start. Und das famos! Da tönt nichts nach altbackenen 80ern. Das ist kein Altherren-Album. Da gibt es kein Fremdschämen. Nein, HONEYMOON SUITE schaffen es gekonnt ihr Erbe in die Gegenwart zu transportieren. Dabei verleugnen sie weder ihre Vergangenheit, noch verpassen sie es, den Songs einen modernen und aktuellen Anstrich zu verpassen. Das tönt vertraut Retro, und dennoch total zeitgemäss. Und die Leichtigkeit, mit denen die Kanadier süffige, ohrschmeichelnde Melodien und Songs raushauen, sucht ihresgleichen. Es ist zwar erst Februar, aber mit „Alive“ gibt es für mich bereits einen Anwärter auf das Album des Jahres.
Hard-/Melodic Rock aus Kanada,
zuhause bei Frontiers Records
Release 16. Februar 2024
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GRAND – „Second To None“
Mit „Second To None“ veröffentlichen die schwedischen GRAND ihr zweites Album. Und wie schon auf dem Vorgänger geizt das Trio nicht mit eingängigen Melodien, versetzt mit etwas Schmalz und Kitsch- aber immer treffsicher. Mit Referenzen zu ihren Vorbildern STARSHIP, FOREIGNER, TOTO, MR: BIG, sowie GIANT reihen sich GRAND in die Crème de la Crème des klassischen AOR ein, positionieren sich aber klar in der Ecke „Melodic Rock“. Mit „Crash And Burn“ beginnt das Album schon mal ordentlich. „Sweet Talker“ tieft vor 80er AOR Nostalgie und wartet mit Saxophon-Solo und Bläsern auf. Alles in allem bietet „Second To None“ eine ausgewogene und vielseitige Songauswahl mit keinen wirklichen Aussetzern, etwas Mittelmass und einigen ganz grossen Momenten. Für Freunde von AOR und eher poppigem AOR/Melodic Rock gibt es keinen Grund, nicht zuzugreifen!
AOR/Melodic Rock aus Schweden,
zuhause bei Frontiers Records
Release 19. Januar 2024
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