POWER PALADIN – „With the Magic of Windfyre Steel“

POWER PALADIN – „With the Magic of Windfyre Steel“

Frischer und unverbrauchter Power Metal aus dem Land der „Elfenbeauftragten“.

Stephan Lipp
8 out of 10 burning headphones

Power Metal made in Island, zuhause bei Atomic Fire Records

Release: 07.01.2022

english version below…

Wenn ich an Island denke, kommen mir als erstes Vulkane mit unaussprechlichen Namen in den Sinn, die schon mal die halbe Welt vom Fliegen abhalten können. Oder Ponys… wer hätte nicht gerne so eine wallende Mähne, wie sie die auf der Insel heimischen Kleinpferde stolz zur Schau tragen. Musikalisch hat Island für nicht in sparten-beheimatete Gehörgänge vor allem die Sugar Cubes und Björk hervorgebracht. Und wer eifriger Eurovisions-Konsument ist, dem dürfte seit dem letzten – respektive vorletzten – Daði Freyr (Daði & Gagnamagnið) ein Begriff sein, welcher mit seinem kunterbunten Lollipop-Pop immerhin den zweiten Platz einheimsen konnte.

Und nun macht sich eine weitere junge Band auf, die Segel in Richtung Weltaufmerksamkeit zu setzen: POWER PALADIN. Gegründet 2017 pflegen die Jungs einen leichtfüssigen Umgang mit europäisch geprägtem Power Metal und liefern den ersten Longplayer, der unter der neu gegründeten Flagge „Atomic Fire Records“ den Hafen verlässt. Das Ruder erfindet das Sextett mit „With the Magic of Windfyre Steel“ nicht neu, weiss aber gekonnt mit den gängigen musikalischen und textlichen Klischees umzugehen und begeistert mit einer unverbrauchten und ehrlichen Spielfreude. Dadurch schaffen es POWER PALADIN, aus dem Sumpf der unzähligen uninspirierten Power Metal Bands aufzusteigen und sich ihren Platz am Licht zu erkämpfen! Wer in „With the Magic of Windfyre Steel“ eintaucht, findet sich in einer Mischung aus Helloween, Hammerfall oder Rapsody. Auch das eine oder andere Iron Maiden Zitat darf nicht fehlen, und zumindest der Opener „Kraven The Hunter“ erinnert vom Arrangement und den Harmonien an die Landsmänner vonTHE VINTAGE CARAVAN (wenngleich diese sich dem 70er prog-classic-psychedelic Rock verschrieben haben). POWER PALADIN verstehen es, in jedem Song einige kleine aber feine Ideen einzuweben. Da beginnt „Righteous Fury“ mit einem kurzen, mittelalterlichen Twin-Lauten-Riff, „Evermore“ verkleidet sich die erste Minute als Piano-Ballade, „Dark Crystal“ wartet mit einem Synthi-Solo auf und in „Kraven The Hunter“ gibt es ein spanisch angehauchtes Akustik-Gitarren Solo.

Die Songs treiben und stampfen allesamt voran, auf direktem Weg zum Schlachtfeld, wo man den Gegner mit gewaltigen, hymnenhaften und einprägsamen Chören zu bezwingen versucht. Das ganze Album ist toll gelungen, verliert aber nach der Mitte etwas an Fahrt, ohne aber je komplett abzuflachen. Der eine oder andere Refrain hätte durchaus etwas weniger Wiederholungen spendiert bekommen können (etwa „Dark Crystal“) und allgemein sind die Songs sehr voll beladen mit verschiedenen Gesangs, Gitarren und Keyboardspuren. POWER PALADIN schaffen es aber gerade noch so, das alles in einem wohltemperierten Mass zu halten. Mit den beiden letzten Videos zu „Kraven The Hunter“ und “ Creatures Of The Night “ beweist der Sechser zudem jede Menge Humor und Selbstironie.

Fazit

Selbst nicht wirklich dauerhaft im Power Metal Genre zuhause, kann mich „With the Magic of Windfyre Steel“ zwar nicht bis zum Schluss packen, macht aber ungemein Spass. Ein gelungenes Debut mit vielen Stärken und wenigen Schwächen. Die Insulaner wird man bestimmt – so sie denn stattfinden – auf einigen Festivals anfinden. Da freut man sich auf mehr…

Tracklist und Albumcover

01. Kraven The Hunter
02. Righteous Fury
03. Evermore
04. Dark Crystal
05. Way Of Kings
06. Ride The Distant Storm
07. Creatures Of The Night
08. Into The Forbidden Forest
09. There Can Be Only One

Online

www.powerpaladin.is
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www.youtube.com/powerpaladinofficial

english version

unpronounceable names that can stop half the world from flying. Or ponies… who wouldn’t like to have such a flowing mane, as proudly displayed by the small horses native to the island. Musically, Iceland has produced the Sugar Cubes and Björk for those who are not familiar with the genre. And if you are an avid Eurovision consumer, you might know Daði Freyr (Daði & Gagnamagnið) from the last – or penultimate – Eurovision, whose colourful lollipop-pop won second place.

And now another young band is setting sail for world attention: POWER PALADIN. Founded in 2017, the guys cultivate a light-footed approach to European-influenced power metal and deliver the first longplayer to leave the harbour under the newly founded flag „Atomic Fire Records“. The sextet does not reinvent the rudder with „With the Magic of Windfyre Steel“, but they know how to deal skilfully with the usual musical and lyrical clichés and inspire with an unspent and honest joy of playing. This is how POWER PALADIN manage to rise out of the swamp of countless uninspired power metal bands and fight for their place in the light! Whoever dives into „With the Magic of Windfyre Steel“ will find himself in a mixture of Helloween, Hammerfall or Rapsody. The one or other Iron Maiden quote is not missing either, and at least the opener „Kraven The Hunter“ reminds of the arrangement and the harmonies of the compatriots ofTHE VINTAGE CARAVAN (although they have dedicated themselves to 70s prog-classic-psychedelic rock). POWER PALADIN know how to weave some small but fine ideas into each song. Righteous Fury“ begins with a short, medieval twin-lute riff, „Evermore“ disguises itself as a piano ballad for the first minute, „Dark Crystal“ features a synth solo and „Kraven The Hunter“ has a Spanish-influenced acoustic guitar solo.

Conclusion

Not really permanently at home in the power metal genre, „With the Magic of Windfyre Steel“ can’t grab me until the end, but it’s a lot of fun. A successful debut with many strengths and few weaknesses. You will certainly find the islanders – if they take place – at some festivals. One looks forward to more…