OPEN AIR GRÄNICHEN – DER FREITAG

OPEN AIR GRÄNICHEN – DER FREITAG

Das Line-up versprach so manchen nationalen wie internationalen Leckerbissen am diesjährigen Open Air in Gränichen, inkl. so einiger Frauenpower. Musikalisch somit alles im Lot. Wettertechnisch sah es bis kurz vor dem Festival nach einer möglichen Schlammschlacht aus.

Text Yvonne Morisco / Bilder Alice Malherbe

Für den Freitag und Samstag war alles zwischen Sonne und Regen angesagt, daher hatten wir von Gummistiefeln bis Turnschuhe alles dabei. Auch die Regenausrüstung für Mensch und Kameras waren mit im Gepäck.
benötigt wurde zum Glück kaum etwas davon und dank guter Vorbereitung der Organisatoren auf dem Gelände waren sie weit von einer Schlammschlacht wie in Wacken entfernt.

Da wir früh genug vor Ort waren, wurde erstmal das Gelände und Essensangebot unter die Lupe genommen.
Das Festgelände und die ganze Infrastruktur war gut auf Regen vorbereitet. Die Kulinarischen Angebote sahen vielversprechend aus und die Entscheidung viel gar nicht so einfach. Entschieden haben wir uns für Chicken Bites und Grilladen vom Feuerwehr Verein.

Musikalisch wurde das OAG im Sounderia Zelt durch SMORRMS eröffnet. Das instrumentale Soloprojekt des Gitarristen David Mühlenthaler war eine coole Einstimmung ins Open Air. Mit ihrem Sound konnten sie auch ohne Gesang die Festivalbesucher/innen in ihren Bann ziehen.
Die Mainstage wurde powervoll durch MUST BE WRONG eröffnet. Mit ihrem schnellen melodiösen Skaterpunk motivierten sie bereits die ersten Fans zu einem Circle. Die Band wusste die Menge anzuheizen und auf die kommenden 2 Tage einzustimmen. Am besten gefallen hat uns ihr Maskottchen Felix. Das Pinke Hüpf-Einhorn wurde in der Menge herumgeworfen und machte die besten Backflips des gesamten Festivals. #mbwfelix

Auf der der Sounderia Bühne ging es chillig weiter mit GLAASCATSDiese Rockband aus Châtel-Saint-Denis begeisterte mit ihrem einfühlsamen Chillout Rock. Zeitgleich zum Stilwechsel in der Musik setzte auch der Regen ein. Was während des Konzertes im Zelt keine Rolle spielte.

Auf der Mainstage ging es powervoll weiter mit KASSOGTHA, dem progressiven Death Metal Quintet aus Genf. Passend zum Konzertbeginn hatte auch der Regen ausgesetzt und die Sonne kam sogar zum Vorschein. Die Frontsängerin bot eine energiegeladene Show und riss mit ihrer kraftvollen Bühnenpräsenz die Mengen so richtig mit. 
CARSON zogen die Festivalbesucher mit ihrem psychedelischen Stoner Rock und ihrer starken Bühnenpräsenz dann wieder zurück ins Sounderia Zelt. Energiegeladen ging es mit BLEED FROM WITHIN weiter. Die Metalcore Band aus Glasgow heizten mit vollem Einsatz die Mengen ein. Von der spontan Ruder-Performance der Zuschauer war der Sänger Scott eher irritiert als begeistert. So fragte er dann auch ins Publikum was sie da machen: „We´re not fucking Vikings, we are Scots.“ Die Fans nahmen es gelassen und hatten ihren Spass. Felix das Einhorn fand hier sogar den Weg bis auf die Bühne und wurde dann wieder zurück ins Publikum geworfen.
Währen auf der Mainstage die Intensität der Musik von Anfang an hoch war steigerte sich diese auch auf der Nebenbühne immer mehr. Mit AKNE KID JOE kam Drive in das Nebenzelt. Auch Felix das Einhorn war wieder mit von der Partie und vollführte seine back Flips. Interessant war auch das Tattoo des Frontman – MUSIK SUCKS hätte ich bei einem Musiker jetzt so nicht erwartet.

Die junge Metalcore band LANDMVRKS bringt neuen Style in die Szene. Ich war nicht von Anfang an am Konzert dabei, hörte sie zuerst nur von weitem, der Sound eigentlich im Metalcore zu Hause haben sie vermehrt Einflüsse aus dem Hardcore-Punk und Punk-Rock mit wenigen Hip Hop Einflüssen macht mich Neugierig. Als ich jedoch auf die Bühne schaute, war ich überrascht von der ungewöhnlichen Bekleidung, mal was anderes. 

Mit viel Girl-Power ging es weiter mit SCOWL. Die American Hardcore Punk Band aus Santa Cruz, California. 
Kat Moss die Sängerin brachte die Festival Besucher mit Ihrer starken Präsenz und viel weiblicher Energie zum pogen. Irritierend waren nur die 4 Personen welche wie bestellt und nicht abgeholt auf der Bühne standen. Wahrscheinlich Management und Tourbegleiter. 

 Im Style von Ska-Punk ging es weiter mit SONDASCHULE die deutsche Ska-Punk-Band aus Oberhausen und Mülheim an der Ruhr. Geniale Live-Band, die mit beneidenswerter guter Laune die Festivalbesucher/innen zum Mitmachen bewegten.

Weiter ging es mit GRADE2. Das seit Kindheitstagen befreundete Trio spielte Old School Punk. Die Stimmung im Zelt war erstklassig. 
Auf der Mainstage beindruckte die Metalcore Band BEARTOOTH. Der Energiegeladene Sänger wirbelte über die Bühne und begeisterte das Publikum. Wer dachte – mehr geht nicht mehr… wurde gleich darauf mit STICK TO YOUR GUNS eines Besseren belehrt. Die amerikanische Hardcore Band hoben Energielevel gleich nochmals eine Stufe höher. Das Zelt war zu klein und so standen die Leute noch ausserhalb davon und genossen die Performance. Diese Band hätte auf die Mainstage gehört.Mit FJORT endete dieser grandiose Freitag am OPEN AIR GRÄNICHEN. Die deutsche Band aus Aachen mit zum Grossteil deutschsprachigen Texten im Post-Hardcore setzte einen fulminanten Schlusspunkt.

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So einige bekannte Festivals mussten sich letztes und dieses Jahr den Vorwurf gefallen lassen, dass sie zu wenig weibliche Künstler im Programm haben. Nicht so am OA Gränichen. Diese hatten schon am ersten Tag bewiesen, dass Frauen in diesem Genre nicht nur mithalten können, sondern für uns so manches Highlight an diesem Freitag waren. 

Ein grandioser Freitag ging zu ende, und hinterliess grosse Erwartungen für den Samstag.