MÖTLEY CRÜE und Co. – Arsch und Titten inklusive…

MÖTLEY CRÜE und Co. – Arsch und Titten inklusive…

Man kann sich als Band klar zu Titten und Arsch bekennen – und das Thema mit zwei scharfen Tänzerinnen professionell regeln – und als Goodie dazu gibt es dann nackerte, weibliche Oberkörper zuhauf – im Publikum…

Bilder und Text Danny Frischknecht

Um es gleich vorweg zu sagen; es geht nicht um einen Skandal, sondern um ein Konzert. Das fand in der Stockhornarena statt, beteiligt waren EUROPE, DEF LEPPARD und MÖTLEY CRÜE. Die genannten primären Geschlechtsmerkmale spielten eine Rolle – aber nicht nur.

Angesagt war eine Show dreier Kultbands aus den Achtzigern, Schweden, UK und USA waren angesagt, die Intensität der Shows steigerte sich von Band zu Band – wie eigentlich zu erwarten war, oder?

EUROPE

Die Schweden, deren grösster Hit „The Final Countdown“ nach wie vor in den Radios und im TV läuft – meist als Hintergrundsound mit hohem Erkennungswert, eröffneten den Abend im sonnendurchfluteten Fussballstadion im Berner Oberland. Gleich vorneweg, musikalisch landet die Band in meinem persönlichen Ranking auf Platz zwei. Was die Schweden als Show boten, war nicht überragend – für eine knallige Lichtshow war es schlicht noch zu hell, und für Knalleffekte ist die Band nicht bekannt. Die Erwartungen der Fans wurden aber im kurzen Set – die Band spielte nur gerade 45 Minuten lang – wurden aber erfüllt. Hits wie „The Final Countdown“, „Carrie“ oder „Superstitious“ wurden gespielt und der Band gelang es, im kurzen Set ein gutes Dutzend Tracks zu performen. Well Done Guys.

DEF LEPPARD

Mit den ursprünglich dem New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM) zugeordneten Briten kam mein persönlicher Headliner und musikalisch klar die Nummer eins. Bei DEF LEPPARD und MÖTLEY CRÜE waren wir Fotografen ans Ende des Catwalk verbannt – verdankenswerterweise tummelten sich die Bandmitglieder auch während der ersten drei Songs schon vorne – und ermöglichten gute Bilder,. Und selbstverständlich spielten sie ihre Hits – wie sich das für ein Livekonzert gehört. „Pour Some Sugar On Me“ war auf der Setlist, ebenso „Lets Get Rocked“ oder „Love Bites“. Sänger Joe Ellen und Gitarrist Phil Collen dominierten die Show, ein Höhepunkt war aber sicher das Drumsolo von Rick Allen. Der Drummer verunfallte 1984 mit seiner Corvette schwer, sein linker Arm musste amputiert werden. Eigentlich ein Todesurteil für einen Drummer – DEF LEPPARD hielten aber an ihrem Drummer fest, bereits damals wurde ein elektronisches Drumkit entwickelt, das es dem Mann an der Waschküche ermöglicht, mit beiden Füssen und dem einen Arm so zu spielen, dass der Zuhörer schlicht nichts bemerkt. Schön war es zu sehen, dass Allen eine enorme Spielfreude an den Tag legt und sich wahnsinnig über den Jubel des Publikums freute.
Wie gesagt, DEF LEPPARD waren mein persönliches Highlight, der musikalische Glanzpunkt des Abends. Einen Nachteil hatte das Ganze – die Band war schlicht zu laut, viel zu laut. Mein Dezibelmesser ist nicht geeicht oder so, aber völlig falsch waren die gemessenen 114 DB nicht. EUROPE und MÖTLEY CRÜE waren einen Schluck leiser, und das hat auch gereicht.

MÖTLE CRÜE

Was würde kommen? Wenn die Band um Nikki Sixx, Tommy Lee und Vince Neil sowie Nick Mars auftreten, ist de grosse Show Pflicht. Allerdings muss die Band ja seit Februar dieses Jahres auf ihren Gitarristen Nick Mars verzichten, da er sich krankheitsbedingt entschieden hat, nicht mehr live zu performen. John 5 ist jedoch ein würdiger Nachfolger mit extrem flinken Fingern – was er bei einem eindrücklichen Solo bewies. Klar ebenfalls – die Band würde ihre Klassiker spielen – neue Musik gibt es von der Truppe ja seit 2008 nicht mehr, zudem stammt ihr grösster Albumerfolg „Dr. Feelgood“ aus dem Jahr 1989.
Was führt also dazu, dass eine solche Band bis heute auf eine treue Fanbase zählen kann? Für die Boys – dazu komme ich gleich – für die Girls? – keine Ahnung. Die nackten Oberkörper und engen Leggings sind Geschichte, einige der Jungs haben ihr Pensionsalter erreicht, die Band besteht schliesslich seit 1980.
Einerseits können die Amis Show – richtig fett und mit der grossen Kelle angerichtet. Was die Rocker immer noch nicht können und tun sind Pyroshows – da müssten sie in der Metalszene lernen gehen. Für das Publikum – in erster Linie wohl die Männer – gab es gleich zu Beginn etwas auf die Augen – zwei Tänzerinnen – leicht bekleidet und wirklich eine Augenweide, vervollständigten das Lineup. Und die Mädels waren wirklich professionell, ihre Moves zeigten, dass sie tanzen können – wenn das auch nicht jedem direkt ins Auge sprang. Zudem – und das ist mehr als eine Randnotiz – waren es die Backgroundsängerinnen der Truppe, die auch hier einen sehr guten Eindruck hinterliessen. Dennoch vermute ich, dass sie die beliebtesten Fotomotive des Abends waren – zumindest in der „row zero“ – also im Fotograben. Naja, da waren wir Männer auch beinahe unter uns.
Und ja, die Anzahl der Bilder von den Backgroundsängerinnen/Tänzerinnen in der Galerie ist überproportional, aber diese Berufsgruppe geht ja bei den grossen Stars immer etwas unter – und dagegen setze ich ein Zeichen!

Ansonsten hat mich der Auftritt persönlich nur bedingt weggehauen. Wie gesagt, musikalisch konnte mich Gitarrist John 5 sehr überzeugen, Sänger Vince Allen hingegen scheint mit den Alterserscheinungen seiner Stimme zu kämpfen, was sich insbesondere in den leiseren Passagen und Balladen zeigte. Das ist aber der Lauf der Zeit. Also, musikalisch Platz drei, was die Show anbelangt, Platz eins. Ach, da war ja noch was – altbekannt und jedesmal von Neuem erwartet. Als Drummer Tommy Lee – das ist der mit Pamela Anderson auf dem Boot und so… – auf den Catwalk kam, wusste jeder, was kommen würde. im „fucking…“-Stil beschwerte er sich darüber, dass er den ganzen Abend noch kein Paar Titten gesehen hätte – im Publikum natürlich. Worauf ihn innert Kürze eine Menge Mädels und Frauen eines Besseren belehrte. Da wären STEEL PANTHER wohl seeeehr eifersüchtig geworden, und keiner soll sagen, die Schweizer Frauen wären prüde…

Fazit

Die lange Reise nach Thun hat sich gelohnt – drei Klassiker auf der Bühne, welche die Erwartungen erfüllten oder übertrafen, die Fotografenbetreuung, die git organisiert war – auch wenn die Bands immer mal wieder die Vorgaben änderten und ist sportliche Passagen verordnete – statt hinter der Bühne ging es schon mal rund um das Infield in den Fotograben.
Also Dank an Goodnews für den guten Job – wir kommen gerne wieder!