METALMASTERS in der St. Jakobshalle

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URIAH HEEP kamen etwas unter die Räder, SAXON waren grossartig und JUDAS PRIEST ein würdiger Headliner

Danny Frischknecht

Für einmal muss ich es als eingeschworener Fan der Saxen zugegeben – JUDAS PRIEST waren an diesem Abend des kultgeschwängerten britischen Heavy Metal eine Schippe besser. Aber der Reihe nach.

URIAH HEEP

Bei den HEEPERS ist das immer so eine Sache. Je jünger das Publikum ist, umso weniger kennen sie die Musik der Truppe. So erschien es mir auch dieses Mal. Zu meinem Erstaunen war das Publikum im Schnitt deutlich jünger, als ich das bei diesen Bands gewohnt bin. Und damit hatten die Briten das übliche Problem – obwohl das Publikum auch bei erst halbvoller Halle gut mitging, waren die Höhepunkte klar „Easy Livin'“ und „Lady In Black“. Es war nicht das beste Konzert, das ich von ihnen erlebt hatte, ging aber in Ordnung und in Anbetracht des kurzen Sets war es auch schwierig, gute Stimmung aufzubauen.

SAXON

Wie gesagt, die Mannen um Biff Byford gehören definitiv zu meinem Leben, waren schon in meiner Jugend die Helden und Pioniere des NWOBHM. Seither habe ich die Kapelle ungezählte Male auf der Bühne gesehen, in kleinen Clubs und auf grossen Festivals. Was immer galt – die Band steht für geilen, kraftvollen Heavy Metal und schafft es nach wie vor, ihre Kultklassiker mit neuen Tracks zu verbinden. Und sie schaffen es auch nach fucking 45 Jahren, grossartige Alben auf den Markt zu werfen, zuletzt in diesem Jahr mit „Hell, Fire And Damnation“. Wie sagte es Kollege Kaufi; „Die können einfach nicht schlecht…“ Wo er Recht hat…
So haben die Jungs auch in Basel ihre Salven abgefeuert, eröffneten gleich mit dem Titeltrack des neuen Albums. Nicht fehlen durften die Klassiker „Wheels Of Steel“, „Heavy Metal Thunder“ und „Sacrifice“. Mit „Crusader“ wählte das Publikum dann einen der grössten Songs – die Crowd hatte die Wahl zwischen „Crusader“, „Dallas 1PM“, „The Eagle Has Landed“ und „Broken Heroes“ – das Verdikt war klar.
Mit dieser Power darf man sich getrost auf die kommende Openair-Saison freuen, die Jungs werden manches Festival rocken.

JUDAS PRIEST

Jawoll, dann war da noch der Headliner. Die Truppe um Rob Halford ist ja mittlerweile seit 55 Jahren im Business, also nochmals satte 10 Jahre länger als SAXON.
Man darf getrost sagen, JUDAS PRIEST waren der unbestrittene Headliner, legten die Halle mit ihrem Set in Schutt und Asche. Auch wenn Halford regelmässig hinter dem Bühnenvorhang verschwand – es mag seinem Alter geschuldet sein, immerhin hat der gute Mann schlappe 73 Jahre auf dem Buckel – die Show liess an Intensität nichts zu wünschen übrig. Die Briten feuerten einen Hit nach dem anderen ab – davon haben sie ja genügend.
„Turbo Lover“, „Breaking The Law“ oder „Painkiller“, alle waren dabei. Beinahe so stark vertreten war allerdings das neue Album – „Crown Of Horns“, „Panic Attack“ oder der Titelsong „Invincible Shield“ – die Jungs liessen nichts aus. Was also soll man da noch sagen. Ähnlich wie SAXON haben PRIEST Kultstatus, brauchen sich längst nicht mehr zu beweisen. Dabei haben sie sowohl mit ihrem Auftritt als auch dem aktuellen Album gezeigt, dass sie noch längst nicht zum alten Eisen gehören.

Fazit

Die Fahrt nach Basel hat sich definitiv gelohnt, auch wenn um Zürich und kurz vor Basel der Verkehr so stockte, dass es zeitlich genau eine Punktlandung wurde. Drei Bands, welche unauslöschlich zur DNA des britischen Heavy Metal gehören, haben an diesem Abend gezeigt, wo der Hammer hängt. Das, was die Truppen hier ablieferten, sollte mancher jüngeren Band als Wegweiser dienen – so geht Heavy Metal!