MACHINE HEAD und AMON AMARTH fackeln das Hallenstadion ab

MACHINE HEAD und AMON AMARTH fackeln das Hallenstadion ab

Grosse, aufwändige Pyroshows kennt man entweder von KISS in den Hallen, oder von verschiedenen Bands in Stadien oder auf Festivals – mit Ausnahmen…

Danny Frischknecht

… und die eine Ausnahme heisst ab sofort AMON AMARTH. Aber zuerst zu den anderen zwei Teilhabenden an der Brandstiftung im Oerlikoner Veranstaltungstempel.

THE HALO EFFECT

Tut mir echt Leid Jungs, aber ich habe euch verpasst, es war zeitlich einfach nicht möglich – wir Konzertfotografen und -schreiberlinge haben leider einen Brotjob nötig, der manchmal Konzertbesuche verhindert oder verkürzt. Damit die Menschen, die euch ebenfalls verpasst haben, wenigstens wissen, WAS sie verpasst haben – hier etwas von eurer geilen Mucke.

MACHINE HEAD

Die Neo-Thrasher aus Oakland haben mich bisher mit ihren Alben nur mässig begeistern können. Live habe ich sie im Hallenstadion zum ersten Mal erlebt – und eine totale Überraschung dazu. Die Band ist live… Hammer!

Respekt, wie die Jungs abgegangen sind, welche Power und welche Energie sie abgeliefert haben. Aus den Gesprächen nach der Show schliesse ich, dass es vielen Menschen ähnlich ergangen ist wie mir. Die Jungs waren würdiger Supporter – Co-Headliner aber dann doch eher nicht, sorry!

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AMON AMARTH rudern durch die Schweiz

Ja, die Fans haben es wieder getan – wie schon so oft. Bis vor Corona war es jeweils bei „The Pursuit Of Vikings“, wo als AA-Special-Moshpit gerudert wurde – mitten im Pulk und am Boden selbstverständlich. Mit dem neuen Album haben AA den Fans einen neuen Song dafür spendiert; „Put Your Back Into The Oar“. Die Schweizer Fans im Hallenstadion haben den neuen Song übernommen und gebührend eingeweiht – mitten im Pulk und am Boden selbstverständlich.
Damit es beim Rudern in der sturmgepeitschten nordischen See nicht zu kalt würde, haben AMON AMARTH von Zeit zu Zeit ein Lichtlein angezündet. Also mehr als ein Lichtlein aufs mal und ach mehr ein Feuer als ein Lichtlein. Beinahe im Minutentakt haben die Schweden Pyro zum Himmel gesandt. Hätte ich noch wallendes Haupthaar – ich hätte mir Sorgen gemacht.
Auf jeden Fall haben die Nordmänner nicht nur die englischen Inseln, und den Norden Europas im Sturm genommen, sondern auch das Hallenstadion. Naja, ein Detail dabei ist, dass „The Great Heathen Army“ eher die Geschichte erzählt, wie die alten Wikinger von den Angel-Sachsen dermassen auf die Fresse gekriegt haben, dass sie deren Eiland fortan in weitem Bogen umschifften.

Solche Details kümmerten im Hallenstadion aber niemanden – die Viking-Party ging voll ab. Dabei tat es der Stimmung auch keinen Abbruch, dass lediglich der „Hallenstadion-Club“ genutzt wurde, also der verkürzte Saal. Die dort anwesenden, wohl etwa vier bis fünftausend Fans liessen die Wände erzittern, auch wenn man ihnen die Mitnahme der Trinkhörner verboten hatte – ein Zürcher Unikum übrigens.

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Johan Hegg

Für einmal stelle ich einen Mann in den Mittelpunkt, der das nicht wollen und wohl auch nicht mögen würde. Dazu ist AA-Fronter Johan Hegg zu sehr Teamplayer, freundlicher Mensch, gemütlicher Bär.
An diesem Abend aber hat er wieder einmal gezeigt, dass er das Herz dieser Band ist. Natürlich gibt es da Olavi Mikkonen, dessen Songschreiberqualitäten bekannt sind und auch ohne eines der anderen Mitglieder wären AA nicht vollständig. Johan Hegg aber ist der Häuptling, der Einpeitscher, der Wikingerkönig. Egal ob im Zürcher Komplex, auf WACKEN und SUMMERBREEZE oder eben im Hallenstadion – Johan bringt die Säle zum Kochen, krallt sich die Fans beim ersten Song und lässt sie bis zum letzten nicht mehr los.

In Zürich tat der Rattenfänger dies mit dem AMON-Klassiker „Guardians Of Asgaard“ – der Saal gehörte ihm sofort. Danach reihte er einen Track nach dem anderen auf die Wikinger-Perlenkette, spielte und lächelte mit dem Publikum – um dann wieder den bösen, furchteinflössenden Wikingerfürsten zu geben. „Raven’s Flight“, „The Great Heathen Army“, „Deceiver of the Gods“, „Heidrun“, „Crack the Sky“, „War of the Gods“, „Put Your Back Into the Oar“, „Cry of the Black Birds“, „The Pursuit of Vikings“, „First Kill“, „Shield Wall“, „Raise Your Horns“, „Twilight of the Thunder God“ – so sieht die Setlist eines erfolgreichen Abends aus. Und wenn sie dann noch vom freundlichen Braunbären aus den schwedischen Wäldern präsentiert. Natürlich konnte man an diesem Abend etwas anderes tun – es machte bloss keinen Sinn.

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