kyla la grange – ashes

kyla la grange – ashes

Eine Pop-Sängerin auf einer Metalsite? Nie im Leben! Passt auch – KYLA LA GRANGE ist alles Mögliche, nur keine Pop-Sängerin. Mag sein, dass einige der Songs auf ihrer Debut-Scheibe, welche im Juli 2012 auf den Markt kam, Popnummern sind oder sehr poppig daherkommen. Einige der Songs gehören aber definitiv eher in die Folk-Ecke.

Und wo die Songs hingehören, spielt überhaupt keine Rolle. Was an diesem Album einzig und alleine zählt, ist diese Stimme. Und die ist einfach der Hammer-Hammer. KYLA LA GRANGE wird dieses Jahr am Open Air St.Gallen spielen und es wird kaum eine traumhaftere Gelegenheit geben, als sich im Sittertobel von dieser Stimme verzaubern zu lassen. Das OpenAir, auch wenn ich es schon seit einiger Zeit nicht mehr besucht habe, steht in meiner Lebenslinie für so etwas wie ein Hippie-Feeling, eine unbelastete Zeit, während der die gewöhnliche Welt draussen bleibt.

Kyla_La_Grange_2012_3_credit_Debbie_ScanlanUnd für diese Stimmung gab es für mich bisher nur zwei Stimmen; JOAN BAEZ und KATE BUSH. JOAN BAEZ wird immer unerreicht sein, weil sie einfach ein geniales Gesamtpaket ist, die Singer-Songwriterin ever!

Für KATE BUSH wird es aber eng in meinem persönlichen Frauenstimmen-Olymp. KYLA LA GRANGE erhebt sich in dieselben Sphären, stimmlich ebenso wie von der Aura, die sie verbreitet. Und genau diese Aura macht die Faszination ihres Erstlings aus.

Mit Ausnahme des Maccabees-Covers „Love You Better“ hat sie sämtliche Songs auf „Ashes“ selber geschrieben und bringt dabei alle Facetten ihrer Stimme zum Klingen. Das können powervolle Songs wie „Walk Through Walls“ oder „Lambs“ sein. Der Track dauert übrigens nicht wirklich fast 12 Minuten, sondern geht nach einer Pause über in den hidden track „Sympathy“.

Noch viel beeindruckender sind aber jene Songs, welche ihre melancholische Seite betonen, mein absoluter Favorit ist „Heavy Stone“. Und hier ist dann wieder der Bezug zu KATE BUSH; dieselbe Unnahbarkeit wie sie, dieselbe Unergründlichkeit. Aber, ich muss es zugeben, KYLA LA GRANGE’S Stimme schwebt in einer anderen Sphäre. Und sie hebt sich wohltuend von den ganzen Katie Melua – Stimmen ab.

Also Metalheads; falls ihr gerade mal wieder euer Schleudertrauma auskurieren müsst oder eure Wunden von der letzten Wall Of Death pflegen lasst – hört hier ruhig mal hin. Das macht den Kopf frei, löst die Verspannungen und gefällt der Freundin – was ja auch kein Nachteil ist.

Einen einzigen Wermutstropfen hat das Album, und da hoffe ich einfach auf die nächste Scheibe; Rock’nRoll fehlt, eine gehörige Portion Action, etwas mehr Schmutz in der Stimme, etwas weg von der Melancholie – wenn auch nur für einen oder zwei Songs. Mit der Stimme kann auch hier nichts schief gehen.

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