IMPERICON im KOFMEHL
Das Impericon Festival fand am 22. April 2018 im Kofmehl Solothurn statt.
Am 22. April trafen Yanik und ich nach einem kleinem Ausflug nahe von Solothurn nicht wirklich kurzer Reise so um 13.15 im Kofmehl ein, wo unser erster Weg natürlich (da die erste Band erst um 14:00 spielte) zu den Merch-Ständen führte. Nach einigem hin und her und einer interessanten Unterhaltung mit einem Crewmitglied des Headliners Silverstein entschied ich mich für ein dunkelrotes Shirt von ihnen. Wir gönnten uns noch ein Bier als Stärkung und dann ging es endlich los!
BLOOD YOUTH;
Den Startschuss bildeten BLOOD YOUTH, eine Britische Hardcore Punkband. Vor dem Impericon Festival kannte ich sie nur vom Hörensagen, ihren Sound fand ich jedoch von Anfang an super. Die vierköpfige Truppe spielte sehr energievoll, sie brachten die Stimmung nach oben und das noch etwas spärliche Publikum zum mitsingen. Der Gitarrist startete nach dem letzten Song (wahrscheinlich unabsichtlich) eine Rangelei in der ersten Reihe, indem er sein Plektrum nach vorne warf. Nachdem die zwei Raufbolde geklärt hatten, wer der neue Besitzer davon war, drückten wir uns Richtung Bühne. Auf halbem Weg blieb Yanik plötzlich stehen und hob etwas vom Boden auf. Tatsächlich war es ein weiteres Plektrum von BLOOD YOUTH, und es fristet immer noch sein Dasein in meinem Portemonnaie 😉
OCEANS ATE ALASKA
Die fünf Jungs aus Birmingham, England, heizten dem Kofmehl ziemlich ein.
OCEANS ATE ALASKA hatte ich vor Jahren in meiner Oberstufenzeit öfters gehört und war halt schon gespannt ob sie noch meinen Erwartungen entsprachen. – Aber das taten sie definitiv! – mit bösen Breakdowns, angezettelten Circle Pits und einer Mischung aus Screaming, Growling und Clear Vocals. Einen starken Kontrast dazu bildeten die hübschen Flamingo-Shorts von Drummer Chris Turner. Auch Sänger Jake Noakes konnte da nicht wiederstehen und fasste Chris kurzerhand an den Hintern.
(Anm. Yanik: Ja, OCEANS ATE ALASKA war eher weniger so mein Geschmack, aber hey, Geschmäcker sind verschieden. 😉 Was mir allerdings schwer aufgefallen war, ist der krasse Bass bei den Breakdown vor allem. Mich hat es fast umgehauen, Himmel, Arsch und Zwirn. Das habe ich noch nie bis dahin so erlebt. Selbst bei den Metaldays in Slovenien nicht und da sind ja grössere Subwoofer dort.)
OBEY THE BRAVE
Schon beim Soundcheck brachte mich Alex Erian – der Sänger des Fünfertrupps aus Kanada – zum Lachen, als er zum Soundcheck die Melodie von Scatman ins Mikrophon schmetterte.
Von da an blieb die Menge konstant gut gelaunt und man beteiligte sich fleissig am Circle Pit, sang oder „whoa“te laut mit oder holte sich in der vordersten Reihe High Fives von den Bandmitgliedern.
Nachdem das Set zu Ende war, begleitete ich Yanik zu den Beleuchtungstechnikern, wo er ein kräftiges Mimimi losliess wegen des miserablen Lichts. Ich versuchte, der Diskussion zu folgen, aber nach etwa fünf Minuten liess ich es bleiben; unter anderem da ich schon etwas mehr als ein Bier intus hatte.
Schliesslich aber regelte Mr. Perfect die Situation, und wir bewegten uns wieder nach vorne zum Fotograben, ehe die vierte Band ihren Auftritt begannen.
(Anm. Yanik: Ja, wie auch schon erwähnt, habe ich deutlich mein Mimimi abgelassen, da es plötzlich anders grottiges Licht gab. Da hatte ich so ziemlich nur schwarze Bilder hingekriegt. Da erklärte mir der Lichttechniker, dass er zum Teil auch konkrete Anweisungen von den Bands befolgen muss und manchmal sei es unvorteilhaft für die Fotografen, aber die fotografieren ja eh immer in Schwarz / Weiss…
Schon klar! Ist auch die letzte Rettung für Fotografen! Nein ehrlich, bitte liebe Bands, liebe Lichttechniker, gebt uns Fotografen mehr Licht, nicht jeder kann sich ein über 3000 fränkiges Kamerabody und über 1500 fränkige Objektive leisten und auch selbst die haben manchmal auch Mühe bei so miesen Licht…)
KNOCKED LOOSE
Die fünf amerikanischen Hardcore-Punker waren mir bisher unbekannt. Instrumental überzeugten sie mit viel Rhythmus; die Drums waren überwältigend, und enthielten Pausen die musikalisch sehr interessant waren. Weniger sympathisch waren mir die Vocals – vorwiegend Screaming, das schon eher an ein penetrantes Kreischen erinnerte.
Anderen Festivalbesuchern schienen KNOCKED LOOSE jedoch zu gefallen, zum Beispiel dem etwas angeheiterten Herrn in der Frontreihe, der herzhaft mitgrowlte und auf den skeptischen Blick eines Security’s mit einem epischen High Five reagierte.
(Anm. Yanik: Hier war das Licht Dank meinem Gespräch mit dem Lichtechniker mal wieder besser. Die Band KNOCKED LOOSE an sich gefiel mir auch nicht so, vor allem wegen dem oben angesprochenen Vocals.)
WE CAME AS ROMANS
Beinahe 5 Jahre ist es her, seit ich die amerikanische Metalcore-Band an der Vans Warped Tour in Bern (das war übrigens mein erstes „richtiges“ Konzert) gesehen habe- und immer noch sind sie umwerfend. Melodiös, aber trotzdem mit einer gewissen Härte rissen WE CAME AS ROMANS das gesamte Kofmehl mit, spätestens beim Song „Lost In The Moment“ war jeder am Klatschen oder Singen.
Der krönende Abschluss bildete das schon etwas ältere Lied „Hope“.
Da es schon nach 18:00 Uhr war und wir schon den ganzen Tag auf den Beinen waren, machten Yanik und ich eine wohlverdiente Stärkungspause. (Anm. Yanik: Ich hatte so einen riesen Hunger! Da geht bei mir leider nix mehr. Und sorry Schatz!) Dadurch verpassten wir leider die deutsche Band ALAZKA, welche zuvor unter dem Namen BURNING DOWN ALASKA bekannt war.

LIONHEART
Rhythmischer Hardcore Metal, Shouting und Clear Vocals, hinterlegt mit extrem starkem Bass zeichneten das Set der fünf Amerikaner aus. Damit schafften es LIONHEART ohne Mühe, die Stimmung oben zu halten.
(Anm Yanik: Da fällt mir grad auf, dass ich hier recht viel meckere. Ne, bis darauf,dass der Sänger Rob Watson recht schwer zu erwischen war, gefiel es mir sehr. Was mir auch jetzt in der Nachrecherche auffiel und erstaunte, LIONHEART waren für ein Jahr (2016 – 2017) kurz nachdem sie ihr viertes Album veröffentlicht hatten, aufgelöst. Gründe dafür waren unter anderem Meinungsverschiedenheiten mit ihrem damaligen Plattenlabel.)
ATTILA
Auch die Deathcoreband ATTILA kannte ich schon in meiner Schulzeit und exakt dieselben Songs, die ich damals von ihnen hörte, spielten sie an diesem Abend. – Natürlich das berühmte „Middle Fingers Up“ und „Party With The Devil“ – jedoch fiel es mir mittlerweile schwer, mich wirklich zu konzentrieren, da mich langsam die Müdigkeit überkam.
(Anm. Yanik: Von ATTILA habe ich doch auch mal in ein Album reingehört und ich kann es nicht ganz sagen, ob es mir gefällt oder nicht. Zwei, drei Lieder sind schon recht gut, erinnert mich an einem härterer Version als Crossover, was mir an sich gefällt. War echt spannend sie zu hören und zugucken. Da der Sänger Chris Fronzak in einem weissen Jacke steckt mit ein Art schwarzer Schussweste. Und das bei dieser Temperatur da drin. Ich würde sterben. Ach ja, da fällt mir ein, da wurde ich auch von einer anderen Fotografin noch mit abgelichtet worden.)
COMEBACK KID
(Yanik)- Nun springe jetzt hier mal kurz für Alex ein, da sie kurz ausruhen musste für ein ihrer Lieblingsband SILVERSTEIN, die nachher auftreten werden.
Die fünfköpfige Hardcore / Punk COMEBAC KID aus Winnipeg, Kanada heizten das Kofmehl immer noch richtig auf. Auch sie überzeugten mir ihr Können sehr und da merkte man, dass es in der Stimmung noch immer an der hohen Messlatte bleibt. Daher bin ich schon sehr erstaunt, wie die Bands dies so hinkriegen. Bravo! Da ich hier eigentlich nicht schreiben muss, habe ich auch nicht mehr viel zu sagen. Aber generell mal so gesagt, sind ALLE(!) Bands auf die Minute genau auf der Bühne. Nochmals Bravo! Bis jetzt sind es schon neun Bands, die hier spielten und alle Pünktlich!
SILVERSTEIN
Lange, lange hatte ich auf diesen Moment warten müssen – seit sechs Jahren höre ich die Musik der Posthardcore / Punkband schon, und immer wieder verpasste ich ihre Konzerte. Mal, weil ich noch zu jung war, weil ich am nächsten Tag zur Schule musste, weil die Tickets schon vergriffen waren, etc…
Dementsprechend freute ich mich riesig auf SILVERSTEIN. Ihr Set bestand aus älteren und neueren Songs, wie „Bleeds No More“, „My Heroine“ und „Massachusetts“ – und enttäuschte damit niemanden.
Zu meinem Bedauern konnten wir nicht bis zum Schluss bleiben, da wir unsere letzte Zugverbindung erwischen (und ich am nächsten Tag noch arbeiten) mussten. Es hatte sich dennoch jede Minute gelohnt!
(Anm. Yanik: Es war leider, leider an einem Sonntag und wenn man Glück hat, konnte man am Montag danach frei machen, was leider bei der Alex nicht ging.
Aber noch zur SILVERSTEIN ein, zwei Worten. Wie ich vorhin mal erwähn habe, war das ganze Timetable mehr wie pünktlich, was leider hier nicht mehr der Fall war. Beim Soundcheck und der Einstellphase zur einem Missverständnis. Anscheinend wurde ein Kabel nicht ganz richtig eingesteckt und so hatte SILVERSTEIN zehn Minuten Verspätung. Aber dafür legten sie so richtig los. Sie habe ich auch schon durch meine Freundin Alex mehrmals gehört und nun auch live und musste auch sagen, top! Gefiel mir richtig gut. SILVERSTEIN wurde ich auch sonst mal gerne schauen gehen. Und ich hoffe sehr, dass ich meine liebe MN-Partnerin und Freundin nochmal so glücklich und strahlend sehen darf, wie da bei SILVERSTEIN)
Fazit
Yanik: Den ganzen Tag gesehen war es echt gelungen, super Koordination, tolle Stimmung, sogar ein Foodtruck, der sehr gut lief und schmeckte. Für Alex und mich war das erste Mal im Kofmehl und muss gestehen, bis auf das Licht hätte es nicht besser sein können. Vieleicht so geschaut, dass um 22 Uhr statt um 23 Uhr Ende ist. Aber sonst sind wir eigentlich zufrieden.
Wie bedanken uns für die Akkri und gerne wieder!










































