Heavy Load im Z7

Heavy Load im Z7

Ursprünglich hätte das brandneue Festival in der Eishalle Wetzikon stattfinden sollen. Da die Vorverkaufszahlen unter den Erwartungen geblieben waren, vermutlich auch wegen des ebenfalls erstmals stattfindenden Festivals in Grenchen am selben Wochenendes, wurde das Ganze nun als Konzertserie aufgegleist mit etwas verändertem Programm und Bands.

Text und Bilder: Claudia Chiodi

Andere Veranstaltungen mussten aus ähnlichen Gründen abgesagt werden, schön, dass man sich hier eine andere Lösung gesucht hat. Mir persönlich kam das ebenfalls entgegen, da ich aus gesundheitlichen Gründen etwas kürzer treten muss zur Zeit. Also habe ich mir den Abend am Samstag ausgesucht, da hier zwei Bands meiner Bucket List angesagt waren.

SERAINA TELLI

Denn Auftakt an diesem Abend ist der einzige Act den ich schon zuvor live erlebt habe. Als die sympathische Schweizerin eröffnet, haben noch nicht sehr viele den Weg nach Pratteln gefunden, es ist ja auch noch verhältnismässig früh für einen Samstag im Z7. Die Anwesenden begeistert sie mit schnörkelosem Rock und mich auch immer wieder mit dem Auftreten. Auch wenn nicht alle Schweizerdeutsch verstehen, mir gefallen die manchmal ungefilterten und entspannt erzählten kleinen Anekdoten zwischendurch und das klappt halt am besten im eigenen Dialekt. Auch etwas Neues gibt es auf die Ohren: mit dem kürzlich veröffentlichten „Song For The Girls“ macht sie gründlich Lust auf den anstehenden Release des zweiten Albums „Addicted To Colour“

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SAINT AGNES

Drastisch das Tempo anziehend entert nun die britische Garage Rock Band die Bühne. Erster Eindruck in Stichworten: laut, wütend und sehr viel Energie. Ist ja grundsätzlich nicht falsch, nur finde ich nicht wirklich einen Zugang. Die Fans vor der Bühne scheint es zu begeistern, und das ist ja auch die Hauptsache. Ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass ich mich im Vorfeld nicht mit der Band auseinander gesetzt hatte und daher vielleicht auch etwas im Nachteil bin. Oder vielleicht ist diese Art wütend zu sein ein Privileg der Jugend und seien wir ehrlich, der Zug hat meine Station schon vor ein paar Tagen verlassen. Wie auch immer, es war trotzdem kurzweilig, sprich unterhaltsam.

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THE RAVEN AGE

Nun kommen wir zu dem Namen, welcher mich sofort von der Veranstaltung überzeugt hat. Das erstmal von der Band hörte ich, als sie vor ein paar Jahren auf einem Festival spielten, während ich an einer anderen Bühne auf eine andere Band wartete. Im Anschluss holte ich mir die Alben und wartete auf die Gelegenheit, die Band auch zu sehen. Und nun endlich klappt es, dank der Tatsache, dass der eigene Kalender nicht randvoll ist. Etwa unsicher war noch in der Nacht zuvor noch, ob die Begegnung tatsächlich stattfinden würde. Der Auftritt am Basinfirefest musste aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgesagt werden. In Pratteln hingegen kämpfen sie leider mit Soundproblemen, das ganze Set über ist immer wieder ein störendes Brummen auf den Lautsprechern, man kann sich nur vorstellen wie mühsam das dann direkt auf den Ohren der Musiker sein muss. Ungeachtet dessen und der kleinen Unterbrüchen zwischen den Songs für Lösungsversuche, erfüllen die Briten meine Erwartungen. Mit dem neuen Album kommen sie im Oktober wieder in die Schweiz, dann hoffentlich mit Merch im Gepäck.

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BUTCHER BABIES

Auch diese Band ist seit längerem auf meiner Wunschliste, wenn auch in diesem Fall in erster Linie aus Neugierde. Auf die Band gestossen bin ich eigentlich mehrheitlich durch ihren Auftritt auf Instagram, mit den dazugehörigen Soundschnipseln. Die beiden Sängerinnen polarisieren durch Aussehen und Werdegang, was auch an diesem Abend durch einzelne Bemerkungen im Publikum hörbar ist. Allerdings Fakt ist, dass sich die Band nicht wirklich einordnen lässt, jetzt mal auf den Musikstil bezogen. Schnell, hart, laut und düster melodiös auf der einen Seite, live aber auch überraschen fröhlich. Gepaart mit der Tatsache, das die beiden Damen dem Begriff „Frontflummi“ neue Dimensionen hinzufügen, kann ich mir den Gedanken an Metal Aerobic nicht ganz verkneifen. Einfach gesagt, ich habe etwas unerwartet einfach nur unbeschwerten Spass. Ist alles perfekt? Vermutlich nicht, ist mir aber in dem Moment auch völlig egal, ich fühle mich einfach gut unterhalten.

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MONSTER MAGNET

Nach den Energiepaketen aus Kalifornien sind die Herren aus New Jersey ein recht harter Bruch. Für mich etwas zu hart, mit Stoner, Psychedelic oder Space Rock kann ich mich schon an besten Tagen nur begrenzt anfreunden, so viel extrovertierte Power im Vorfeld macht das nicht einfacher. Dass man ganz vorne die Stimme von Sänger Dave Wyndorf nur sehr sparsam auf die Ohren bekommt, hilft jetzt auch nicht wirklich. Technisch mögen die Musiker durchaus gut sein, ihre Fans wirken gebannt, die Begeisterung lässt sich naturgemäss hier mehr an verträumten Gesichter als an brodelndem Moshpit ablesen. Auch auf der Bühne sind die Bewegungen doch von der eher ruhigen Sorte, mit einem Beamer auf das Backdrop projizierte psychedelische Muster und Farben untermalen den Auftritt stilecht. Sagen wir es geradeheraus, die Feinheiten dieses Genres gehen an mir vorbei und daher enthalte ich mich eines weiteren Urteils, wegen fehlender Qualifikation.

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