frei.wild machen mal wieder stunk…
…oder ein lokaler Hallenvermieter kriegt das Fracksausen, wenn die Presse etwas Druck macht…FREI.WILD sind umstritten, auch in der Rock- und Metalszene. Ihre Texte polarisieren. Nationalstolz ist im deutschen Sprachraum eine sensible Sache, die rechtsnationale Grenze ist quasi immer präsent. Wenn eine Band sich in diesen Gewässern tummelt, wird eine Abgrenzung schwierig. Und FREI.WIlD tummeln sich hier.
Südtirol ist ein schöner Flecken Erde. Wundervolle Berge, idyllische Täler, gute Luft und gastliche Städte wie etwa Meran. Und die Südtiroler sind stolz auf ihre Heimat, stolzer vielleicht als Andere. Sei es, weil sie ihre Heimat lieben, sei es, weil sie sich nicht als Italiener fühlen, sei es, weil sie in Italien nicht geliebt werden. Das scheint niemanden zu stören, Millionen von Touristen besuchen jährlich diesen Flecken Erde – weil er so schön ist und die Südtiroler gastfreundliche und weltoffene Menschen sind. Und bestimmt gibt es dort auch militante, vielleicht fremdenfeindliche Aktivisten und Parteien. So wie in der Schweiz die SVP oder in Deutschland die CSU…
Jetzt erscheint in der Thurgauer Zeitung ein Artikel zum bevorstehenden Konzert von FREI.WILD in der Bodenseearena. Der Hallenvermieter in Person des Kreuzlingers Matthias Mölleney ist entsetzt und will die Band nicht gekannt haben. Er sei nur Vermieter und das Konzert würde von seriösen Veranstaltern organisiert. Im gleichen Artikel weist Autorin Ida Sandl darauf hin, dass FREI.WILD mehrfach überprüft wurde. Das scheint auch Herrn Mölleney bekannt zu sein.
Zitat:
„Seit Mölleney von den Vorwürfen weiss, hat er nach Möglichkeiten gesucht, den Vertrag zu kündigen. Bisher ohne Erfolg. «Die Liedertexte verstossen nicht gegen das Gesetz», sagt Mölleney. Das bestätigt auch die Pressesprecherin des deutschen Verfassungsschutzes. «Wir haben die Lieder überprüft, sie sind nicht rechtsextremistisch.» Auch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften habe die Songs nicht auf den Index gesetzt.“ (Thurgauer Zeitung, 7. März 2013)
Warum dann die ganze Aufregung? FREI.WILD verkaufen Platten wie blöd, Tausende strömen zu ihren Konzerten, sie sind für den ECHO nominiert. Wo liegt das Problem? Da tritt eine Band auf, deren Texte polarisieren, die Aussagen macht, welche nicht Jedermann gefallen müssen. Und ihr Sänger hat eine Vergangenheit, welche nicht lupenrein ist. Das haben andere auch.
Gleichzeitig sind ihre Texte und Aussagen aber transparent, sie singen deutsch, die Texte findet man im Netz und in den CD-Booklets. So kann jeder entscheiden, ob er diese Musik hören will. Und in einem kann ich Herrn Mölleney beruhigen – von der Konzerttournee im letzten Jahr – Zehntausende haben die Konzerte besucht – hat man von keinen Unruhen oder Zerstörungen gehört.
Herr Mölleney kann sich also zurücklehnen und sagen; die Band ist überprüft, wir sind nur Vermieter und wir werden ein Auge auf das Konzert haben. Und Frau Sandl wird hoffentlich am Konzert präsent sein und darüber berichten, wie es wirklich abgeht. Das ist dann die seriöse Pressearbeit, wie ich sie von ihr kenne.
Ich werde auf jeden Fall versuchen, Philipp Burger vor das Mikrofon oder den Notizblock zu kriegen, damit er hier STellung zu den Vorwürfen beziehen und etwas zu seiner Band und ihrer Musik sagen kann.
Ein fast schon „zu“ ausführliches Statement zu verschiedenen Fragen gibt es auf der Website der Band; http://www.die-macht-der-medien.de/
