ESCAPE ARTISTS – „Never Die“ am 22.01.16
Mal wieder etwas Hardrock mit Punkattitüde oder umgekehrt oder PopPunk, wie der Fünfer mit Mädchen seinen Sound selber beschreibt.
© [email protected]  PopPunk aus Wien, zuhause bei DIY Agentur Earlbooking
Man stelle sich vor, in den Siebzigern oder Achtzigern hätte eine Band ihren Stil als PopPunk bezeichnet, die Leute wären wegen dieses Widerspruchs reihenweise gestorben – vor Lachen.
Schön, hat sich die Welt verändert und aus Glaubensfragen ist ein buntes Durcheinander an Genres entstanden, die so gross ist, dass die Diskussion darüber, was jetzt richtig und falsch, besser oder schlechter ist, sich eher an der Musik selber orientiert. Wie sind die Songs gebaut, wieviel Kreativität steckt in der musikalischen Umsetzung, was taugen die Stimmen, die Drummer oder die Sechssaitenhelden?
Und so wie der Style klingt, so tönt er auch – schnell und direkt wie Punk, fröhlich und unbeschwert wie Pop.
Das Album selber haut mich nicht unter den Tisch – das braucht auch ein bisschen was. Bin ja schliesslich Kritiker und darf mich nicht bei jedem Anzeichen guter Mucke gleich zum Jubeln verleiten lassen. Ich würde die Scheibe also nicht als Jahrhundertwerk bezeichnen, auch nicht Jahrzehnt oder Jahr.
Aber ich mag das Stück Musik aus sieben Titeln. Das Songwriting ist gut, die Songs machen Spass, Gitarren, Bass und Drums klingen modern, präzise und engagiert.
Ich glaube, die Truppe kann live deutlich stärker überzeugen als auf der Studioscheibe. Die Energie, wie sie insbesondere Frontfrau Pia Glasl aufbaut, dürfte live sehr gut kommen. Ich habe die Band noch nie live gesehen, die beiden Videos geben aber schon einen ersten Eindruck, wie das auf der Bühne abgehen könnte.
Eine Idee gibt es aber hier:
Anspieltipps
Ich suche als Anspieler immer etwas, das aus dem Rahmen fällt, dem Album etwas Spezielles gibt. Hier ist das „Voices“. Das ist ein ruhiger, akustischer Song – und der schrammt so richtig am Pop vorbei. Glücklicherweise ist er nicht deutsch gesungen! Ich finde ihn als Gegenpart zum restlichen Album interessant, zudem ist er gefällig, unbeschwert – eigentlich fast unpassend für den engagierten Text, der sich darum dreht, wie man zu sich stehen soll, was man sich und anderen wünscht.
Die stärkste Nummer auf dem Album ist der Opener „Rewind“ – hier zeigt Pia die rockige Seite ihrer Stimme, klingt sowas wie eine „Röhre“ an, rauh und direkt.
Fazit
ESCAPE ARTISTS liefern mit „Never Die“ ihre zweite Scheibe ab, das Debut erschien 2013. Die Band aus der österreichischen Hauptstadt ist bestimmt einen Konzertbesuch wert, wer modernen, aktuellen Punk mit der Nähe zu Pop- oder Rockmusik mag, wird seine Freude an der Scheibe haben.
Prädikat; Punk mit Entwicklunsgpotenzial, der Spass macht und Lust auf einen Gig in einem mittelgrossen Club!
LineUp
Mario Chytil | Bass
Georg Glasl | Gitarre, Gesang
Lukas Jelencsits | Schlagzeug
Matthias Fellinger | Gitarre
Pia Glasl | Gesang
Online
http://www.escapeartists.at/
https://www.facebook.com/escapeartistsvienna
https://www.youtube.com/user/EscapeArtistsVienna

Tracklist
1 Rewind
2 Next Generation
3 My Safe
4 Letters from Above
5 Make My Way
6 Highscore
7 Voices
