DRAGONY – „Shadowplay“

DRAGONY – „Shadowplay“

Da ich immer noch Teil der Stormbringer-Crew bin, Siegfried „Dragonslayer“ Samer dort als Urgestein waltet und ich es mir mit diesen Jungs nicht verderben will – wird diese Review erst recht objektiv und nötigenfalls auch vernichtend sein.© [email protected]

Jepp, ich gehe auch mal davon aus, dass DRAGONY und ihr Sänger „Dragonslayer“ Siegfried Samer nicht an Gefälligkeitsrezensionen interessiert sind.

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Das gleich vorneweg – zu verstecken brauchen sich die Österreicher nicht. Schliesslich haben sie bei ihrem zweiten Album „Shadowplay“ mit der grossen Kelle angerührt.

Da wäre etwa Zak Stevens von SAVATAGE als Gast – der gibt sich ja nicht für alles her – oder die zahlreichen Supportshows der Band für SONATA ARCTICA, POWERWOLF, AXXIS, BLIND GUARDIAN sowie GAMMA RAY in kommenden Herbst.

Das Tüpfelchen auf dem i dürfte allerdings sein, dass es der Band gelungen ist, einen Song von DAVID HASSELHOFF – ja, der von Baywatch – so zu interpretieren, dass man richtig Freude daran kriegen kann.

Noch mutiger finde ich allerdings das Cover von Nik Kershaws „The One And Only“, vor über zwanzig Jahren von Chesney Hawkes interpretiert. Männer, ihr habt Eier!

Sorry Jungs, mit solchen historischen Bezügen und Kenntnissen muss man rechnen, wenn man ein Album einem Gruftie zur Rezension vorlegt…

Neben den Arrangements und dem fantasievollen Songwriting hat Samers Stimme grossen Anteil an der Charakteristik der Band.
Zugegeben, das haben Sänger meist so an sich – allerdings im Guten wie im Schlechten.

Mich persönlich haben die Jungs natürlich sofort gefressen.
Zwar bin ich bekennender Fan der harten Metalseite von den Viking- und Pagan- Todesgeschichten bis hin zu gewissen Hard- und Metalcore-Interpreten – wer mich aber mit Fantasy, Einhörnern und Choralgesängen angeht, hat schon beinahe gewonnen.

So gesehen haben die Wiener Jungs ziemlich viel richtig gemacht.

Geil finde ich auch – als ob es nicht schon genug davon gäbe – dass die Kapelle mit Glory Metal gleich auch ihr eigenes Genre ins Leben gerufen hat. Warum eigentlich nicht direkt Dragon-Metal 😉

dragony band

Anspieltipps

Die beiden Cover lassen wir gleich mal aus dem Spiel – „The One And Only“ vermag mich nämlich wirklich nicht zu überzeugen – von wegen etwas gar dick aufgetragen.

„Wolves Of The North“ gefällt mir hingegen wirklich gut, Power, Tempo und sattes Riffing. Der Song ist eingängig und steht Tracks von NIGHTWISH und Co. in nichts nach.

„The Maiden’s Cliff“ fährt sofort auf der Gefühlsschiene in die Bauchgegend. Da Männer nachgewiesenermassen auch Gefühle haben, trifft der Track.
Der ist einfach schön und greift die Tradition der mittelalterlichen Gesänge in einer guten Art auf. Als Schulbub musste ich mal Flöte spielen. Hätte ich damals geahnt, wie schön das klingen kann – ich hätte vielleicht mehr geübt und wäre dran geblieben. Jetzt habe ich es halt vergeigt und wurde deswegen auch nicht als Gastmusiker angefragt…

„Warlock“ ist eine gelungene Mischung aus Powermetal à la SABATON und Gesang nach CORO DE MONJES (https://youtu.be/2H9ZuoJkviY), geeignet, um live mitgesungen zu werden, gemeinsames Wiegen und Feuerzeuge in die Höhe halten inklusive – zur Not halt auch Smartphones. Die Doubleblasts lassen aber nie vergessen, dass hier eine Metalband zu Gange ist.

Für den Psychotherapeuten interessant dürfte auch „Dr. Agony“ sein – ein versteckter Hinweis auf Ansätze zu multipler Persönlichkeit des Fronters?
Der Song macht Spass und gehört zu den Tipps auf diesem Album.

Zum Track „The Silent Sun“; Zak Stevens Vocals harmonieren ausgesprochen gut mit Samers Stimmbändern. Der Song hat etwas Hymnisches und trägt dem symphonischen Anteil der Genrezuordnung Rechnung. Gelungen auch die Saitenarbeit – ein schönes, geil-schnörkelloses Gitarrensolo. Die Keyboardparts verleihen dem Song zudem einen progressiven Anstrich.

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Fazit

DRAGONY erfüllen mit „Shadowplay“ die Erwartungen, die man nach „Legends“ an die zweite Scheibe haben durfte. Da gibt es keine Ausreisser oder musikalischen Experimente, sondern ein sauber durcharrangiertes Album. Dabei kommt jedoch der Humor nicht zu kurz, dürften doch zumindest die beiden Cover auch mit einem Augenzwinkern umgesetzt worden sein.

„Shadowplay“ macht Spass und wird nicht nur den Fans aus der Einhorn-Fraktion Freude bereiten.

Prädikat; Du stehst auf guten, melodischen Gesang, doubleblastenden Powermetal mit einer sanften Note? Du magst sauber arrangierten, symphonischen Metal auf hohem Niveau? Dann hol dir die Scheibe, wenn sie im September auf den Markt kommt!

LineUp

Frederic Brünner | Drums
Herbert Glos | Bass
Manuel Hartleb | Keyboard
Andreas Poppernitsch | Guitars
Simon Saito / Guitars
Siegfried „The Dragonslayer” Samer | Vocals

Online

http://www.dragony.net/
https://www.facebook.com/officialdragony?fref=ts

Tracklist

  1. Wolves Of The North
  2. Shadowrunners
  3. Kiln Of The First Flame
  4. The Maiden’s Cliff
  5. Warlock
  6. Babylon
  7. Dr. Agony
  8. At Daggers Drawn
  9. Unicorn Union
  10. The Silent Sun (feat. Zak Stevens)
  11. True Survivor (Bonus Track)
  12. The One & Only (Jap. oder digital Bonus Track)

Genre                                                      Symphonic Power Metal | Glory Metal
Land                                                         Österreich
Label                                                        Limb Records

https://youtu.be/RVEohM8BOQQ

 

 

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