Die Piraten von CALICO enterten am Pingstmontag das Werk 21.
An einem angenehmen Pfingstmontag komme ich zu meinem letzten Schreibeinsatz vor dem Greenfield.
Das Dynamo wird daher noch zusätzlich zweimal beschallt. Zum ersten hätten wir die Stoner Rock Band von MONSTER MAGNET, die den Saal beanspruchen und im Keller unten, kommen die Winterthurer Piraten von CALICO und nutzen dies als Piratenschiff.
Als Support Act, sind die Zürcher von THE GRADY TWINS am Start.
Keiner der Bands sind mir bekannt, daher wird es um Horizont Erweiterung gehen.
Das einzige was ich genau darüber sagen kann, ist, dass bei THE GRADY TWINS der Drummer Reto ein Kollege ist und bei CALICO der Sänger Philipp mit mir befreundet ist.
Also lassen wir das Plündern und Saufen seinen Lauf nehmen.
THE GRADY TWINS:
Da oben im Saal mit MONSTER MAGNET eine Stoner Rock Band zu Gange ist, gehe ich in den Keller. Nein nicht zum Lachen, sondern zu der Stoner Rock Band von THE GRADY TWINS.
Was anfangs sehr auffällig war, ist das diese Formation nur zwei Leute beherbergt. Dies erlebte ich bisher nur einmal bei den Black Metallern von INQUISITION. Der Unterschied ist allerdings sehr gross. Nämlich die Stilrichtung.
Ein paar Leute fanden den Weg in die Katakomben. Von Beginn weg war klar, dass dies Stoner Rock ist, der aber zwischendurch leichte Metaleinflüsse mitbringt. Der Drummer Reto gab Vollgas und zwischendurch steuerte er auch Backing Vocals bei.
Natürlich gefiel mir auch die Stimme des Sängers/Gitarristen Dalbert. Leider war die Soundqualität nicht auf Top Niveau. Auf der Toilette hörte sich das besser an. Man hörte dort immerhin die Stimme viel besser.
Trotz Potential war dies nicht ganz mein Fall, da Stoner Rock mit der Zeit eher träge oder gar langweilig werden kann. Für mich spielten die Herren zu lange, aber dies ist die Sicht eines nicht allzu überzeugten Stoner Rock – Fans. Jedem der diese Stilrichtung gefällt, kann ich diese Band weiter empfehlen.
Setlist THE GRADY TWINS:
01. Happy Times
02. The Clock
03. Drunken Mantra
04. Cursed Blood
05. Volcano
06. Nonsense
07. The Promise
08. Appendix
09. Evil Eyes
10. Scapegoat
11. Sad Truth
12. Magic Show
CALICO:
Nach der Vorband, war zuerst mal Pause angesagt. Da wurde Nachschub an der Bar geholt, geraucht und gequatscht. Bis plötzlich jemand kam und meinte, ob wir langsam rein kommen, damit die Piraten anfangen können. Es ertönte das Intro, da musste dann unbedingt noch ein Zwischenhalt auf der Toilette gemacht werden. Anschliessend nach vorne an die Bühne gestürmt und mit der Kamera bewaffnet.
Als Bühnenbild stand vorne am Rand auf der Bühne ein Fässchen, was später auch als Podest für Sänger Philip diente. Da kommen ja endlich die Piraten. Dann können wir ja mal die Herrschaften beschreiben.
Alle sind auf ihre Weise auffallend.
Der Gitarrist Nico Wiget hatte ein Frühstücks Shirt an. Was ist ein Frühstücksshirt, werdet ihr euch fragen? Auf diesem ist Bacon und Spiegelei abgebildet, somit nenne ich es ein Frühstücksshirt.
Zum zweiten hätten wir Janine Wild mit der Violine. Auch die sonstige Kostümierung passte zu einer Pirate Metal Band. Sie erinnerte mich ein bisschen an die Braut des 1995er Film „Die Piratenbraut“.
Was soll man nur zum Sänger Philipp Wyssen sagen? Er war sicherlich der auffälligste. Auch in traditioneller Kostümierung mit einem Papagei der nie richtig halten wollte und natürlich gefiel mir besonders seine Hakenhand. Es war eine spezielle Hakenhand, die so umfunktionierte zum Bier Halter. „Auch haben will !!!!!!“.
Nun kommen wir zu Bassist Fabian Sean Ott.
Was man bei ihm bemerken konnte, war dass dieser am Zeigefinger verletzt war und somit das Plektrum mit Mittelfinger und Daumen halten musste.
Zu guter letzt wäre da noch der Drummer Yves Locher der ein zerrissenes Shirt anhatte, als wäre er ein Gefangener der Piraten. Der einzige Grund warum sie ihn noch nicht über die Planke jagten, war wohl dieser, dass er sein Handwerk wirklich gut versteht.
Jetzt kommen wir zu Konzert.
Wenn man von Pirate Metal spricht, denken alle zuerst an ALESTORM oder ganz wenige an LAGERSTEIN. Aber auch die Schweizer kriegen das hin. Und wie sie das hinkriegen. Mit dem ersten Ton, musste man sich bewegen. Sei es Headbangen oder Tanzen.
Die Stimme von Philipp ist gewaltig. Als hätte AMON AMARTH und ALESTORM sich gekreuzt. Was für ein riesiges Potential steckt in der Truppe! Eine enorme Freude bescheren uns die Piraten. Heute plündern sie nicht, sondern geben im Stile von Robin Hood sehr viel her.
Auch die junge und schöne Maid an der Violine konnte zeigen was in ihr steckt.
Alle die nicht dabei waren, haben ein Riesenfest verpasst.
Da sie ja Piraten sind, wurde auch ein Song einem Piraten gewidmet, der vor Jahrhunderten von Jahren gelebt hat. Der Track heisst „Jack Rackham“. Natürlich kriegte auch der Papagei als Maskottchen mit „Paul the Parrot“ einen Song geschenkt.
Leider war nach sieben Songs schon Schluss. Auch die Zugaberufe wurden nicht erhört, da es einfach nicht mehr Material gab.
Ich freue mich schon auf das nächste Wiedersehen mit den Piraten.
Setlist CALICO:
01. The Legend of Liquor Island
02. Quest for Booze
03. Kraken’s Chest
04. Invisible Pineapples
05. Jack Rackham
06. Paul the Parrot
07. The Feast of Emerald Meadows
Fazit:
Als allererstes möchte ich Disorder Booking Agency für die kurzfristige und unkomplizierte Akkreditierung danken, die mir ermöglichten, einmal mehr Schweizer Bands zu unterstützen – als Fotograf und Schreiberling.
Natürlich bedanke ich mich auch bei CALICO die mir ihre EP geschenkt haben, damit ich auch darüber eine Review verfassen kann. Es war ein grandioser Abend mit viel Spass und Freude.
Allerdings war es sehr ungewohnt, dass die Vorband mehr Spielzeit hatte und die grössere Setlist vorweisen konnte. Ich kann beide Bands weiterempfehlen, auch wenn ich nicht soviel mit THE GRADY TWINS anfangen konnte. Das ist ja schlussendlich Geschmackssache. Auf alle Fälle kann man deren Potential nicht verleugnen.
