de staat – so what?

de staat – so what?

Eigentlich mag ich viele Sounds und Bands nicht, welche das Label „Alternative“ tragen – zu häufig ist da gar nichts akternativ. Eine der Ausnahmen sind die niederländische Formation DE STAAT mit ihrem neuen Album „I_Con“.

Band: DE STAAT
Album: I_Con
Spielzeit: 47:15 min
Plattenfirma: Cool Green Recordings
Veröffentlichung: 20.09.2013
Homepage:  www.mascotlabelgroup.comwww.destaat.net 
Genre Alternative – fucking crazy!
“De Staat are genre-hopping Gremlins of the first order who take in the eclectic, grand slamming funk of Beck, the dance grooves of Kelis’ ‘Milkshake’, the horny soul of QOTSA via “Make it wit chu” and the lost, gothic romanticism of Nick Cave often within the same song.”(http://www.sonicabuse.com on upcoming album ‘Machinery’)„Genre-hoppende Gremlins“, das kam mir zwar nicht so in den Sinn – besser beschreiben kann man die Jungs von DE STAAT aber nicht. Dass Holland das Mekka der „alles-was-knallt-kommt-gut“-Mentalität ist, weiss man allseits. Dass die Mannen aber Rekordhalter sind, war mir so nicht bekannt. Ist mir auch nicht bekannt, eigentlich.Aber anders erklären, als dass die Jungs mächtig was eingepfiffen haben, kann ich mir das Album „I_Con“ nicht. Die Scheibe ist dermassen schräg…„Natürlich sind wir noch immer eine von Gitarren angetriebene Rockband, doch wir sind inzwischen gerundeter, enthusiastischer und auch ein wenig verrückter.“, so Sänger Torre Florim.“DE STAAT_1 credit IAMKAT_500Torre Florim bezieht sich bei dieser Aussage auf die Veränderung bei der Instrumentierung und den Arrangements – gegenüber den Vorgängeralben sind Synthesizer und Special Effects stärker im Vordergrund, der Gitarrengroove hat etwas an Bedeutung verloren.

Was bleibt ist eine Mischung verschiedenster Stilelemente. „Wonderer“ beispielsweise ist eine Nummer, wie sie als Ska oder Punk in den Achtzigern hätte geschrieben werden können.

„My Bad“ eröffnet das Album. Es ist eine psychedelische Nummer, gekrönt von einer wimmernden, permanent verstimmt klingenden Gitarre und einem Rhythmus, der es in sich hat.

Die Scheibe baut auf einem enormen Bassfundament auf und das im wahrsten Sinn des Wortes – Bass ohne Ende an der unteren und schrille Synthesizer und Gitarren an der oberen Grenze.

Der Gesang funktioniert häufig mehrstimmig, einige Songs wie „Devil’s Blood“ sind richtig poppig, andere wie „Witch Doctor“ hingegen fast klassisch punkig.

„Build That, Buy That“ hingegen klingt wieder wie eine leicht entrückte Blasmusikkapelle mit Gesang.

„Get It Together“ hat ebenfalls einen Hang zum Pop, allerdings eher mit einem kräftigen Touch Elektro oder House. Sehr Interessant ist auch „Refugee“, hier scheinen sich ethnologische Rhythmen mit elektronischen Klanggebilden zu kreuzen, leuchten immer wieder schrille Hochtöne und eine tief scheppernde Trommel auf.

Die Musik ist wirklich schrill und wer das nicht verträgt, lässt besser die Finger von der Scheibe. Wer hingegen kreative Musik mag, etwas irren Sound, der auf den ersten Moment chaotisch wirkt und sich später als extrem durchdacht outet – dann nichts wie hin und reingehört. DE STAAT sind fünf extrem intelligente Musiker, welche ihr reiches Repertoire in eine ganz besondere Form giessen – ob sie dafür was eingepfiffen haben oder nicht – so what?

WERTUNG: 8 von 10
 
Lineup:
Torre FlorimJop van Summeren

Tim van Delft

Rocco Bell

Vedran Mircetic

Guitars, VocalsBass, Vocals

Drums

Special FX, Keys, Percussion & Vocals

Guitars

 
Trackliste: 
01. My Bad02. All Is Dull03. Build That, Buy That04. Devil’s Blood05. Witch Doctor06. Get It Together

07. Refugee

08. Make Way For The Passenger

09. Input Source Select

10. I’ll Take You

11. Down Town

12. Wonderer

13. The Inevitable End

 

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