BULLET FOR MY VALENTINE in der THE HALL

BULLET FOR MY VALENTINE in der THE HALL

Die ehemaligen Teenie um-den-Verstand-bringer habens immer noch drauf.

Text: Silvan Bellante, leider keine Bilder, da der Fotomensch kurzfristig ausgefallen ist. Als Notlösung gibt es pro Band ein Video…

Noch bevor ich The Hall betrete, sorgt eine „Band“ für den ersten Tiefschlag des Abends. Denn das Pyramidenschema ILLUMENIUM nennt sich neu CALIFORNIA CONDOR und verkauft illegal und unter falschen Vorwänden dieselbe CD, die sie seit Jahren als neu anpreisen. Wir zählen 11 „Bandmitglieder“ und sehen leider etliche CDS in den Händen von nichts ahnenden Metalheads. Kurze bitte an euch, unterstützt diese Leute nicht, es handelt sich dabei um keine Band, denn diese Personen spielen, auch wenn sie es behaupten keine Konzerte, keine Festivals und sind auch nicht aus der Ukraine geflüchtet.

Nichtsdestotrotz holen wir ein Bier an der Bar, denn mit ATREYU wartet eine echte Band und ein absoluter Leckerbissen auf uns

ATREYU

Die Band ist in neuer Besetzung unterwegs, da Sänger Alex Vorkatzas aus gesundheitlichen Gründen kein aktives Mitglied mehr ist. Schlagzeuger Brandon Saller übernimmt neu die Rolle und macht das ganze mindestens so gut. Vom ersten Song an macht die Band das Publikum zu einem Teil der Show. Energetisch unterhaltsam, so macht Konzert schauen Spass. Als der Sänger von seinem Ausflug ins Publikum zurückkehrt, trägt er eine Knicklichter-Kette, die zum Entsetzen des Publikums und der Bald während dem Klassiker „Ex’s and Oh’s“ kaputtgeht. Als wenig später der Ausruf: „Fixed it!“ von der Bühne ertönt, explodiert der Raum. Während dem Stück „Battle Drums“ wird der Bassist zum zweiten Sänger und die Halle wird abgerissen. ATREYU liefert ganz grosses Tennis.

JINJER

JINJER ist wohl die Band der Stunde. Female Fronted und aus der Ukraine spielt das Quartett Djent, eine Musikrichten, die anscheinend
sehr en vogue ist. Falls du nicht weisst, was Djent ist, stell dir Prog-Metal in lauter und noch komplizierter vor. Ich stehe vor demselben Problem, wie schon bei LORNA SHORE. Die Band ist musikalisch top. Ich kann einfach nichts damit anfangen. Im Gegensatz zur vorher gebotenen Rockshow holt mich JINJER nicht ab. Das Publikum ist generell mehr involviert als ich, denn die Halle ist sehr voll und der Applaus laut. Nach gut 50 Minuten komplexen Metal Geballere, mit brachialen Vocals der Sängerin Tatjana Shmailyuk, die in einem Neonfarbenen Dopplereffekt Kostüm auf der Bühne steht, warten wir wie hibbelige Teenager auf den Headliner.

BULLET FOR MY VALENTINE

Nachdem LINKIN PARK kürzlich einen unveröffentlichten „Meteora“ Track veröffentlicht hat, schickt uns BULLET FOR MY VALENTINE nach den ersten drei Songs ebenfalls auf einen Trip down Memory Lane. Unglaublich, dass sie „4 Words (to choke upon)“ immer noch
spielen. Was die Show und Publikumsinteraktion angeht, können die mittlerweile doch gestandenen Mannen
ATREYU auch nicht das Wasser reichen. Aber das müssen sie auch nicht. Matt Tucks besitzergreifende Stimme
wird ohne Unterbruch von der gesamten Crowd unterstützt. Das Set besteht aus einer perfekten Mischung Hits, die mich seit
mehr als der Hälfte meines Lebens begleiten und neueren Stücken. Für „All These Things I Hate“ kommt eine
Akustikgitarre auf die Bühne. Auch wenn sich in der mittlerweile doch mehr als 20-Jährigen Karriere eine gewisse Routine eingeschlichen hat, wird manchmal doch noch etwas Abwechslung geboten. „Tears Don’t Fall“ wird erstmals akustisch angespielt und mit „Waking The Demon“ gibts einen Klassiker zum Schluss. BULLET FOR MY VALENTINE ist wie immer sehr solide, viel passiert während ihren Shows nach wie vor nicht. Aber die eine oder andere Stimme wird am nächsten Tag im Büro wohl einige Tonlagen tiefer erklingen.

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