besser spät als nie – headbangers silvester festival…

besser spät als nie – headbangers silvester festival…

@roland Nachdem ich beim Bahnhof Bern Wankdorf angekommen und von meiner Freundin in Empfang genommen worden bin, beziehen wir gemeinsam unser Hotelzimmer.Mir als Fussballkenner fällt sehr schnell auf dass sich in Sichtweite unseres Zimmers das Stade de Suisse befindet, das Heimstadion des BSC Young Boys. Das finde ich irgendwie recht cool, obwohl ich ganz sicher kein YB-Fan bin. Nach einem kurzen Schläfchen und ein paar letzten Vorbereitungen begeben wir uns zum Grafitti. Da ich zum ersten Mal im Grafitti bin, bin ich überrascht wie klein es ist. Klein aber fein. Im Erdgeschoss befindet sich eine Bar, eine Sitzecke, ein Tisch mit Merchandise und ein Töggelikasten. Im Untergeschoss befindet sich die Bühne und eine zweite, kleinere Bar. Nachdem wir ein paar Freunde begrüsst haben, beginnt schon die erste Band zu spielen.

 

Die erste Band ist dann auch gleich mein persönliches Highlight des gesamten Abends: Die Folk Death Metal Band HEDERA aus dem Raum Bern/Freiburg. HEDERA besteht aus fünf Mitgliedern, einer Sängerin die zudem Violine spielt, einem Sänger, einem Drummer, einem Gitarristen und einem Bassisten. Dieser Gig an Silvester ist der erste nach ihrer erfolgreichen Plattentaufe ihres ersten Albums „Itinera“, die Mitte November in Worblaufen über die Bühne gegangen war. Als sie mit ihrem Konzert beginnen, haut es mich fast aus den Socken: Der sanfte Gesang der Sängerin und der harte Gesang des Sängers ist eine Kombination die einfach perfekt ist und die ich bisher nur selten in einer solchen Intensität gesehen habe. Zudem empfinde ich die Songs bei denen die Sängerin Violine spielt als sehr harmonisch und schön. Auch die anderen Bandmitglieder liefern eine geniale Show ab. Als HEDERA dann auch noch den Titelsong der TV-Serie „Game Of Thrones“ covern, wobei der Sänger zu Beginn ein Didgeridoo zum Besten gibt, könnte ich eigentlich schon nachhause gehen, weil sich der Abend für mich schon gelohnt hat. Also ein überaus gelungener Auftritt des Openers. Auf meinem Youtube-Kanal „JudR666“ kann man sich übrigens Teile dieses Gigs anschauen, nämlich die Songs „Game Of Thrones“, „Revenge“, „Moloch“ und „Conclusion“. Der einzige negative Punkt dieses Gigs liegt nicht an der Band, sondern am Publikum: Der Konzertraum ist nur in etwa zur Hälfte mit Zuschauern gefüllt, dies ist jedoch für den Auftritt eines Openers nicht unbedingt ungewöhnlich.

 

Als dann nach einer kurzen Pause die zweite Band des Abends, die Black und Death Metal Band ANOMALIE aus Leobendorf, Niederösterreich, zu performen beginnt füllt sich der Raum schon merklich mehr. Die mit 5 männlichen Mitgliedern performende Band bietet eine solide Show und vermischt dabei gekonnt Death und Black Metal-Elemente. Atmosphärische und melodiöse Klänge finden auch beim Publikum Anklang, die ersten Mähnen beginnen sich zu schütteln. Nicht unerwähnt bleiben soll dass sich ANOMALIE gemeinsam mit BIFRÖST, DREAD SOVEREIGN und FINSTERFORST, die allesamt später an diesem Konzertabend auch noch auftreten, auf einer achttägigen Tour befinden, der „Raunächte Tour“, und dies die sechste von acht Locations ist.

 

Als nächstes kommt dann die aus Süd- und Ostösterreich stammende Pagan Metal Band BIFRÖST auf die Bühne. Auch sie besteht aus fünf Bandmitgliedern und auch sie liefert einen überzeugenden Gig ab. Ist zwar nicht so ganz mein Sound, zugegebenermassen machen sie aber enorm Stimmung und die Zuschauer honorieren das auch indem sie headbangen, klatschen oder die Pommesgabel in Richtung Decke halten. Die vorher spürbare Zurückhaltung von Seiten des Publikums wird also während dieses Gigs abgelegt, es ist richtig heiss für mehr.

 

Danach folgt der Gig der Doom Metal Band DREAD SOVEREIGN aus Dublin. Die Band besteht aus nur drei Mitgliedern, der Sänger ist gleichzeitig auch der Bassist. Das Publikum geht jetzt voll ab, mir persönlich ist es aber zu laut. Ich vermute dass der Tontechniker die Lautstärke nach oben geschraubt hat. Deshalb höre ich mir nur wenige Songs an, mache ein paar Fotos und begebe mich danach nach draussen vor das Grafitti. Dies nicht nur weil es mir drinnen zu laut ist sondern auch weil der Jahreswechsel 2015/2016 kurz bevorsteht. Draussen ziehe ich mich dann mit meiner Freundin ein bisschen zurück, um den Jahreswechsel im kleinen und intimen Rahmen zu begehen. Später stossen wir dann mit Freunden und diversen Bandmitgliedern aufs neue Jahr an.

 

Kurze Zeit später gehen meine Freundin und ich wieder in den Konzertraum. Der ist jetzt sehr gut mit Zuschauern gefüllt, die Stimmung ist ausgelassen und die Lautstärke ist für mich jetzt wieder erträglich. Es spielt nun die Folk Metal Band FINSTERFORST. Deren Bandname ist zugleich auch ein Synonym der Region aus der die Band stammt, nämlich aus dem Schwarzwald. Da die Band aus sieben Mitgliedern besteht geht es auf der Bühne körpernah zu und her. Die für Metal eher untypischen Instrumente Akkordeon und Keyboard verleihen diesem Auftritt eine ganz spezielle Atmosphäre. Ungewöhnlich am Auftritt von FINSTERFORST ist zudem das Outfit der Bandmitglieder, denn jeder von ihnen trägt ein seltsam verschmiertes, früher mal weisses, Hemd und auch ihre Gesichter sowie ihre Arme machen einen dreckigen Eindruck, es sieht so aus wie wenn sich die Band vor dem Auftritt tagelang im Wald rumgetrieben hätte. Von dieser Band habe ich ebenfalls Filmaufnahmen gemacht, auch diese sind auf meinem Youtube-Kanal „JudR666“ zu finden. Es sind dies die Songs „Mach Dich Frei“, „Försterhochzeit“, „Stirbt Zuletzt“ und die Zugabe „Traumwald“.

Da mich und meine Freundin nach dem Auftritt von FINSTERFORST langsam die Müdigkeit übermannt, schenken wir uns den Auftritt der letzten Band SEAR BLISS und wir gehen gemeinsam und zufrieden zurück in unser Hotel, wo wir sehr schnell ins Reich der Träume abtauchen.

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