VEONITY – „Legend Of The Starborn“ seit 27.11.18
Mit Powermetal ist das ja so eine Sache – muss nicht wahnsinnig komplex und schwierig sein, dafür Melodie und Tempo haben und Spass machen – wie VEONITY?
Text Danny Frischknecht
Powermetal aus Schweden, zuhause bei Sliptrick Records
Ich laufe Gefahr, mich mit KAUFI von metalinside.ch anzulegen, wenn ich jetzt seine Helden SABATON wieder etwas bashe – sorry Kaufi 😉 SAB ATON sind nämlich ein gutes Beispiel dafür, dass guter Powermetal eine Zeitlang richtig hypen kann und dann plötzlich auf dem Abstellgleis steht. Vor zwei, drei Jahren haben die Schweden jede Halle und jedes Festival bespielt, ihr eigenes Festival gefestigt und am Woodstock in Polen vor einer halben Million Menschen gespielt – und aktuell? Es ist ziemlich still geworden.
Die Band
Jetzt aber zu VEONITY. Die Jungs stammen auch aus Schweden, kommen quasi im SABATON-Fahrwasser daher. Die Band besteht seit 2013 aus Anders Sköld – Vocals/Guitar, Samuel Lundström – Guitar, Joel Kollberg – Drums und Kristoffer Lidre – Bass.
Und logischerweise haben die Jungs auch etwas mit SABATON am Hut – Tommy Johansson liefert die Gaststimme beim Song „Winds Of Asgard“.
Von der thematischen Einordnung her haben die Jungs dann aber eher mit den richtig grossen Schweden von AMON AMARTH zu tun – kein Death Metal aber jede Menge Wikingerblut. Somit ist das eigentlich eine ganz gelungene Mischung, die sich die Jungs da ausgesucht haben.

Das Album
Würde ich jetzt einmal als solide Wertarbeit bezeichnen. Gibt es Powernetal, der aus Powermetal heraussticht? Die Gitarrenorgien von DRAGONFORCE nennen wir ja eher schon Speedmetal und SABATON machen eher Heldenmetal – nee, das scheint mir schwierig, Powermetal ist für mich sowas wie die Pizza im Metal. Meistens rund, meistens okay bis gut, unspektakulär, macht aber Spass und ernährt ganz anständig.
So gesehen sind VEONITY meine aktuelle Pizza Diavola, denn die Jungs haben den Speed richtig gut drauf, ihr Gesang ist harmonisch, Chefkrakeeler Anders Sköld hat ein beeindruckendes (Stimm-) Organ, seine Mitmusiker sind Meister ihres Faches.
Und doch reisst mich die Scheibe nicht vollends von den Socken, bleibt kein Song hartnäckig im Gehörgang haften und verfolgt mich. Gute Musik, gute Band, spannende Songs – und thematisch allemal spannender als SABATON – aber eben auch nciht der Überburner.
Der einzige wirkliche Glücksmoment? Die letzten Takte von „Rise Again“, diese wahnsinnige Stimme am Songende, welche dir die Eingeweide herausschneidet – und zwar von hinten durch das Rückenmark! Der Junge hat es sowas von verflucht drauf, grandioser Sänger.
Fazit
Damit ich richtig von der Qualität der Jungs überzeugt bin, muss ich sie live hören. Ich glaube, dass die richtig gut Stimmung machen können und ihrem Sound dann etwas mehr Farbe und Lebendigkeit einhauchen können.
Trotz allem Gemecker meinerseits; das Album darf man ruhig kaufen oder downloaden – es gibt deutlich schwächere und langweiligere Powermetal-Mucke.
Tracklist
01. Rise Again
02. Starborn
03. Guiding Light
04. Winds Of Asgard, guest vocals by Tommy Johansson (Sabaton, Reinxeed)
05. Outcasts Of Eden
06. Sail Away
07. The Prophecy, guest narration by Paul Logue (Eden’s Curse)
08. Warrior Of The North
09. Gates Of Hell
10. Freedom Vikings, guest vocals by Patrik Selleby (Bloodbound, Shadowquest)
11. Lament
12. To The Gods
13. United We Stand
Online
Official Website
