AMON AMARTH – Wikinger fehl am Platz in Interlaken?

AMON AMARTH – Wikinger fehl am Platz in Interlaken?

AMON AMARTH rocken das Berner Oberland – trotzdem…
Das GREENFIELD-Festival ist das einzige grosse Festival in der Schweiz, welches sich Rock und Metal gross auf die Fahnen schreibt. Das ist erfreulich.
Und dennoch bekommt man den Eindruck, dass der Bereich Metal immer stärker schrumpft. So waren dieses Jahr aus meiner Sicht nur gerade TRIVIUM und AMON AMARTH wirkliche Metalbands. NIGHTWISH können wir gerne auch dazu nehmen.
Ansonsten pflegt das Festival noch einige Mittelalter-Metaller wie CORVUS CORAX, TANZWUT oder SALTATIO MORTIS.
Und, zugegebenermassen, die Oldtimer vom MOLLY HATCHET kann man auch noch dazuzählen.
Ansonsten dominieren Bands aus der Metalcore-Ecke, Rock-, Punk- und Alternativetruppen. Nicht falsch verstehen – insbesondere, dass Metalcore-Bands eine Plattform erhalten, ist gerechtfertigt, stellen sie doch aktuell einen Trend der Modernisierung klassischen Metals dar.


Nichtsdestotroz, dass die Vikingmetaller von AMON AMARTH einen Slot um 20:00 Uhr erhalten ist schon hart. Immerhin hat die Band mehrfach WACKEN-Erfahrung, hat grosse Festivals wie das SUMMER BREEZE geheadlinet, spielte das DOWNLOAD, das GRASSPOP oder das NOVA ROCK.

Das hat die Schweden aber nicht sonderlich beeindruckt – höchstens ihren Auftritt showmässig reduziert, ohne Wikingerschiff oder Drachen oder viel Pyro. Für die Fans – und von denen hatte es ordentlich – feierten die Nordmänner ordentlich ab. Und zum ersten Mal surfte auch die Crowd, kamen die Fans wellenweise zum Fotograben und forderten die Security.

Neben Songs vom aktuellen Album „Jomsviking“ boten AMON AMARTH auch Klassiker wie „Guardians Of Aasgard“, „Deceiver Of The Gods“ oder „Twilight Of The Thundergods“.
Johan Hegg und seine Kumpels rockten die Bühne jedenfalls mehr als ordentlich und zeigten einmal mehr, wo Thors Hammer hängt, was melodischen Deathmetal anbelangt. Oder eneb Vikingmetal, wie Johan es endlich amtlich machte. „Lets do some fucking Vikingmetal“ rief er von der Bühne und klärte damit die alte Journalistenfrage, ob es dieses Genre überhaupt gebe.

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