ORBIT CULTURE

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Orbit Culture entfesseln wuchtige Energie im Komplex 457 – ein Abend voller Power, trotz schwieriger Lichtverhältnisse

Bilder und Text Roli Moeck

Zum Release ihres neuen Albums „Death Above Live“ machten ORBIT CULTURE im Rahmen ihrer Europatour Halt in Zürich. Begleitet wurden die Schweden von den Finnen ATLAS und den Portugiesen GAEREA – ein stimmig zusammengestelltes Line-up, das musikalisch einen kraftvollen Abend bot.

ATLAS eröffnen mit nordischer Präzision

Den Auftakt machten ATLAS aus Tampere, die ihren Stil selbstbewusst als „Northcore“ bezeichnen. Die fünf Finnen lieferten ein solides, energiegeladenes Set und wurden vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen. Zahlreiche Fans sangen mit und sorgten schon früh für Stimmung. Der Sound blieb zwar etwas unausgewogen, konnte der Spielfreude aber keinen Abbruch tun.

Ein Wermutstropfen aus fotografischer Sicht war allerdings das äusserst spärliche Frontlicht – ein Problem, das sich durch den gesamten Abend zog. Die atmosphärische, aber sehr dunkle Beleuchtung mag zur Bühnenstimmung passen, machte es jedoch nahezu unmöglich, klare Konzertfotos zu schiessen. Schade – denn sowohl die Bands als auch die Fans hätten verdient, in voller Energie und Dynamik festgehalten zu werden.

Gaerea – bringen kathartische Dunkelheit mit Stil

Mit GAEREA übernahm eine Band die Bühne, die Dunkelheit regelrecht kultiviert. Der „Cathartic Black Metal“ der Portugiesen entfaltete seine ganze Wucht – präzise Riffs, maskierte Distanz, kontrollierte Aggression. Die Performance des Sängers, intensiv und körperlich, stand im Zentrum und wurde vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen. Ein eindrücklicher Auftritt, der in seiner Intensität lange nachhallte.

ORBIT CULTURE – Präzision, Energie und Publikumsnähe

Als Headliner starteten ORBIT CULTURE mit dem Titeltrack Death Above Live fulminant in ihr Set. Insgesamt sechs Songs des neuen Albums fanden den Weg auf die Bühne, darunter The Storm – mein Highlight des Abends.

Die Band zeigte sich in Bestform: druckvoll, präzise und mit einer Spielfreude, die sofort auf das Publikum übersprang. Die Mischung aus melodiösem Death Metal und Groove-lastigen Riffs entfaltete live ihre volle Wirkung. Frontmann Niklas Karlsson führte souverän durch das Set, peitschte die Menge an und verlieh jedem Song durch seine markante Stimme zusätzliche Tiefe. Das Zusammenspiel der Band war tight, das Schlagzeug trieb unaufhaltsam nach vorne, und die Gitarrenwände klangen so wuchtig wie auf Platte – vielleicht sogar intensiver.

Auch hier blieb die Lichtgestaltung aus fotografischer Perspektive schwierig. Zwar war die Show visuell dynamischer als bei den Supportacts, doch starkes Gegenlicht und wechselnde Farbblitze machten es kaum möglich, klare Motive einzufangen. Für das Publikum im Saal jedoch wirkte die Lichtshow kraftvoll und stimmungsvoll – sie unterstrich die Energie der Musik, auch wenn sie für Fotografen eine echte Herausforderung war.

Fazit

Musikalisch war der Abend ein voller Erfolg: Drei starke Bands, ein begeistertes Publikum und ORBIT CULTURE in absoluter Topform.
Einziger Wermutstropfen blieb die fotografische Herausforderung durch das Lichtdesign – künstlerisch wirkungsvoll, aber für Konzertfotografie schlicht zu dunkel. Trotzdem: Wer auf modernen, energiegeladenen Metal steht, bekam in Zürich ein Konzert der Extraklasse geboten.