MACHINE HEAD & GURD – Abriss im Volkshaus Zürich
„Is there anybody out there?“ – Ja. Und wie!
Bilder und Text Roli Moeck
Ein Abend, wie man ihn sich als Metal-Fan nur wünschen kann: MACHINE HEAD und die Schweizer Metal-Urgesteine GURD gaben sich im traditionsreichen Volkshaus Zürich die Ehre – eine Location, die in den 1980er-Jahren mit Acts wie Venom, Metallica, Slayer oder Sepultura Metal-Geschichte schrieb, heute aber nur noch selten für Konzerte dieser Größenordnung genutzt wird. Umso schöner, dass dieser Abend eindrucksvoll zeigte, wie lebendig die Szene nach wie vor ist.
GURD – Lokale Legenden mit Biss
Den Auftakt machte GURD, die mit einem energiegeladenen, wenn auch zu kurzen 30-Minuten-Set die Bühne zum Kochen brachten. Die Band präsentierte sich tight, spielfreudig und bestens aufgelegt, das Publikum dankte es ihnen mit reger Beteiligung und viel Applaus. Songs wie „Get Up“ und „Skin Up“ ragten besonders heraus und zeigten einmal mehr, dass GURD zu den konstantesten und relevantesten Acts der Schweizer Metal-Szene gehören. Ein längerer Slot wäre mehr als verdient gewesen.
MACHINE HEAD – Wucht, Leidenschaft und ein Hauch Nostalgie
Nach kurzer Umbaupause betraten MACHINE HEAD unter tosendem Applaus die Bühne – und legten gleich mit „Imperium“ und „Ten Ton Hammer“ brachial los. Von der ersten Sekunde an war klar: Hier wird keine halbe Sache gemacht. Robb Flynn und seine Mitstreiter präsentierten sich in Topform – energiegeladen, tight und voller Wucht.
Die Setlist bot einen gelungenen Querschnitt durch das umfangreiche Schaffen der Band: Neben drei neuen Songs vom aktuellen Album Unatoned fanden auch Klassiker wie „Locust“, „From This Day“ und das emotionale „Aesthetics of Hate“ ihren Platz – letzteres übrigens durch eine lautstarke Fanabstimmung ausgewählt. Besonders gefeiert wurde auch „Is There Anybody Out There?“, das einen der lautesten Mitsingmomente des Abends bescherte.
Spätestens bei den finalen Brechern „Davidian“ und „Halo“ war das Volkshaus endgültig am Beben – die Menge sang, schrie und moshte sich in Ekstase. Emotional wurde es immer wieder, wenn die bekannten „Ozzy! Ozzy!“-Sprechchöre erklangen und Robb Flynn sichtlich gerührt innehielt. Es sind diese Momente, in denen klar wird, wie stark die Bindung zwischen Band und Publikum ist – und wie sehr Live-Musik fehlen würde, wäre sie nicht da.
Fazit: Ein Mittwochabend, wie er sein muss
Was soll man viel sagen? Wer dabei war, hat gefeiert, geschwitzt, gesungen, geschrien und gemosht – ganz so, wie es sich für einen echten Metal-Mittwoch gehört. Das Volkshaus als Location erwies sich einmal mehr als würdiger Schauplatz für große Rock- und Metalshows, auch wenn man es sich häufiger im Spielplan wünschen würde.
Danke GURD. Danke MACHINE FUCKIN‘ HEAD. Es war laut, intensiv und einfach nur grossartig.
