BIFFY FUCKIN‘ CLYRO bringen Schaffhausen zum Leuchten
Das Highlight ist vorbei, das beste Konzert dieses Jahres ebenfalls. Auch wenn ich nicht alle Abende vor Ort war – besser als BIFFY CLYRO kann keines gewesen sein…
Bilder und Text Danny Frischknecht
H-BLOCKX
Aber von Anfang an. Da gibt es doch diese deutsche Kultband mit ihren Kulthits „Little Girl“, „Move“ oder „Rising High“, diese Mitbegründer des Crossover, dieser Mischung aus Rap, Funk und Metal, die wir heute eher als NuMetal oder Metalcore kennen. H-BLOCKX auf jeden Fall sind damit 1990 gestartet und waren bis 2012 sehr aktiv. Dann war es lange Zeit eher ruhig um die Band, kaum Konzerte und keine neue Musik. Erst ab 2022 treten die Jungs wieder fleissiger auf, im Oktober 2024 gab es die Jubiläumstour zum Debut „Time To Move“ und aktuell läuft ihre Headlinertour – und eben der Auftritt am STARS IN TOWN. Es dürfte kein Zufall sein, dass sich im Publikum viel Volk aus dem „grossen Kanton“ ennet der Grenze eingefunden hatten. Und die H-BLOCKX zeigten, dass sie es nach wie vor draufhaben, dass sie zwar älter, aber definitiv nicht alt geworden sind. Die Truppe war definitiv ein sehr guter Anheizer – und selber bekamen sie die volle Hitze des Schaffhauser Sommerabends zu spüren. Wie sagte es ein Besucher neben mir; „normalerweise steht das Publikum in der Sonne…“. Gott sei dank verhindert das der Herrenacker, der sich gegen Osten senkt…
Ach, um an meinem letzten Beitrag anzuknüpfen; die H-BLOCKX hätten auch den zweiten Slot bespielen können, NOTHING BUT THIEVES waren nicht zwingend später anzusiedeln gewesen.
NOTHING BUT THIEVES
Die britischen Rocker um Conor Mason hatten ebenfalls viele Fans mitgebracht. Sie zeigten ihre musikalische Klasse, ihre Bühnenerfahrung und nahmen sofort Kontakt mit dem Publikum auf. Mason war wie eh und je ein relativ ruhiger Frontmann und liess seinen Kumpels Platz für viel Aufmerksamkeit des Publikums. Ich mag die Band – deshalb hatte ich wohl auch mehr erwartet. Mich haben sie nicht so richtig gepackt. Das Konzert war gut, insgesamt aber eher etwas eintönig, etwas wenig Dynamik. Deswegen auch mein Hinweis – die H-BLOCKX hätten im zweiten SLot wohl mehr für das Aufwärmen zugunsten von BIFFY CLYRO getan.
BIFFY FUCKIN‘ CLYRO
Schon den ganzen Abend sah man immer wieder diese schwarzen T-Shirts mit nichts weiter als dem Schriftzug BIFFY FUCKIN‘ CLYRO – und das über die fast .gesamte anwesende Altersspanne. Das ist darum bemerkenswert, weil die Band auch schon seit dreissig Jahren unterwegs ist. Das schottische Trio wurde also wohlwollend erwartet – und bekam, was es verdiente.
Was BIFFY CLYRO an diesem Abend bot, war der Höhepunkt des Festivals – ohne jeden Zweifel. Und das sage ich, obwohl ich nicht alle Abende dabei war. Ich sehe keinen Namen – auch nicht ALICE COOPER – die das toppen hätten können, was BC hier boten. Der Auftritt war vom ersten bis zum letzten Ton geprägt von einer Intensität, die ich schon längere Zeit nicht mehr erlebt habe. Der Opener „A Little Love“ läutete einen grandiosen Headlinerslot ein. Da waren plötzlich zweihundert Prozent Musik und Band, ein Frontmann Simon Neil, der sich innert Minuten in Trance spielte, aus der er kaum mehr aufzuwachen schien. Wieder einmal eine Band, die bewies, dass drei Leute genug sein können, um ungeahnte Energie auf eine Crowd loslassen zu können.
Die Zwillingsbrüder James (Bassgitarre) und Ben Johnston (Schlagzeug) machten einen super Job, hielten sich auf den ersten Blick eher im Hintergrund, in Tat und Wahrheit ergänzten sie das Superpaket, rundeten ab, und trugen zu einem Sounderlebnis bei, das seinesgleichen weit herum suchen muss.
Im Hintergrund spielten noch zwei Frauen Geige, deren Namen leider nicht herauszufinden waren und setzten sich insbesondere auch bei den sanfteren Passagen in Szene. Das Zusammenspiel etwa bei „Different Poeple“ oder „The Black Chandelier“ war unglaublich.
Ich kann mich an kaum ein Konzert am STARS IN TOWN erinnern, das dermassen intensiv war, den Herrenacker dermassen erfüllte und das Openairgelände richtiggehend zum Leuchten brachte. Ich ziehe meinen Hut vor diesem schottischen Trio, das einen absoluten Ausnahmeabend geliefert hat.
Wer den Auftritt verpasst hat – im kommenden Jahr gehen die Jungs auf „FUTIGUE“ Tour durch Europa und UK und spielen zwei Konzerte in der Schweiz, am 08.02.26 in der Festhalle Bern und am 09.02.26 in der Halle 622. Husch husch – Tickets besorgen – die dürften schnell weg sein.

















