„respect the neck“ – Cannibal Corpse im Komplex 457

„respect the neck“ – Cannibal Corpse im Komplex 457

Death Metal Volldröhnung an einem Donnerstag im Oktober. Im Komplex 457 in Zürich gaben sich die Old School Death Metaller von CANNIBAL CORPSE sich die Ehre. Als Aufwärmprogram hatten sie IMMOLATION, SCHIZOPHRENIA und MUNICIPAL WASTE dabei.

SCHIZOPHRENIA

starteten den Abend. Die Belgier aus Antwerpen sind seit 2016 unterwegs. Ihr Death/Thrash Metal ballerte ordentlich durch das schon gut gefüllten Komplex. Leider waren Licht und Sound bei den ersten drei Songs nicht so optimal. Das Licht besserte sich, der Sound eher nicht. War aber trotzdem nicht so meins.

IMMOLATION

entstanden aus den 1986 aufgelösten New Yorker Rigor Mortis, spielten einen Death Metal der mich an frühe Sepultura und Possessed erinnerte. Die Jungs waren in Topform und legten das Fundament für Rest des Abends. Guter Gig – hat Laune gemacht.

MUNICIPAL WASTE

hatte ich zuletzt bei der State of Unrest Tour 2023 mit Kreator und Lamb of God gesehen. Mich hatten Sie schon damals überzeugt. Im Komplex legten sie noch einen drauf. Circle pits, Crowdsurfen und Oden an das geliebte Bier – eine typische Municipal Waste schon eben – aber geil. «The Executioner» machte den Anfang. Weiter gings mit «Breathe Grease», «Grave Dive» und weitern Krachern. Meine Favoriten des Abends: «Headbanger Face Rip», «Wave of Death” und “Born to Party”. Municipal Waste liessen ein glückliches Publikum und happy grinsende Fotografen zurück.

CANNIBAL-CORPSE

Weil Hurrikan „Helene“ sein Haus zerstört hat, war CANNIBAL-CORPSE-Gitarrist Erik Rutan gezwungen, in die USA zurückzufliegen und die laufende Europatour zu unterbrechen. So waren Cannibal Corpse an diesem Abend als Quartett zu sehen. Kollege Corpsegrinder und seine Mitstreiter hatten das Publikum von Anfang an im Griff, so dass die Zeit wie im Fluge verging. Respect the neck stand auf seinem T-Shirt geschrieben und das muss man, was dieser Nacken aushalten muss, ist von einem anderen Stern. Neckbreaking und Headbanging vom Allerfeinsten. Ein Konzert zum Mitsingen ist CANNIBAL-CORPSE garantiert nicht. Aber der Kontakt zum Publikum ist von erstem Ton an genial. «Blood Blind», «Scourge of Iron» und «Inhumane Harvest» waren die ersten drei Songs, die uns im Fotograben um die Ohren geballert wurden. Persönliche weitere Highlight waren für mich «Fucked with a Knife», Pit of Zombies» und Staring through the eyes of the dead». Als er dann ankündigt, dass «Stripped, Raped and Strangled» der letzte Song des Abends ist, wissen alle, dass danach noch ein Knaller folgen muss. Und er kam – «Hammer Smashed Face» – vor über 30 Jahren geschrieben und kontrovers behandelt, spektakulär in seiner Bösartigkeit. Das 4 minutige unharmonische Geballer mit seinen harten Refrains hing noch lange in Luft des Komplex. Cannibal Feast vom Feinsten.